zum Hauptinhalt
Thema

Theater in Potsdam

Die Choreographin Gillian Lynne bringt der Berlin-Aufführung von „Cats“ die Originalität zurück. Sie feierte schon 1981 mit dem Musical Premiere

Hier eine Zusammenstellung von Firmen, die kulturelle und soziale Projekte in Berlin unterstützen – oder sich anderwärtig gesellschaftlich engagieren. Allianz (Berlin Biennale), AT Kearney (Konzerthaus), Bankgesellschaft (Stiftung Brandenburger Tor), BASF („Bach Patronat“), Beromat Consulting (Bach Akademie), Berliner Wasserbetriebe („Wunder von Berlin“), BMW (Young European Classics), Daimler Chrysler (Haus Huth, Berlinale), Deutsche Bahn (Literatur Express 2000), Deutsche Bank (Guggenheim Berlin, Kulturstiftung, Berliner Philharmoniker), Dresdner Bank (u.

Frederik Hanssen über die finale Schlacht um Berlins Theater des Westens Alexander Eichner ist sich nicht sicher, ob er es „Absicht“ nennen soll oder „Unvermögen“. Tatsache ist, dass der Unternehmer aus dem Bieterverfahren um das Theater des Westens hinauskomplimentiert wurde.

Von Lothar Heinke Viele suchen ihn, und die, die ihn haben, lassen ihn am liebsten nie mehr los – den Mäzen, jenen Nachfahren des alten Römers Maecenas, der reich ist und Kunst wie Künstler mit Sympathie und Scheckbuch fördert. Gestern erlebten die Teilnehmer am 16.

60 Bewerber wollen „Cats“ werden, nur 40 haben eine Chance. Am Potsdamer Platz wurde gestern nicht nur wegen der Hitze geschwitzt.

Der piekfeine „Kaisersaal“, jüngst renoviertes Relikt des Berliner Hotels Esplanade, wäre seine Sache nie gewesen – der Gastwirt Wilhelm Kaiser, von seinen Freunden Kaiser Wilhelm genannt, sorgt in seinen „Kaiserstuben“ lieber für Urberliner Kneipengemütlichkeit mit Molle und Korn, Bulette und Solei und, nicht zuletzt, mit Rat und Tat für seine Gäste. Drei Jahre nach dem Mauerbau war es, als Horst Pillau erstmals ins Rampenlicht trat und den Blick zurück lenkte in ein ungeteiltes Berlin, das einen Überlebenskampf zu bestehen hatte: „Der Kaiser vom Alexanderplatz“, 1964 im Hebbel-Theater uraufgeführt, wurde der erste große Erfolg des Autors, sozusagen sein Meisterstück, nachdem er vier Jahre zuvor in Zusammenarbeit mit Curth Flatow sein Gesellenstück „Fenster zum Flur“ vorgelegt hatte.

AUS DEN BEZIRKEN Marzahn. Bis Ende Oktober werden im Erholungspark an der Eisenacher Straße berühmte historische Bauwerke aus der Region gezeigt.

Der niederländische Unterhaltungskonzern Stage Holding will vier Theater seines insolventen Konkurrenten Stella übernehmen. Für zwei Spielstätten in Stuttgart, die Neue Flora in Hamburg und das Musical-Theater am Potsdamer Platz legte das Unternehmen bindende Angebote vor, denen die Gläubiger noch zustimmen müssen.

Ulrich Amling sieht Berlin als Verlierer im Musical-Poker Wenn man dem Ausspruch „Konkurrenz belebt das Geschäft“ auch in Zeiten stagnierender Konjunktur noch Glauben schenkt, dann wird der Musical-Markt in Deutschland gerade zu Grabe getragen. Nach dem Insolvenzantrag der Stella hat der einstige Gegenspieler Stage Holding jetzt für vier Theater des Unternehmens in Hamburg, Stuttgart und Berlin ein Kaufangebot abgegeben.

Das Abgeordnetenhaus will am Freitag den Haushalt 2002/2003 verabschieden. Der Tagesspiegel hat Wissenschaftler gefragt, wie die Entscheidungen des Senats zu bewerten sind.

D ie fast schnurgerade Hardenbergstraße wird an ihren Enden – von gleichsam zwei Knöpfen – dem Hardenberg- und Ernst-Reuter-Platz gehalten. Sie bietet unter der Woche ein jugendlich belaufenes Bild.

Große Verdienste um die Förderung kultureller Aktivitäten hat sich der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) erworben. Dessen „Arbeitskreis Kultursponsoring“ (AKS), 1996 in Köln gegründet, ist inzwischen nach Berlin umgezogen.

Wie sieht die Zukunft für das Theater des Westens aus? Nachdem das Privatisierungsverfahren ins Stocken geraten ist (wir berichteten gestern), spielt die Zeit gegen die Traditionsbühne.

STADTMENSCHEN Dem unvergessenen Otto Reutter ist die Premiere am 17. Mai im Wintergarten Varieté gewidmet.

Von Thorsten Metzner In Frankfurt, Cottbus und Brandenburg an der Havel treten neue Oberbürgermeister ihre Ämter an. Schnelle Lorbeeren warten nicht auf sie, dafür aber leere Stadtsäckel, eine hohe Arbeitslosigkeit, sinkende Einwohnerzahlen: Sie werden Problemstädte regieren, die es um Längen schwerer haben als die gutsituierte Hauptstadt Potsdam.

Eine Männerfreundschaft, die in der Katastrophe endet: Kann man David Edgars Theaterstück so lesen? Fast zwei Stunden lang, im ersten Teil von "Albert Speer", geht es um die schicksalhafte Begegnung zweier Männer, Adolf Hitler und Albert Speer, die sich erst für gigantische Bauprojekte, dann für einen perfekt organisierten Krieg begeistern, bis zum trunkenen Wahnwitz.

Von Christoph Funke

Mit zusätzlichen Risiken im zweistelligen Millionenbereich rechnet Berlins Kulturstaatssekretärin Krista Tebbe. Unabhängig von den Einsparvorgaben für den Haushalt 2002 / 2003 beständen bereits jetzt erhebliche Finanzierungslücken, erläuterte sie im Kulturausschuss.

Volker Hesse (57), seit 2001 Chef des Gorki Theaters, leitete zuvor das kleine Zürcher Neumarkt-Theater: ein Modell für schlanke, großstädtische Produktionen, das mehrmals zum Berliner Theatertreffen eingeladen wurde. Volker Hesse, das sind schwere Zeiten für das Gorki: Nach Schließungsgerüchten hat Ihnen Kultursenator Thomas Flierl eine Bestandsgarantie gegeben, aber nur für zwei Jahre - während Ihr Intendantenvertrag bis 2006 läuft.

Am Ende wird uns Dana Horáková die Sache noch vor der Nase wegschnappen: ein Musical über Heinrich Zille, den Wanderer zwischen U und E, den Miljöh-Maler, der es zum Professor brachte, das wäre nach dem Geschmack der "Bild"-Kolumnistin und neuen Hamburger Kultursenatorin. Wer in Sachen Kunst die Methode Dana plus Sahne favorisiert, wer Populismus predigt und Fußballfans in den "Faust" locken will, sieht auch gerne die Massen ins Musical strömen.

Die Sonne hat helle Schneisen in die schweren, purpurnen Damastportieren geschlagen, die roten Läufer sind abgetreten; miserable Bezahlung hat die Reihen des Aufsichtspersonals empfindlich gelichtet, das Durchschnittsalter der wissenschaftlichen Mitarbeiter ist etwa identisch mit dem der Warn- und Sicherungsanlagen, die europäischen Museen um Jahrzehnte hinterherhinken: Die Eremitage in St.Petersburg, die in diesem Jahr 150 Jahre alt wird, kämpft, wie die meisten russischen Kultureinrichtungen, mit chronischer Unterfinanzierung.

Von Elke Windisch
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })