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Thema

Theater in Potsdam

Zum Sprachunterricht gehört häufig nicht viel: Die Stunde beginnt, das Lehrbuch wird aufgeschlagen, und nach dem Unterricht schwirren im Kopf unzählige neue Verbformen und Deklinationen umher. Im Russisch-Unterricht von Sergej Logwinow an der Universität Marburg ist das anders.

Von Tilmann Warnecke

Den Tipp gleich vorweg: Liebe Eltern, wenn Sie einen entspannten Nachmittag mit ihren Kindern verbringen wollen, sparen Sie sich das Geld für teure Tickets in der ersten Reihe, sondern reservieren Sie - sagen wir - frühestens ab der fünften Reihe. Sonst kann es Ihnen nämlich gehen wie Vater Sven, auf dessen Kosten sich bei der Berliner Musical-Premiere von "Pettersson und Findus" Schauspieler und Publikum die gesamte Aufführung hindurch bestens amüsierten.

Von Sigrid Kneist

Es klingt wie ein alternativer Wunschtraum: Seit mehr als vierzig Jahren widerstehen sie dem Drang, gefallen zu wollen, und sind dem Establishment meist eine kritische Nasenlänge voraus gewesen. Ein kalifornisches Straßentheater, die San Francisco Mime Troupe, hat dieses Piratenstück wie selbstverständlich vollbracht, und es sieht so aus, als würde der bunte Haufen komödiantischer Multitalente seine scharfe Linkskurve mit unvermindertem Schwung fortsetzen können.

Größtes Ereignis anlässlich des 10. Geburtstages von Marlene Dietrich ist die ihr gewidmete Gala im Friedrichstadtpalast.

Zum Welt-Aids-Tag lässt die Ökumenische Aids-Initiative "Kirche positHiv" in der Evangelischen Kirche am Lietzensee, Herbartstraße 4-6, ein Requiem erklingen. Es predigt Bischof Wolfgang Huber.

Auch in dieser Vorweihnachtszeit wird in der Potsdamer Straße wieder "Zimt & Zauber" serviert. So heißt das traditionelle Kinderprogramm im Wintergarten Varieté, das die Mädchen und Jungen in diesem Jahr ins Reich der Wünsche und Träume entführt.

Von wegen Provinz: Barockoper für Feinschmecker in Potsdam und eine musikalisch beglückende "Entführung" in Brandenburg/HavelEigentlich könnte das überall in dieser Republik sein: Einer dieser Kongress- und-Theaterbauten im Post-Achtziger-Jahre-Stil und ein Spielplan, der Klassiker wie "Entführung", "Freischütz" und "Tosca" verspricht. Was in Pforzheim oder Osnabrück seit Jahrzehnten der Normalfall wäre, ist in Brandenburg ein kleines Wunder: Noch vor Jahresfrist niemand darauf gewettet, dass in der Havelstadt je wieder regelmäßig Oper gespielt werden würde - erst recht nicht auf einem Niveau, das sich über die Landesgrenzen hinaus hören lassen kann.

Trotz akuter Finanznot wird die Stadt Potsdam bis 2004/2005 das vieldiskutierte neue Theater in der Schiffbauergasse nahe der Glienicker Brücke bauen. Zugleich bestätigte Oberbürgermeister Matthias Platzeck (SPD) am Freitag dem Tagesspiegel, dass die Stadt das 51-Millionen-Projekt jetzt notgedrungen in Eigenregie umsetzen wird, nachdem die Landesentwicklungsgesellschaft durch ihre Millionenpleite als Bauherr ausfiel.

Auch unsere Vorfahren konnten böse sein. Heillos zynisch sogar, was ihr über Jahrhunderte ertragenes Feudalsystem betraf, das schon weit vor dem Ausbruch der Französischen Revolution allenthalben im Gebälk seiner Ständeordnung knirschte.

"Diese Autos! Sie drängten sich hastig an der Straßenbahn vorbei; hupten, quiekten, streckten rote Zeiger links und rechts heraus, bogen um die Ecke; andere Autos schoben sich nach.

Von Christian Schröder

"Na wat denn, na wat denn, wat is det für ne Stadt denn?" So klang es einst in der "Berlin-Hymne" von Kurt Weill.

Von Brigitte Grunert

Bei der Vergabe landeseigener Filetgrundstücke in Berlin soll es zu dubiosen Vergaben von Optionen gekommen sein. Statt in öffentlichen Wettbewerben das beste Angebot auszuwählen, soll die Finanzverwaltung bei mindestens vier Grundstücken in bester Lage dem Investor Hanseatica HPE eine Option mit Vorkaufsrecht gegen eine geringe Gebühr angeboten haben.

Von Ralf Schönball

Grüezi, die Schweizer kommen, und die wollen aufräumen - aber nur mit Vorurteilen vom ordentlichen Alpenland. "Die Schweiz ist spannend, rätselhaft und immer wieder überraschend", verspricht der Kulturrat der Berliner Botschaft, Heinz Walker-Nederkoorn.

Von Claus-Dieter Steyer

Das neue Potsdamer Theater in der Schiffbauergasse wird nach Worten von Oberbürgermeister Matthias Platzeck gebaut - trotz der aktuellen Turbulenzen um die Brandenburger Landesentwicklungsgesellschaft (LEG). Es gebe zwar Probleme, die jedoch lösbar seien, betonte Platzeck.

Sie geht nicht allein zu Grunde: Wegen der maroden Landesentwicklungsgesellschaft LEG steht der seit Jahren erwartete Neubau für das Hans-Otto-Theater an der Schiffbauergasse vor dem Aus. Und damit ist auch die Ansiedlung des US-Konzerns Oracle fraglich geworden.

Von Thorsten Metzner

Der LEG droht das baldige Aus: Die schwer angeschlagene Landesentwicklungsgesellschaft soll nun doch abgewickelt werden, wie gestern aus Regierungskreisen verlautete. Eine offizielle Erklärung war zwar weder von Finanzministerin Dagmar Ziegler noch von Bauminister Hartmut Meyer (beide SPD) zu erhalten, doch bestätigte Ziegler, dass der LEG das wichtigste Neuprojekt, der Bau der Europazentrale des Oracle-Konzerns in Potsdam, von der Landesregierung entzogen wurde.

Von Thorsten Metzner

Mit einer Philosophie über die Lüge werden Fans der zeitgenössischen Dramatik im Maxim Gorki Theater konfrontiert: Unter der Regie des neuen Intendanten Volker Hesse steht Theresia Walsers "Heldin von Potsdam" auf der Bühne. Katharina Thalbach spielt die arbeitslose Titel-Dame Paula Wündrich, die ihre Zeit vorwiegend in Kaufhäusern zubringt und "in jeder Abteilung ein neues Leben beginnen möchte".

Was als Stück über die "Neue Mitte", über Medien-Yuppies und Internet-Unternehmer angekündigt war, beginnt mit einer Zeitreise ins neunzehnte Jahrhundert. Im Studio des Maxim Gorki Theaters (es ist die zweite Uraufführung der neuen Intendanz Volker Hesses nach Theresia Walsers "Heldin von Potsdam") basteln der junge Regisseur Samuel Schwarz und sein Autor Raphael Urweider aus Gottfried Kellers Erzählung von den "drei gerechten Kamm-Machern" ein in die Groteske getriebenes Genrebild vom geizig-fleißigen Handwerksgesellen, eine dadaistisch angehauchte Studie über die seelischen Deformationen, die die protestantische Ethik anrichtet.

Von Peter Laudenbach

Wen hätte vor diesem Abend, diesem Stück, dieser Aufführung nicht die nackte Angst gepackt. Angst vor der eklatanten Ohnmacht der Kunst; Angst, schlimmer noch, vor der Macht der Musik; Angst vor richtigem wie falschem Pathos, Angst vor Larmoyanz, vor noch mehr Betroffenheit; Angst auch vor dem eigenen, rohen Funktionieren und davor, alles, restlos alles, Welt, Leben, Liebe, Tod und Traum - und das Theater!

Vielleicht hätten die Theater nach dem mörderischen Dienstag ihren regulären Spielbetrieb besser eingestellt - und inne gehalten. Denn es zeigt sich, dass man auch dann, wenn man glaubt, umsichtig - und also für den Augenblick "richtig" - zu handeln, einem Irrtum aufsitzt.

Publikumseröffnung des Jüdischen Museums am Mittwoch (auf Anfrage keine Auskunft, ob die Ausstellung heute öffnet)Auftaktveranstaltung des Wissenschaftssommers mit Bundeskanzler GerhardSchröder (wird nicht nachgeholt) und das Eröffnungsfest auf dem Marlene-Dietrich-Platz am Mittwoch. Alle anderen Veranstaltungen des Wissenschaftssommers vom 12.

Das Ensemble "Festival Chor und Orchester des Europäischen Musikfestes Stuttgart" sowie renommierte Vokalsolisten führen am 11. September um 20 Uhr unter der Leitung von Helmuth Rilling Verdis "Messa da Requiem" im DaimlerChrysler Atrium am Potsdamer Platz auf.

Von Tanja Buntrock

Der Musicalkonzern Stella bewirbt sich um das Berliner Theater des Westens. Einen Tag nach dem Senatsbeschluss zur Privatisierung der in finanzielle Bedrängnis geratenen Musicalbühne sagte ein Stella-Sprecher, der Konzern werde sich an der vom Senat geplanten Ausschreibung für das Musicaltheater beteiligen.

Ihrem Ruf als Musterschülerin der Berliner Theaterszene macht die Neuköllner Oper alle Ehre: Während die anderen schon längst in die Ferien gefahren sind, bleiben sie brav daheim und machen ihre Hausaufgaben. Dabei lautete das Aufsatzthema, das die Kulturpolitik gestellt hatte: Sorgen Sie dafür, dass die Zahl der Theatervorstellungen gleichmäßig übers Jahr verteilt wird.

Das Sommer-Theater um Oliver Kahns angeblichen Wechsel vom Deutschen Meister und Champions-League-Sieger Bayern München zum spanischen Renommier-Klub FC Barcelona scheint beendet. Da sei nichts dran.

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