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Potsdam-Mittelmark: Expresslieferungen an den Broadway

Großbilddruckerei Big Image Systems will in Stahnsdorf expandieren

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Stahnsdorf - Eine der bekanntesten Adressen für Großdrucke weltweit – das in Stahnsdorf angesiedelte Unternehmen Big Image Systems – will am Standort Greenpark expandieren. Beim gestrigen Firmenrundgang mit der SPD–Bundestagsabgeordneten Andrea Wicklein und der Stahnsdorfer SPD–Bürgermeisterkandidatin Ruth Barthels machte Big Image–Betriebsleiter Manfred Müller klar: „Innerhalb der nächsten zwei Jahre platzen wir hier aus allen Nähten.“ Deshalb sucht die Druckerei bereits nach einer geeigneten Halle und hofft auf Fördergelder vom Land. Staatliche Finanzspritzen würden dem Druckereigewerbe jedoch bisher verwehrt, bedauerte Müller gegenüber den SPD-Politikerinnen.

Auf 2000 Quadratmetern bedruckt der deutsche Betrieb des schwedische Familienunternehmens mittlerweile Theater-, Oper- und Filmkulissen weltweit. Selbst Expresslieferungen an den Broadway in New York, an Theater in Los Angeles, Lissabon oder Warschau sind von Stahnsdorf aus keine Seltenheit und gehören ebenso zum Firmenangebot, wie riesige Fassadenwerbungen für Autohersteller, Banner für das Teltower Stadtfest oder die Tapete mit dem Urlaubsfoto. Im Greenpark wurden schon die Kulissen für Filme wie „Der Pianist“ oder Ottos „Sieben Zwerge“ gefertigt. „Jeder der die rbb-Nachrichten sieht, guckt auf unsere blaue Kulisse im Hintergrund“, sagt Müller sichtlich stolz. „Wir bedrucken alles, was flexibel ist und in unsere Maschinen passt“, sagt Müller und zeigt auf die zwölf Meter lange Druckmaschine. Das Gerät ist ein weltweites Unikat, selbst entworfen und hergestellt im firmeneigenen Entwicklungszentrum in Schweden, wo 1987 der deutsche Auswanderer Werner Schäfer Big Image Systems gründete.

Vor 13 Jahren entschied sich die Unternehmensführung für die Halle der ehemaligen Kantine auf dem Greenparkgelände als Firmenstandort. Die Nähe zu den Filmstudios Babelsberg, den Theatern und Opern in Berlin und den Fernsehstudios in Berlin–Adlershof waren in der Gründungsphase ein entscheidender Standortvorteil und sind es bis heute. Nahezu alle Theater– und Opernhäuser in Berlin und Brandenburg werden durch den Stahnsdorfer Betrieb beliefert. Müller selbst war einer von vier Angestellten, mit dem Big Image in Deutschland startete und sich zunehmend vergrößerte. Alle 28 Mitarbeiter kommen aus der Region. Azubis wurden hier angelernt und eingestellt. „Deshalb wollen wir hier bleiben“, bekräftigt Müller.

„Wir brauchen immer neue Leute, die zupacken können und keine Angst vor großen Bildern haben“, beschreibt er das Wachstumspotential des Unternehmens. Um dem Wachstum Raum zu geben, braucht Big Image Systems eine größere Halle – mindestens zwölf Meter hoch – und eben Fördergelder. Für die will sich Andrea Wicklein einsetzen, versprach sie dem Betriebsleiter nach dem Rundgang. Gern hätte Firmenchef Müller den SPD-Genossinnen auch ein paar rote Werbebanner gezeigt, doch die hängen gerade im Berliner Willy-Brandt-Haus – der SPD–Zentrale. Tobias Reichelt

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