zum Hauptinhalt
314305_0_0a9dc249.jpg

© dpa

0:2 gegen Schalke: Werder fehlt der Wille

Bremen steckt beim 0:2 gegen Schalke erstmals seit 23 Pflichtspielen wieder eine Niederlage ein. Werders verärgerte Führung warnt vor der nächsten Klatsche nächste Woche beim HSV.

Nur widerwillig erfüllten die Profis von Werder Bremen ihre letzte Pflicht des Jahres im Weserstadion. Wie bei den Hanseaten üblich, diente das letzte Heimspiel der Halbserie auch dazu, sich beim treuen Publikum zu bedanken: Aus großen Säcken holten die Profis die Präsente, die sie an die Zuschauer weiterreichten. Dass aber am gestrigen Abend niemand der grün-weißen Protagonisten große Lust verspürte, den Weihnachtsmann zu mimen, war allzu verständlich: Mit 0:2 (0:0) ging nach Toren von Kevin Kuranyi und Jan Moravek das Verfolgerduell gegen den FC Schalke 04 verloren, zum ersten Mal seit 23 Pflichtspielen hatte Werder wieder eine Niederlage eingesteckt.

„Uns ist es nicht gelungen, unsere gewohnte Leistung abzurufen. Wir haben nicht so dagegen gehalten, wie man das muss“, monierte Trainer Thomas Schaaf, während Manager Klaus Allofs noch deutlicher wurde: „Die Schalker haben verdient gewonnen, weil sie mehr getan, mehr investiert und aggressiver gespielt haben. Wir müssen schnell begreifen, dass wir die Dinge nicht nur spielerisch lösen können.“ Und mit Blick auf den Hinrundenabschluss beim Hamburger SV warnte er: „Wenn wir da wieder so auftreten, gibt es die nächste Klatsche.“

Ganz entspannt hingegen durfte Felix Magath über den Vorstoß auf Platz zwei referieren. Nach der Pressekonferenz ließ sich Schalkes Trainer und Manager den obligatorischen Tee reichen, dann referierte er ausführlich über die Weiterentwicklung seiner jungen Mannschaft, die eine taktische Meisterleistung abgeliefert hatte. „Es war vielleicht unser bestes Saisonspiel. Das Team ist sehr homogen geworden und wächst harmonisch zusammen.“ Mit Titelsehnsüchten möchte er freilich nicht konfrontiert werden: „Unseren Fans steht es zu, zu träumen. Wir aber sollten nicht von der Meisterschaft reden: Das dürfen Leverkusen oder Bayern, aber nicht wir. Für solch eine Entwicklung benötigen wir noch mehr Zeit.“

Wohl auch, weil das vermeintliche Spitzenspiel in der ersten Hälfte wenig Tempo, kaum Esprit, dafür viele Fehler und Unzulänglichkeiten bot. Die Bremer agierten im Vorwärtsspiel zu unpräzise und unstet, die Schalker spielten erst gar nicht nach vorne. Bezeichnend war, wie Naldo den Ball bei einem Freistoß sinnfrei in Richtung Baukran der noch nicht fertigen Westtribüne beförderte. Die wenigen Chancen vergab der Gastgeber fahrlässig, etwa als Hugo Almeida freistehend übers Tor zielte.

So kam, was kommen musste: Mit dem ersten konsequent ausgespielten Konter ging Schalke in Führung. Lewis Holtby spielte einen Traumpass, Kuranyi umkurvte den herausstürzenden Tim Wiese und schob locker zu seinem 101. Bundesligator ein, es war sein achter Treffer in dieser Spielzeit. Und damit nicht genug: Während Werder weiterhin keine Mittel fand, die bestens postierte Gelsenkirchener Abwehr zu überwinden, schloss der just für Holtby eingewechselte Moravek einen Gegenzug unter gütiger Mithilfe von Per Mertesacker zum 2:0 ab. „Bei den Schalkern war das unbedingte Wollen zu sehen, da war einer für den anderen da. Bei uns leider nicht“, sagte Klaus Allofs.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false