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Kultur: Themenwoche Jazz

Das Potsdamer Jazz-Festival mit internationalen Künstlern neben, über und mit Wasser

Stand:

Was haben Jazz und Wasser gemeinsam? Eigentlich nicht viel, aber die Themenjahre üben sanften Zwang auch auf Inhalte des achten Potsdamer Jazzfestivals aus. „Faszination: Wasser“ heißt jazzig übersetzt vom 8. bis 15. September Musik auf dem Wasser, wohin die Weiße Flotte am 14. September zum River Boat Shuffle mit Elena Suchankova aus Prag und Mama George aus Potsdam ausfährt. Oder Musik am Wasser. Denn das Waschhaus und die Energie- und Wasser Potsdam GmbH, „Premiumpartner“ des Fests, unterstützen am Strandbad Babelsberg ein Open-Air Konzert. Der Eintritt für das dortige Konzert „Wassertöne“ am 15.September um 19 Uhr mit den Gruppen Subtone und Hand in Hand ist frei.

Am Brandenburger Tor kann man immerhin das Wasser im Brunnen des Luisenplatzes sehen, währen traditionell auf der Bühne vor dem Tor das Jazz-Festival beginnt. Jürgen Börner, Organisator von der Jazz AG in der Stadt, verspricht im Vergleich zum Vorjahr kürzere Umbaupausen zwischen den einzelnen Künstlerauftritten. Das Landesjugendjazzorchester spielt zunächst alleine und begleitet später auch Pascal von Wroblewski, die nicht nur unter Kennern einen Namen hat. Außerdem tragen die Städtepartnerschaften Früchte. Das Angelo Lazzeri Trio aus Perugia musiziert (Umbrien ist die einzige Provinz Italiens ohne Küste). Und die Finnen vom Lumi Quartett aus Jyväskylä sind mit dabei. Letztere Wasser erfahren.

Leider hören nun die Gemeinsamkeiten der Veranstaltungen auf. Viele internationale Künstler interpretieren den Jazz von Swing bis zum Pop. Sie stammen aus Gelsenkirchen, wie Tom Gaebel, für dessen Konzert im Nikolaisaal nur noch Restkarten zu bekommen sind. Der Jazz-Award-Gewinner sei, so Astrid Weidauer vom Nikolaisaal, durchaus mit Roger Cicero oder Robbie Williams zu vergleichen. Oder sie kommen aus Kanada (Denzal Sinclaire, auch Nikolaisaal) oder Schweden, wie Torun Eriksen. Ihr Konzert ab 22 Uhr des ersten Tages des Festivals verspricht im Waschhaus eine „grazile, feine Sache“ zu werden, so Waschhaus-Mitarbeiter Ingo Bröcker-Wätzel.

Am ersten Sonntag der Jazzwoche eröffnet zudem eine kleine multimediale Fotoausstellung über den Jazz in der DDR im Kutschstallensemble. Ab 15 Uhr, es ist gleichzeitig – nein, nicht der Tag des Wassers – Tag des offenen Denkmals, findet hier auch ein Konzert der jungen Gruppe Jazzkomplott statt. Film und Jazz wollen für die Jazzwoche zusammenfinden. Das Filmmuseum zeigt am ersten Sonntag einen Stummfilm und lässt Jazz als Vertonung spielen. Und das Inselkino (links und rechts Havelwasser) beteiligt sich mit dem biographischen Spielfilm „Ray“ über die Jazzlegende Ray Charles.

Jazz auf kleinen Bühnen: The Organics im Walhalla und United Colors of Music in der Galerie Ruhnke, beides am13.September.

Jazz von der Jugend: die Jugendjazzbühne in der Dortustraße, Ecke Brandenburger Straße stellt regionale Talente vor. Überall dort wird bestimmt Mineralwasser angeboten. Faszination Jazz, Faszination Wasser. Alles geht hier zusammen. Nur während des Festivals, so bangen die Organisatoren, bitte eines nicht: unter Wasser. Matthias Hassenpflug

8. bis 15. September, Programm: www.potsdamer-jazzfestival.de

Matthias Hassenpflug

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