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Mit Augen zu. Lauterns Chris Loewe (links) und Sören Brandy vom 1. FC Union im Kopfballduell.

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Update

0:3-Niederlage gegen den 1. FC Kaiserslautern: 1. FC Union Berlin: Frust auf den Schiedsrichter

Der 1. FC Union hat auch das nächste Spitzenspiel in der Zweiten Liga verloren. Der Tabellenvierte aus Berlin verlor am Sonnabend gegen den 1. FC Kaiserslautern 0:3 (0:0). Die Pfälzer eroberten damit die Tabellenspitze.

Trainer Uwe Neuhaus und seine Spieler wurden nach dem Abpfiff der Zweitligapartie beim 1. FC Kaiserslautern von den rund 2000 Union-Fans unter den über 33.000 Zuschauern auf dem Betzenberg hingebungsvoll gefeiert. Trotz der zumindest vom Ergebnis her klaren 0:3 (0:0)-Niederlage im Gipfeltreffen gab es wie gewohnt keinerlei Differenzen zwischen den Aktiven und Zuschauern aus Berlin. Im Gegensatz zu den beiden vorangegangen Pleiten gegen die Spitzenmannschaften Greuther Fürth (2:4) und 1. FC Köln (0:4) führten diesmal äußere Umstände zum dreifachen Punktverlust. „Es ist bitter, dass so ein ausgeglichenes Spiel mehr oder weniger vom Schiri-Gespann entschieden wird. Ich sage sonst nie etwas gegen Schiris“, meinte Union-Kapitän Torsten Mattuschka. „Das sind alles auch nur Menschen. Er hat allerdings zwei gravierende Fehler gemacht.“

Der Frust der Union-Kicker richtete sich gegen Schiedsrichter Deniz Aytekin, der die Gäste erst kurz vor dem Pausenpfiff nominell dezimierte und dann dem FCK in der 54. Minute einen mehr als umstrittenen Führungstreffer zubilligte. An beiden Szenen beim neuen Tabellenführer aus Kaiserslautern war Angreifer Oliver Occean passiv beziehungsweise aktiv beteiligt. Erst kam der Kanadier in einem Zweikampf mit Baris Özbek zu Fall. Unions defensiver Mittelfeldspieler hatte seinen Körper zwischen Ball und Gegner geschoben, aber mit dem Arm im Gesicht unglücklich getroffen. Aytekin entschied dennoch auf Tätlichkeit und stellte Özbek vom Platz. „Es war keine Absicht, dass er ihm ins Gesicht gehauen hat“, ärgerte sich Mattuschka. „Wenn das eine Rote Karte ist, muss es in jedem Spiel drei oder vier geben.“

Beim 1:0 hatte Occean sich durch einen mehr als grenzwertigen Einsatz gegen Unions Abwehrspieler Fabian Schönheim den entscheidenden Vorteil erarbeitet, um Schlussmann Daniel Haas zu überwinden. Es gab wilde Proteste gegenüber Aytekin und einem seiner Assistenten, allerdings vollkommen vergebens.

Damit war das Taktikvorhaben von Trainer Neuhaus endgültig nicht mehr umzusetzen. Bis zum Feldverweis von Özbek hatte Unions 4-3-2-1-System mit den drei Sechsern Özbek, Damir Kreilach und Michael Parensen sowie Sören Brandy als einziger Spitze in defensiver Hinsicht vortrefflich funktioniert. Offensiv hatte Brandy in der Anfangsphase sogar die Führung für die Gäste auf dem Kopf.  „Wir haben mal etwas anderes gemacht. Wir hatten ein Fünfer-Mittelfeld. Wir haben gut gestanden und vieles verhindern können“, sagte Neuhaus. Der FCK, der in den ersten 45 Minuten nur wenig gefährlich wurde, war in Überzahl und mit der 1:0-Führung im Rücken aber nicht mehr zu stoppen.

Nachdem Union-Kapitän Torsten Mattuschka (71.) in aussichtsreicher Position nicht den Ausgleich zustande brachte, sorgten Florian Dick (79.) und der eingewechselte Enis Alushi (87.) für klare Verhältnisse. „Das ist so bitter. Die Mannschaft sitzt enttäuscht in der Kabine. Das hat sie einfach nicht verdient“, sagte Neuhaus, der sich zur Schiedsrichterleistung in der Pressekonferenz nicht äußern wollte.     

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