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Lukas Nmecha schoss das 1:0 für die deutsche Mannschaft.

© REUTERS/Borut Zivulovic

1:0 im Finale gegen Portugal: Deutsche U 21 zum dritten Mal Europameister

Nach 2009 und 2017 gewinnt das deutsche Team zum dritten Mal den EM-Titel. Das entscheidende Tor schießt Stürmer Lukas Nmecha.

Stefan Kuntz und die deutsche U-21-Nationalmannschaft haben sich mit einer mitreißenden Final-Vorstellung den Traum vom EM-Titel erfüllt. Die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes gewann am Sonntag in Ljubljana ein hochklassiges und temporeiches Endspiel gegen Angstgegner Portugal verdient mit 1:0 (0:0) und krönte sich zum dritten Mal nach 2009 und 2017 zum Europameister. Lukas Nmecha vom RSC Anderlecht, der mit insgesamt vier Treffern auch bester Torschütze des Turniers wurde, sorgte für den umjubelten Treffer (49. Minute). Für die DFB-Elf war es im dritten Endspiel in Serie unter Erfolgscoach Kuntz der nächste Triumph nach 2017.

Wenige Tage vor der Europameisterschaft der A-Nationalmannschaft von Bundestrainer Joachim Löw sendete der deutsche Fußball-Nachwuchs vor 4883 Zuschauern ein eindrucksvolles Signal, dass trotz viel Kritik auch viel Qualität vorhanden ist. Die Auftritte in Ungarn und Slowenien dürften auch Löws Nachfolger im Amt des Bundestrainer, Hansi Flick, freuen.

Im Gegensatz zur goldenen Generation mit den späteren Weltmeistern um Manuel Neuer im Jahr 2009 und deren Nachfolgern um Serge Gnabry acht Jahre später zählte die 2021er Auswahl vor dem Endrundenstart nicht zu den Titelkandidaten. Immer wieder hieß es, es sei nicht der stärkste Jahrgang, die Marktwertvergleiche mit Topnationen nervten die Spieler mitunter. Als Turniermannschaft par excellence kämpfte sich die DFB-Elf aber trotzdem bis ins Finale.

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In einer schwierigen Gruppenphase und einem packenden Elfmeterkrimi im Viertelfinale gegen Dänemark musste die deutsche Mannschaft Widerstände überwinden – und das war auch im Endspiel erstmal der Fall. Die flinken und technisch versierten Portugiesen erwischten den besseren Start. Ein Schuss von Tiago Tomas ging knapp vorbei, Amos Pieper rettete in höchster Not gegen Diogo Dalot.

Doch die Mentalitätstruppe um Anführer Niklas Dorsch (KAA Gent) kämpfte sich schnell ins Spiel, erfüllte wie gefordert den Wunsch von Kuntz. „Macht Zuschauer und Familien stolz“, hatte der Erfolgscoach kurz vor dem Spiel gesagt – und das taten seine Jungs.

Nur eine Winzigkeit fehlte dem Leverkusener Florian Wirtz, der per Doppelpack das Halbfinale gegen die Niederlande entschieden hatte, für die Führung. Sein abgefälschter Schuss prallte von der Unterkante der Latte nicht ins Tor und setzte damit das Aluminium-Pech der deutschen Auswahl im Turnier fort. Nmecha und der bei Hertha BSC ausgebildete Arne Maier scheiterten an Portugals stark parierendem Keeper Diogo Costa.

Insgesamt drängte Deutschland vor der Pause mehr auf die Führung, Portugal blieb aber gefährlich. Bezeichnend für den Teamgeist der DFB-Elf war eine Großchance der Iberer, die mit vereinten Kräften und viel Einsatz so gerade noch vereitelt werden konnte.

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Die DFB-Interimspräsidenten Rainer Koch und Peter Peters durften nach dem Seitenwechsel schnell über die Führung jubeln. Der einzige A-Nationalspieler des Teams, Ridle Baku, behielt Ruhe und Übersicht bei seinem Pass auf Nmecha. Und der Torjäger im deutschen Spiel verwandelte im 20. U-21-Einsatz eiskalt zum zwölften Treffer.

In der Schlussphase war wiederholt auch Schlussmann Finn Dahmen gefordert. Bei Kontern fehlte es seinen Vorderleuten an Präzision. Karim Adeyemi verpasste das 2:0. Portugal, das zuletzt fünfmal nacheinander gegen Deutschland gewonnen hatte, drängte vergeblich auf den Ausgleich. So durften Kuntz und seine Mannschaft jubeln. (dpa)

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