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Keinen leichten Stand hatte Bayer Leverkusen beim CF Villarreal. Hier wird Javier Hernandez von den Beinen geholt.

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0:2-Niederlage bei CF Villarreal: Bayer Leverkusen vor dem Aus in der Europa League

Es wird schwer für Bayer Leverkusen, das Viertelfinale in der Europa League noch zu erreichen. Vor allem die Leistung beim 0:2 in Villarreal macht wenig Hoffnung.

Auch die Rückkehr von Roger Schmidt auf die Trainerbank hat Bayer 04 Leverkusen beim Europacup-Jubiläum nicht aus der Krise geholfen. Nach dem Drei-Spiele-Bann in der Fußball-Bundesliga stand der Coach wieder an der Seitenlinie und musste von dort das 0:2 (0:1) der Werkself am Donnerstag im Achtelfinal-Hinspiel der Europa League beim spanischen Tabellenvierten CF Villarreal mitansehen. Damit stehen die Leverkusener, die nur einen Punkt aus den letzten vier Liga-Spielen holten, vor dem Rückspiel in einer Woche gehörig unter Druck.

„Wir hatten uns mehr vorgenommen. Dann kassieren wir in der Anfangsphase so ein Tor. Da muss mehr von uns kommen. Auf so einem Niveau zählen Kleinigkeiten. Da wirst du bestraft. Jetzt haben wir eine große Aufgabe vor uns“, sagte Stefan Kießling und Hakan Calhanoglu ergänzte: „Es wird schwer, aber nichts ist unmöglich. Zu Hause haben wir noch die Chance, alles richtig zu machen.“

Im 200. Europacup-Spiel der Vereinsgeschichte schoss Cedric Bakambu vor 17 000 Zuschauern im Estadio El Madrigal den Sieg mit zwei Treffern für Villarreal heraus (4. und 56.). Dazu sah Tin Jedvaj in der Nachspielzeit wegen Handspiels die Gelb-Rote Karte (90.+4). Bayer droht wie schon beim letzten Duell mit den Spaniern vor fünf Jahren das Aus im Achtelfinale. Und für Schmidt, der im schwarzen Jackett den nächsten sportlichen Tiefschlag in der Coaching-Zone vernahm, wird es allmählich ungemütlich.

Dabei hatte Schmidt den früheren Champions-League-Halbfinalisten am Wochenende extra beobachtet und dafür sogar das Spiel seiner Mannschaft in Augsburg (3:3) verpasst, wofür er kritisiert wurde.

Allzu groß waren die Erkenntnisse beim Kurztrip nach Spanien offensichtlich nicht, denn Bayer wirkte vor allem in der Defensive oftmals desorientiert. Auch das Offensivspiel lahmte, von den kreativen Führungsspielern Hakan Calhanoglu und Karim Bellarabi gingen kaum zündende Ideen aus. Die Gastgeber waren dagegen in puncto Passsicherheit, Beweglichkeit und Schnelligkeit deutlich überlegen.

Schon die Anfangsphase verschlief Bayer komplett. Konnte Leno in der dritten Minute noch gegen Roberto Soldado parieren, war der Keeper eine Minute später machtlos. Die Abwehrreihe war völlig indisponiert, als Soldado den Ball auf Bakambu spielte und dieser freistehend zur Führung einschob.

Christoph Kramer musste verletzt vom Platz getragen werden

Leno war es dabei zu verdanken, dass nicht vor der Pause Soldado gar auf 2:0 für Villarreal erhöhte. Mit einem Reflex klärte Leno gegen den Stürmer, als Jonathan Tah seinen Gegenspieler außer Acht ließ (40.). Ohnehin erwischte der Ex-Hamburger nicht den besten Tag, bei einem Befreiungsschlag wäre ihm beinahe ein Eigentor unterlaufen (29.).

Derart brenzlig wurde es auf der Gegenseite nicht. Ein Kopfball des Mexikaners Javier „Chicharito“ Hernandez war noch die beste Chance, wenngleich Villarreal-Torhüter Alphonse Aréola nicht wirklich gefordert wurde (24.). Der Keeper hatte zuvor schon bei einer Hereingabe von Weltmeister Christoph Kramer vor dem gut postierten Stefan Kießling geklärt (10.).

Im zweiten Durchgang wurde es bei Bayer kaum besser. Unerklärliche Fehler brachten die Spanier immer wieder gut ins Spiel - und auch prompt zum zweiten Tor. Nach einem Ballverlust von Julian Brandt im Anschluss an eine Leverkusener Ecke ging es schnell in die andere Richtung. Bakambu marschierte allein aufs Tor zu und tunnelte gar noch Leno.

Und es kam noch schlimmer für Bayer, vor allem personell. So musste Kramer verletzt vom Platz getragen werden, nachdem er aus kurzer Entfernung den Ball ins Gesicht bekommen hatte. Erinnerungen ans WM-Finale wurden wach. Nach dem Spiel gab Bayer ein wenig Entwarnung: Kramer habe leichte Probleme im Nackenbereich. Dennoch sind die Chancen aufs Weiterkommen für Leverkusen anders als für Borussia Dortmund eher gering. (dpa)

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