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Startelfpremiere, Torpremiere: Neuzugang Salomon Kalou wird zum Matchwinner für Hertha BSC.

© dpa

1:0 gegen Wolfsburg: Salomon Kalou schießt Hertha zum ersten Saisonsieg

Mit Einsatz, Willen und einer mannorientierten Defensive zum Erfolg: Hertha BSC hat im fünften Spiel den ersten Saisonsieg eingefahren - auch Dank des Treffers von Neuzugang Salomon Kalou.

Es kann nicht nur am leicht problematischen Spieltermin mitten in der Woche gelegen haben, dass es sehr geräumig blieb gestern Abend im Olympiastadion in Berlin. Hertha BSC hat in den zurückliegenden Tagen selbst einiges dafür getan, dass längst nicht jeder ihrer Sympathisanten die Mühen auf sich nimmt, um erneut enttäuscht zu werden. Das kann man bedauern oder gut heißen. Vor allem aber kann man dagegen etwas tun.

Und das tat die Mannschaft. Hertha überzeugte mit Einsatz und Willen und kam nach einer Energieleistung zum ersten Saisonsieg in der Bundesliga. Salomon Kalou gelang vor lediglich 35 847 Zuschauern das Tor des Abends in einer spielerisch nicht glanzvollen, aber doch teilweise rasanten Vorstellung mit 1:0 (1:0).

Wenige Tage nach dem glücklichen 2:2 in Freiburg hatte Jos Luhukay erneut seine Anfangself umgebaut. Neu ins Spiel kamen die Verteidiger John Heitinga und Marcel Ndjeng sowie Mittelfeldspieler Per Skjelbred. Und im Sturmzentrum verdrängte Salomon Kalou erstmals Julian Schieber aus der Startelf.

Vor allem aber hatte Herthas Trainer seiner durch den holprigen Bundesligastart verunsicherten Mannschaft ein taktisches Korsett gestrickt, das zwar altmodisch aussah, aber durchaus wirkte. Lukuhay ließ seine Mannschaft in einer mannorientierten Defensive agieren. Das ist zwar auch sehr laufaufwendig, lässt aber auch keine Alibis. Die Wolfsburger taten sich schwer gegen dieses Auf-den-Füßen-stehen.

Viel Alarm, wenig Torgefahr

Der VfL war spielerisch veranlagter und die dynamischere Mannschaft, hatte viel Ballbesitz und machte eine halbe Stunde lang ziemlich viel Alarm. Mitunter herrschte oft minutenlang dicke Luft vor dem Berliner Gehäuse, aber ganz reale Gefahr entstand vergleichsweise selten, wenn man bedenkt, dass Hertha in den vier Spielen zuvor elf Gegentore hinnehmen musste. Die erste echte Torchance besaß Vierinha, der in den Strafraum eintauchte und schoss. Doch Herthas Torhüter Thomas Kraft parierte fantastisch.

Hertha hatte dem offensiv nicht wirklich etwas entgegenzusetzen. Nach seltenen Ballgewinnen wurde der Versuch unternommen, schnell umzuschalten und den flinken Kalou in Szene zu setzen, was nur halbwegs gelang. Zu viele Bälle, die hastig nach vorn geschlagen wurden, kamen noch schneller zurück, weil die Mannschaft von Dieter Hecking ein hohes und hartnäckiges Pressing spielte.

Den einen lichten Moment hatte der zuletzt stark kritisierte Marcel Ndjeng, als er auf dem rechten Flügel energisch gegen Ricardo Rodriguez nachsetzte, den Ball gewann und ihn sofort vors Tor schlug, wobei die Wolfsburger Hintermannschaft unsortiert war. Da aber lauerte Kalou, der die Flanke unhaltbar zum 1:0 einköpfte. Die komplette Hertha-Bank an der Seitenlinie sprang auf vor Freude, Manager Michael Preetz überschlug sich fast.

Kaum Entlastung für Hertha

Nach der Pause versuchte Hertha, die Führung festzuhalten. John Heitinga bemühte sich um wachsame Regieführung im Abwehrzentrum und seine Mitspieler waren diesmal emsig im Verteidigen. Hertha wirkte gegen Mitte der zweiten Hälfte gleichwertiger, trotzdem blieb das Spiel wackelig, weil es kaum Entlastung gab.

Nur einmal noch, zwanzig Minuten vor dem Ende, konnte Hertha einen schönen Konter über Roy Beerens und Genki Haraguchi vortragen, an dessen Ende Kalou knapp am Wolfsburger Torwart Benaglio scheiterte. Dann nahm Luhukay Heitinga, den Torschützen Kalou und Ronny vom Feld, für sie kamen Jens Hegeler, Sandro Wagner und Peter Niemeyer. Sie sollten die Führung über die Zeit bringen.

Hertha agierte in der Schlussphase mit einer Fünferabwehrreihe, die die wütenden Angriffe der Gäste abwehren konnte. Den Wolfsburgern fehlten an diesem Abend die Ideen und der Punch. Und so blieben die Berliner bei ihrem ersten Saisonsieg im fünften Spiel auch noch erstmals ohne Gegentor. Das könnte sich rumsprechen. Die Hertha-Kurve jedenfalls feierte ausgelassen.

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