zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Zünftiger Familientreff und Markt der Möglichkeiten

Mühlenfest in Werder auch ohne rotierende Flügel / Viele Hilfsangebote vorgestellt

Stand:

Werder - Zu einem zünftigen Familientreff entwickelte sich am Samstag das 15. Werderaner Mühlenfest. Zum Schutz gegen das zeitweise ungemütliche Schmuddelwetter hatten die Organisatoren der Stadt gut vorgesorgt. Während die Havelländischen Blasmusiker richtige „olle Gassenhauer“ so recht zum Geschmack der älteren Generation spielten, saßen die Zuhörer unter Zeltdächern im Trockenen.

Doch ein Mühlenfest ohne Schaumahlen in der in der nunmehr vollständig restaurierten Bockwindmühle? Werders Marketingchef Walter Kassin erklärte dazu, man wolle nicht riskieren, dass die rotierenden Flügel jemand verletzten. „Viele Besucher sind so unvernünftig und ignorieren die Absperrungen“, so Kassin. Wie das Problem zum geplanten Mahltag am 22. September gelöst wird? Mühlenbetreuer Peter Berthold hatte am Samstag noch kein Rezept, dafür aber rund 200 Besucher, die die Stiegen auf und ab kletterten, um Technik und Geschichte der Mühle kennenzulernen.

Am Fuße der Mühle tanzten und sangen Mädchen und Jungen von der Insel-Kindertagesstätte, für die Oma, Opa und e Eltern besonderen Beifall spendierten. Auf dieser Bühne schritten schließlich auch Bürgermeister Werner Große und Blütenkönigin Geraldine Mühlstedt und sorgten bei vielen für freudige Gesichter: Werderaner, die sich mit der Gestaltung ihrer Vorgärten aktiv am Motto „Unsere Stadt blüht auf“ beteiligt hatten. Seit dem Jahr 2000, als sich die Stadt am Bundeswettbewerb beteiligte und eine Goldmedaille errang, findet diese städtische Auslese statt. „Wer mit offenen Augen durch Werder geht, der sieht, dass die Bürger mit sehr viel Mühe nicht nur Vorgärten, sondern auch Fassaden ihrer Häuser neu gestalteten“; so Große. In diesem Jahr kam zur Prämierung der Frühjahrsbepflanzung die des Sommers hinzu. Die ersten drei Plätze belegten im Frühjahr Familie Hannemann, Familie Brudel und die Familien Helner und Biedermann. Für die Spitzen-Sommerbepflanzungen wurden die Familien Mühl, Wothe, Herzog und Wachau auszeichnet.

Etwas abseits vom Trubel an der Mühle, nämlich im alten Lendelhaus, warteten Manfred Giesler mit seiner Sommergalerie und Harald Dieckmann im Kellergewölbe auf Gäste. Dieckmann hatte als neue Besitzer des „Freiguts zu Werder“ bei Kerzenschein, Gitarrenmusik und einem guten Tropfen Wein viel zu erzählen über die Pläne für das Anwesens, das einmal Friederich August von Kähne gebaut haben soll. Eine Kunststätte für Ausstellungen soll es werden, und wenn noch rechtzeitig die genehmigten Pläne eintreffen, führe das Glindower Ton und Kirschen Theater im September im Saal „Hamlet“ auf. Überdies sollen zehn Wohnungen entstehen und die Kellergewölbe für Märkte genutzt werden.

Christian Zube zog einen roten Faden durch das Mühlenfest-Programm und sorgte mit seiner „Maschine“ für gute Unterhaltung. Zum Tanz spielte „Country Delight“, während eine Laserschau den Tag beendete.

Auch in diesem Jahr stellten sich zum Mühlenfest auf dem „Markt der Möglichkeiten“ Vereine und Einrichtungen vor, die auf den verschiedensten Gebieten helfen wollen. Dazu gehörte Michael Höhne vom Suchtgefährdetendienst der Diakonie Berlin-Brandenburg. Jeden Donnerstag ab 19 Uhr sind Sprechstunden im Gemeindehaus Damaschkestraße. Ebenfalls vertreten war Katja Otto von der AWO-Beratungsstelle PM, die jeden Montag im „Treffpunkt“ am Plantagenplatz von 13 bis 18 Uhr präsent ist. Das Berufsförderungswerk des Bauindustrieverbandes warb um Lehrlinge verschiedener Gewerke, weil noch nicht alle Ausbildungsplätze in diesem Jahr besetzt sind.

Freie Plätze boten ebenso die Diako-Werkstätten in der Werderaner Adolf-Damaschke-Straße 12 für Behinderte von 18 Jahren bis zum Rentenalter an. Für Dienstag, den 25. September, luden die Mitarbeiter bereits zum Tag der offenen Tür ein. Auch hier ist die Palette des Hilfsprogramm umfangreich. Vom Umzug für Bedürftige, dem Verkauf nicht mehr benötigter Möbel über handwerkliche Arbeiten in Haus und Garten bietet „rückenwind“, Arbeits- und Sozialprojekte Brandenburg als Riesenpalette an. Am 20. August wird im Kesselgrund 1 – 4 die Werderaner Beratungsstelle eröffnet.

Interessante Informationen gab es über die DRK-Rettungshundestaffel „Havelland“. Wie deren Leiter Dieter Schirmer während der Vorführungen von Elementen aus dem Ausbildungsprogramm berichtete, gehören 19 Kameraden mit 16 Hunden der Staffel an. Eine Ausbildung von Hund und ehrenamtlichen Hundeführer würde rund zweieinhalb Jahre dauern. Wolfgang Post

Wolfgang Post

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })