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Bis einer weint: Valon Behrami (r.), Cleber (m.) und Kevin de Brunye im Dreikampf um den Ball.

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Update

0:2 gegen den VfL Wolfsburg: Der Hamburger SV taumelt Richtung Liga zwei

Der Hamburger SV lässt gegen den VfL Wolfsburg erneut sämtliche Torgefahr vermissen und fällt nach der 0:2-Niederlage in der Bundesliga-Tabelle zurück auf Platz 17.

Mit Thomas Tuchel nach Sandhausen und Heidenheim? Seinem Wunschtrainer ist der Hamburger SV offenbar ziemlich nah gekommen. Der zweiten Liga allerdings auch. Durch die 0:2-Niederlage am Samstagabend gegen den VfL Wolfsburg und den Paderborner Sieg gegen den FC Augsburg belegt der HSV in der Bundesliga nun Rang 17. Sollte Stuttgart an diesem Sonntag Bremen bezwingen, wäre Hamburg sogar Letzter.

Für die Zukunft im Unterhaus mag es manchen HSV-Fan beruhigen, dass womöglich ein Spitzentrainer den kranken Dino übernimmt. Irgendeine Hoffnung braucht der Mensch schließlich. Wie wehrlos und torungefährlich der HSV aber der zweiten Liga entgegentaumelt, ist erschreckend. Der letzte Treffer stammt vom 28. Februar. Keines der vergangenen acht Spiele hat der HSV gewonnen. Der Trainerwechsel von Joe Zinnbauer zu Peter Knäbel ist verpufft. Wolfsburg hingegen war weder müde noch unkonzentriert, wie einige Hamburger gehofft hatten. Trainer Dieter Heckings Mannschaft errang dank Guilavoguis Treffer in der zehnten und Caligiuris Tor in der 73. Minute den 18. Saisonsieg und ist so gut wie sicher für die Champions League qualifiziert. Am Donnerstag wartet nun erst einmal der SSC Neapel im Viertelfinal-Hinspiel der Europa League.  

Markige Worte beim Hamburger SV

Neben Gerüchten um den wahrscheinlichen neuen Trainer Tuchel hatte es in der vergangenen Woche vor allem markige Hamburger Worte gegeben. „Ich erwarte eine Mannschaft, die um ihr Leben kämpft“, hatte der Vorstandsvorsitzende Dietmar Beiersdorfer gesagt. Das peinliche 0:4 von Leverkusen saß noch tief. Die Leistung gegen Wolfsburg war besser, aber sieht so Überlebenskampf aus, so deplatziert dieser Begriff im Fußball auch sein mag? Woran es dem Team mangelt, brachte Stürmer Ivica Olic in einem „Kicker“-Interview vor dem Spiel auf den Punkt: „Es fehlen Vertrauen, Spaß und Freude. Wir sind in einer lähmenden Situation. Ich hätte nicht gedacht, dass wir so tief sinken.“ Und Trainer Knäbel sprach das Hamburger Kardinalproblem an: „Es geht nicht, dass 57.000 Zuschauer ins Stadion kommen und wir nicht aufs Tor schießen.“ Leider war es am Samstag genau so.

Der HSV bot zehn gute Minuten, dann ging der VfL Wolfsburg in Führung

Zehn gute Minuten boten die Hamburger, dann genügte ein Patzer von Innenverteidiger Cléber Reis, um Wolfsburg einen bequemen Weg ins Spiel zu ebnen. Der Brasilianer vertändelte den Ball gegen Kevin De Bruyne; dessen Pass setzte Josuah Guilavogui zum 1:0 für den VfL Wolfsburg ins Hamburger Tor (10. Minute). Eiskalt nutzte der Franzose den Fehler aus. Danach versuchte der bemühte HSV, das Spiel zu gestalten. Die Partie lief nun ganz nach Wolfsburger Geschmack. Auf Konter wartend, verteidigte der VfL ganz entspannt, verpasste dabei aber vor der Pause, eine beruhigende Führung herauszuschießen. Einige Male stand Torwart René Adler dem nächsten Wolfsburger Treffer im Weg. Knäbels Elf spielte engagiert und wirkte überlegen, blieb aber ideenlos und ungefährlich.

Nach der Pause drängte Wolfsburg gegen nun schwache Hamburger auf den zweiten Treffer, ließ aber die letzte Konsequenz oder Genauigkeit vermissen. In der 73. Minute fand Daniel Caligiuri in De Bruyne und Bas Dost dann zwei geniale Mitspieler, die sein 2:0 vorbereiteten. Damit ist der Hamburger SV nun seit acht Partien ohne Sieg und mit 25 Punkten Vorletzter. Neben den Punkten verlor der HSV auch noch Johan Djourou. Der Innenverteidiger sah in der 88. Minute wegen Meckerns die Gelb-Rote Karte.

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