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Die deutschen Volleyballer Marcus Böhme (l.) und Ferdinand Tille (M.) reagieren enttäuscht auf das EM-Aus gegen Bulgarien.

© AFP

0:3 im Viertelfinale gegen Bulgarien: Deutsche Volleyballer verpassen EM-Medaille

Der Medaillentraum endet für die deutschen Volleyballer im Viertelfinale: Gegen EM-Gastgeber Bulgarien unterliegen sie klar 0:3 und scheiden aus.

Ratlos und gefrustet stapften die deutschen Volleyballer nach dem geplatzten Medaillentraum bei der EM durch die Katakomben der Arena Armeec in Sofia. Nach einem weiteren enttäuschenden Auftritt unterlag die Mannschaft von Bundestrainer Vital Heynen Co-Gastgeber Bulgarien am Mittwochabend im Viertelfinale mit 0:3 (19:25, 23:25, 23:25).

Wie schon bei der Vorrundenniederlage gegen die Hausherren kamen die Deutschen vor 12 500 enthusiastischen Fans nie richtig ins Spiel und verpassten nach einem hitzigen Kräftemessen die direkte Qualifikation für die EM 2017. Der WM-Dritte von 2014 muss als Achter die Heimreise antreten, Bulgarien trifft am Samstag im Halbfinale auf Frankreich.

„Unser Niveau hat nicht gereicht, um eine Medaille zu holen“, bilanzierte Heynen. „Fast das gesamte Spiel haben wir nicht das Niveau erreicht, das ich von dieser Mannschaft kenne.“ Ratlos präsentierten sich auch seine Spieler. „Ich kann mir das nicht erklären, es ist ganz komisch“, sagte Georg Grozer, der völlig von der Rolle war. „Das war nicht unser Turnier, wir müssen das akzeptieren. Die Enttäuschung ist groß.“

Tief enttäuscht war auch Denis Kaliberda nach der dritten Pleite im fünften EM-Spiel. „Wir haben zu viele Fehler gemacht. Ich muss für mich sagen, dass ich heute nichts geschafft habe. Da nehme ich viel auf mich“, sagte der Außenangreifer.

Grozer hatte seine Teamkollegen vor einer „Hölle“ in der Arena Armeec gewarnt. Zumindest die Unterstützung der bulgarischen Fans war ohrenbetäubend. Die Deutschen wurden bei jedem Angriff ausgepfiffen. Mit ihren Anhängern im Rücken setzten sich die Hausherren im ersten Durchgang auf 11:6 ab. Die Deutschen agierten in der Annahme viel zu wacklig, die Aufschläge von Grozer sowie Christian Fromm kamen nicht richtig und im Angriff fehlte der Mut.

Der Angriff blieb ein Schwachpunkt

Heynens Mannschaft fand später zwar etwas mehr Stabilität, aber der Angriff blieb ein Schwachpunkt. Der Block der Bulgaren indes präsentierte sich stabil. Heynen wechselte munter durch, Deutschland geriet dennoch nach Sätzen in Rückstand.

Dem WM-Dritten von 2014 fehlte beim Aufschlag weiter die Konstanz. Nach einem Fehler von Marcus Böhme zum 5:6 tobte Heynen an der Seitenlinie und schrie den Mittelblocker an. Die Deutschen bewahrten Ruhe, und mit Jochen Schöps auf der Diagonale lief es auch etwas besser. Doch mehr als eine 16:15-Führung sprang gegen den Weltranglisten-Siebten nicht heraus. Nach einem 20:23 und der Abwehr eines Satzballes ging aber auch Durchgang zwei an Bulgarien.

„Sie haben ihre Schlussfolgerungen aus der Niederlage in der Vorrunde gezogen und werden dementsprechend auftreten“, hatte Bulgariens Trainer Plamen Konstantinow mit Blick auf das deutliche 3:0 zum Turnierauftakt gegen die DVV-Männer verkündet.

In einer intensiven Partie fruchteten Heynens Schlussfolgerungen, der im Viertelfinale unbedingt auf Bulgarien und nicht Weltmeister Polen treffen wollte, nur bedingt. Immerhin konnten sich die Männer des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) mit einem 13:10 etwas Luft verschaffen. An ihre Normalform kamen Heynens Männer aber nicht heran. Viel zu gehemmt war ihr Auftritt.

Die Bulgaren drehten auch diesen Satz und gingen mit 19:17 in Front. Nach dem verwandelten Matchball genossen die Gastgeber den Jubel ihrer Fans, die Deutschen verschwanden schnell in den Katakomben.

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