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Hannover 96 - Hertha BSC Berlin

© dpa

0:2 in Hannover: Niederlage für Hertha, Rot für Woronin

"Der Traum ist noch nicht ausgeträumt", sagt Josip Simunic. Doch mit einem 0:2 in Hannover verabschiedet sich Hertha BSC fürs Erste aus dem Rennen um die Meisterschaft - zumal jetzt Andrej Woronin fehlen wird.

Samstag, 17.14 Uhr: Das Bundesligaspiel in Hannover ist längst gelaufen, als Leon Andreasen den Berliner Andrej Woronin foult. Eigentlich ein Allerweltsfoul des Hannoveraners in der Nähe der Mittellinie, doch Andrej Woronin sieht das offenbar anders. Der Angreifer von Hertha BSC revanchiert sich mit einem kurzen Tritt, Andreasen stürzt. Schiedsrichter Michael Kempter bleibt gar nichts anderes übrig, als dem Berliner die Rote Karte zu zeigen. Als kleine Zugabe schießt Woronin dem Hannoveraner den Ball in den Rücken, bevor er wütend vom Feld marschiert. Woronin, Herthas Held der Rückrunde, hat sich selber aus dem Spiel genommen. Man könnte auch sagen: Herthas Hoffnung auf die Meisterschaft verlässt das Feld.

Die Berliner haben am Samstag in Hannover vor 47.187 Zuschauern nicht einfach nur 0:2 (0:1) verloren. Nach den Niederlagen beim VfB Stuttgart und gegen Borussia Dortmund steht Hertha auf Platz vier und muss hoffen, nicht weiter abzurutschen. „Wir dürfen jetzt nicht in Depressionen verfallen, auch das ist eine Form von Klasse“, sagte Manager Dieter Hoeneß. Für die Berliner wird das nicht eben einfach. Neben Woronin werden sie in den kommenden Wochen den verletzten Kapitän Arne Friedrich ersetzen müssen. Zu allem Überfluss sah Patrick Ebert für ein unnötiges Foul auch die fünfte Gelbe Karte und ist am nächsten Sonntag gegen Werder Bremen gesperrt.

Eigentlich hatte es zunächst danach ausgesehen, als ob Hertha nach den beiden Niederlagen wieder ein Spiel gewinnen könnte. Die Berliner, bei denen Steve von Bergen von der rechten Seite in die Innenverteidigung rutschte, um Friedrich zu ersetzen und weil Marc Stein nach seiner Gelbsperre in die Mannschaft zurückkehrte, begannen mit viel Verve. Nach vierzig Sekunden erreichte Patrick Eberts Flanke Woronin im Strafraum, der den Ball aber nicht zu kontrollieren vermochte. Der Nachschuss von Raffael wurde abgefälscht und prallte von der Querlatte zurück ins Spiel.

Das Tempo hielt Hertha hoch, der letzte Pass aber geriet meist zu ungenau. Hannover machte es besser und nutzte den ersten ernst zu nehmenden Angriff zur Führung. Konstantin Rausch flankte auf Mike Hanke, der unbedrängt ins Tor köpfen durfte. Hertha drängte auf den Ausgleich. Nach einem Konter ließ Hannovers Torwart Robert Enke einen Schuss von Cicero abprallen, mit dem Nachschuss hatte Woronin den Nationalkeeper zwar geschlagen, doch ein Hannoveraner sprang noch dazwischen. Woronin besaß noch zwei weitere Chancen. Zuerst umkurvte er beinahe die gesamte Abwehr Hannovers, bevor sein Schuss auch das Tor umkurvte. Dann schoss er nach einer schönen Kombination über Ebert und Raffael links am Tor vorbei. „Wir brauchen in letzter Zeit einfach zu viele Chancen“, sagte Verteidiger Josip Simunic.

Die zweite Halbzeit verlief wie die erste. Hertha machte das Spiel – und Hannover erzielte das Tor. Arnold Bruggink gelang nach einem Angriff über die rechte Seite das 2:0, gegen seinen Schuss aus Nahdistanz war Torwart Jaroslav Drobny machtlos. Hertha erspielte sich noch einige Möglichkeiten, ein Tor aber wollte der Mannschaft an diesem Nachmittag einfach nicht gelingen.

Dennoch wollte sich Josip Simunic noch nicht von der Hoffnung auf die erste Meisterschaft seit 1931 verabschieden. „Der Traum ist noch nicht ausgeträumt“, sagte er. Realistisch aber ist dieser Traum nicht mehr.
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