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Potsdam-Mittelmark: Scheinwerfer und Starkstromkabel vergessen

Für Theater und Karneval muss der neue Teltower Rathaussaal nachgerüstet werden

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Teltow – Die Kinder der Theatergruppe „Arlecchino“ waren sehr enttäuscht, als sie jetzt erfuhren, dass die Teltower Aufführung ihres Stückes „PolitiKinder“ geplatzt sei. Vorgesehen war, die Komödie am vergangenen Samstag im Stubenrauchsaal des Neuen Rathauses zu spielen, doch die Technik dort reicht nicht aus, um das Stück auf die Bühne zu bringen. Dabei sind die Anforderungen der Kleinmachnower Theatergruppe nicht übermäßig hoch, denn das Stück wurde bereits in einer Schulaula aufgeführt, ebenso im Bürgersaal des Kleinmachnower Rathauses.

Aber im Teltower Saal, der Oktober vergangenen Jahres eingeweiht wurde, fehlt noch immer ein Klavier. „Zur Not hätten wir ja ein Keyboard mitgebracht“, sagte Theaterleiterin Fiorenza Renn gegenüber den PNN. Weitaus einschneidender sei aber die unzureichende Beleuchtung auf der Bühne, die aus Deckenstrahlern bestehe, die man weder bewegen noch dimmen könne. Den einzigen Scheinwerfer, der sich steuern lasse, könne zudem in Teltow keiner bedienen. Ihnen sei versprochen worden, dass es bis zur Aufführung mit den nötigen Scheinwerfern noch klappen würde, ärgert sich die Theaterleiterin nun, dass sie die Voraussetzungen nicht selber hartnäckiger überprüft habe. Doch als sie sich vor zwei Monaten den Saal anschauen wollte, war das nicht möglich, da gerade für ein Konzert geprobt wurde. „Wir hatten alles besprochen und uns darauf verlassen, dass Teltow sich an die Vereinbarungen hält“, sagte Renn. Inzwischen wurde bereits für die Aufführung mit Plakaten geworben und auch Karten sind verkauft worden.

Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) räumte gegenüber den PNN ein, dass ihm die Sache persönlich sehr leid tue. Die Bühnenbeleuchtung, das sei ein Problem, das man unterschätzt habe. Zudem müssten die Haustechniker erst Lehrgänge absolvieren, um den einzigen flexiblen „Verfolgungsscheinwerfer“ bedienen zu können, weil dessen Handhabung kompliziert sei. Einzige Lösung wäre vorerst, einen versierten Techniker zu mieten. Doch gravierender sei laut Schmidt, dass erst kürzlich festgestellt wurde, die Elektrik im Saal reiche nicht für weitere Scheinwerfertechnik, da diese Starkstrom benötige.

Auch der Teltower Carnevals Club (TCC) muss sich nun erst ein 80 Meter langes Starkstromkabel ausleihen, um demnächst für seine Veranstaltung Scheinwerfer einsetzen zu können. Weil im Gebäude kein Starkstromanschluss verfügbar ist, muss das Kabel erst vom Marktplatz um das Gebäude herumgelegt werden. Bürgermeister Schmidt, hofft, dass die erforderliche Technik im Haus noch in diesem Jahr nachgerüstet wird, auch um der Theatergruppe einen neuen Termin anbieten zu können.

Kritik kommt vom Teltower Ex-Kulturausschusschef Eberhard Derlig (FDP). Er habe die notwendigen Voraussetzungen für den Saal immer angemahnt, sagte er den PNN. „Kultur hatten die Planer des Saales leider nicht im Auge“, so Derlig. Auch eine Bühne musste erst nachträglich installiert werden, und für Scheinwerfer seien in diesem Jahr auf Empfehlung des Ausschusses 15 000 Euro im Haushalt eingestellt worden. Derlig ist überzeugt, dass die Nachrüstungen nach den neuen Erkenntnissen nun erheblich teurer werden. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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