Es ist August. Auf Mails antworten keine Menschen mehr, sondern Abwesenheitsnotizen.
Elena Senft
Aktuelle Artikel
Es ist WM. Es muss alles sehr schnell gehen, wenn man Arbeit, Privatleben und Fußballgucken unter einen Hut kriegen will.
Wenn man morgens, nicht frei von Stolz, um eine gemeinhin noch als „zeitig“ geltende Uhrzeit aufwacht und sofort erfahren muss, dass Freundin Daniela bereits 70 Minuten Yoga hinter sich hat, beginnt der Tag mit einer saftigen Niederlage.
Flüchtigkeitsfehler beim Tippen von Mails und SMS können passieren, und man kann sich dafür sehr schämen.
Bei manchen Dingen hat man den Anschluss verpasst.
Menschen tendieren ab Mitte Dezember dazu, ihre Produktivität einzustellen und sich in Mails schon mal langsam ins neue Jahr zu verabschieden, in dem man dann „mit neuem Elan“, „frisch“ und „mit neuer Power“ wieder voll durchstarten werde.
Wer es noch nicht gehört hat: Das Oxford English Dictionary hat das englische Wort des Jahres 2013 gekürt. Es lautet: „Selfie“. Das klingt wie ein lustiger, weicher Pullover.
Vor vielen Jahren lieferte ich mir eine hässliche Streitszene während der Rotphase einer Berliner Ampel. Ich hatte gerade meine Führerscheinprüfung bestanden und saß auf dem Fahrersitz des neonfarbenen Kleinwagens meiner Mutter.
Vor einiger Zeit machte ich auf die immer noch landläufig gesellschaftlich akzeptierte Belästigung des Diskjockeys durch übergriffige Partygäste in öffentlichen Diskotheken und privaten Feiern aufmerksam.
Neulich klingelte mein Handy um 8.15 h sechs Mal hintereinander. Ich hatte alle Anrufe verpasst.
Wenn wirkliche Menschen im Internet zu Usern werden, geht es charakterlich sofort steil bergab.
Neulich sagte eine Freundin zu mir: „Der Sommer ist wie eine Party, zu der ich nicht eingeladen bin.
Seit Jahren esse ich ungewaschenes Obst. Nicht immer, aber meist.
Absolut subjektive Aufzählung von Berufen, die von den Mitgliedern einer bestimmten Peergroup als cool und respekteinflößend empfunden werden...
Der Frühling ist da. Blass-fahle Winterfratzen weichen rosigen, gut gelaunten Gesichtern, die in Cafés sitzen und Hugo trinken – den Latte Macchiato unter den alkoholischen Getränken. Während man in der Zeit von Oktober bis März gemeinhin darauf verzichtet, anderen Menschen mit aufdringlichem Klicken sein Smartphone ins Gesicht zu halten und auf den Kamera-Auslöser zu drücken, kann man sich ab April kaum retten vor Menschen, die im Grunde jede Situation bei richtiger Sonneneinstrahlung für festhaltenswert halten.
08:30, Khao Lak. Der Urlauber macht deutlich klar, dass er im Urlaub ist. Der Mann durch Dreiviertelhose, die Frau durch Umwickeln des Bienenleibes mit einem gemusterten Tuch.
Die letzten ungeklärten Fragen, zum Thema Dschungelcamp: 1. Was ist mit Fiona Erdmanns Haar passiert?
Ich habe einen Luftballon gefunden. Ein schlaffes Herz, auf dessen angehängter Postkarte ich aufgefordert wurde, einem mir unbekannten frisch verheirateten Paar namens „Julia und Andi“ die Glückwünsche zur Ehe retour zu schicken. Eine Hochzeitssaison geht zu Ende. Denn alle wollen im Sommer heiraten.
Unsere Kolumnistin kennt viele Menschen, die sich im Laufe ihres Lebens an den staatlichen Schauspielschulen der Republik beworben haben. Es muss eine echte Katastrophe sein.
Familie Wulff hatte ein wirklich bescheidenes Jahresende. So viel Mitleid muss erlaubt sein.
Unsere Kolumnistin kennt alle Paketzusteller ihrer Straße, denn ständig muss sie für ihre Nachbarn Päckchen entgegen nehmen. Doch seit sie regelmäßig joggen geht, hängt der Haussegen schief.
Fragwürdige Lieblingsbands, modische Ausrutscher: Fehltritte muss man mit Überzeugung begehen. Später kann man sich in Würde dafür schämen.
Früher antworteten prominente Menschen in Interviews oft auf die Frage nach ihrer technischen Versiertheit, sie seien mit der Technik derart auf Kriegsfuß, dass sie "noch nicht einmal einen Videorekorder programmieren" könnten.
Barbara Becker gehört zu den Prominenten, die einfach nur so berühmt sind. Nun verkauft sie Pilates-DVDs. Ich habe so eine.