zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Prachtstück für Wolkenberg-Gymnasium

2,6 Millionen Euro kostet der Bau der neuen Zweifeld-Sporthalle in Michendorf – gestern war Richtfest

Stand:

Michendorf - Er strahlt. Christian Stein, Vizelandrat im Kreis Potsdam-Mittelmark, hat am Freitag den letzten Bauabschnitt für die Turnhalle des Wolkenberg-Gymnasiums in Michendof eingleitet. Der Rohbau ist fertig, die Richtkrone hängt. „Für so einen attraktiven Schulstandort braucht man eine attraktive Sporthalle“, so Stein. 2,6 Millionen Euro kostet die Zweifeld-Turnhalle. Im Sommer 2008 soll sie fertig sein.

„Wir wissen, dass die schulischen Leistungen und der Spaß an der Schule auch von den äußeren Bedingungen abhängen – und für die können wir etwas tun“, sagte Stein. Nachdem der Landkreis den Umbau der Schule für rund drei Millionen Euro finanziert hatte, folgt die Turnhalle. Der Neubau sei dringend nötig, betonte Schuldirektor Henrik Reinkensmeier: „Wir müssen den Sportunterricht in der alten Halle streckenweise parallel abhalten. Auf 360 Quadratmetern Hallenfläche turnen dann zwischen 50 und 60 Schüler.“ Die neue Halle hat eine Grundfläche von 1000 Quadratmetern. Für den Sportunterricht ist sie durch schallisolierende Trennwände sogar dreiteilbar. Umkleiden, Duschen und Toiletten werden für jeden Hallenabschnitt gebaut, die Geräteräume bieten Platz für Barren, Matten und Tore. Auch an eine Zuschauertribüne wurde gedacht: Die ersten grauen Steine lassen ihre Form bereits erkennen. Bis zu 200 Zuschauer sollen künftig darauf sitzen.

Die architektonische Besonderheit der Halle sei eine Glasfassade im Eingangsbereich, sagte Architektin Katja Dörner vom Architektenbüro Dörner & Partner aus Eberswalde. Für natürliches Licht sorgen Lichtbänder unter dem Dach, die Holzstrukturen sollen Harmonie erzeugen. Gut gelungen sei auch die städtebauliche Einbindung der Halle, so Dörner: „Wir haben die Nebengebäude hinter die Halle verlegt. Das ist zwar untypisch, an die Nachbargrundstücke grenzt aber dadurch keine sechs Meter hohe Mauer.“

Für die Sportler sind Prellwände und Boden im Innenraum besonders interessant. Die drei Meter hohen Holzwände federn nach, wenn stürmische Schüler dagegen laufen, der Boden soll dem modernem Standard entsprechen: Unter der Linoleumschicht sollen dafür Lastverteilerplatten aus Birkenholz verlegt werden.

In der alten Halle wurde es auch für Sportvereine recht eng. Mit dem Neubau soll sich die Lage entspannen: Drei Michendorfer Sportclubs, die wegen des Platzmangels außerhalb trainieren müssen, haben sich schon bei Reinkensmeier gemeldet, dazu die Gruppen aus der alten Halle. Und auch die Jugend der örtlichen Feuerwehr will künftig ein Quadrat im Wochenplan füllen. „Außerdem wollen wir die Halle für Schulveranstaltungen wie Theater und Konzerte nutzen“, sagte Reinkensmeier.

Vor rund 30 Jahren hat er noch selbst das Gymnasium in Michendorf besucht, der Sportunterricht fand damals im Saal einer Gaststätte statt. 1978 sei mit dem Schulmodell „TS 69 Erfurt“ die alte Turnhalle entstanden. Dunkle Flecken im Beton zeigen heute die schlecht isolierten Stellen an, durch Ritze zwischen den Holzlatten dringt ein Lichtstrahl. „Wir müssen hier rund um die Uhr auf höchster Stufe heizen, um wenigstens eine Temperatur von 18 Grad zu erreichen“, so Reinkensmeier. Ob die alte Halle bestehen bleibt ist unklar. Es gebe Gespräche zwischen Landkreisbüro, der Gemeinde und der Schule, sagte Vizelandrat Stein. Ob der Betrieb trotz enormer Heizkosten aufrecht erhalten werde, sei noch nicht abzusehen, eine Investition sei möglicherweise unsinnig. Mitte 2008 soll das alte Gebäude an die Gemeinde Michendorf abgegeben werden. Zwei Turnhallen in Michendorf? Die Sportvereine würden sich freuen.

Carina Körner

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })