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Borussia Moenchengladbach - Hertha BSC Berlin

© ddp

1:0 in Gladbach: Herthas vorsichtiger Sieg

Hertha BSC muss in Mönchengladbach wenig machen, um den verunsicherten Aufsteiger 1:0 zu besiegen. Es ist der zweite Saisonsieg der Berliner. Der Serbe Gojko Kacar erzielt das Tor des Tages.

Eine gewisse Vorfreude auf das Wiedersehen war den Fans von Borussia Mönchengladbach durchaus anzumerken. Sie hofften innig, bei jedem Ballkontakt richtig aus sich rausgehen zu können und Andrej Woronin, den Stürmer von Hertha BSC, mit reichlich Pfiffen einzudecken. Aber diesen Gefallen tat Woronin den Gladbachern nicht. Oder besser: Er konnte es nicht. Als Stürmer war der Ukrainer vom Geschehen gestern Nachmittag weitgehend abgeschnitten, aber es kommt nicht auf die Zahl der Ballkontakte an; es kommt darauf an, aus den entscheidenden Ballkontakten etwas Vernünftiges zu machen. Den Berlinern gelang das im Mönchengladbacher Borussia-Park nahezu perfekt. Nach drei Bundesligaspielen ohne Sieg gewannen sie gegen den Aufsteiger Mönchengladbach vollkommen verdient und scheinbar ohne größere Mühe 1:0 (1:0).

Gleich mit dem ersten Angriff ging Hertha nach zehn Minuten in Führung, die zum zweiten Auswärtssieg der Saison reichte. Mit einem ebenso simplen wie feinen Vertikalpass riss Cicero die Gladbacher Abwehr auseinander, Gojko Kacar drang mühelos in den Strafraum ein und ließ Borussias Torhüter Christofer Heimeroth mit einem platzierten Schuss in die lange Ecke keine Chance. Für den Serben, den Trainer Lucien Favre noch am Dienstag im Uefa-Pokal gegen St. Patrick’s Athletic zur Pause vom Feld geholt hatte, war es der zweite Saisontreffer.

Nicu stand erstmals in der Startelf

Kacar stand in Mönchengladbach wieder in der Startelf, Maximilian Nicu, Zugang aus Wehen, zum ersten Mal. Zudem kehrte Raffael nach seiner Babypause im Uefa-Cup in die Mannschaft zurück. Doch es waren nicht die Offensivkräfte der Berliner, die zunächst im Fokus standen, sondern eher die Verteidiger. Hertha zog sich in der ersten Halbzeit weit zurück und ließ die Gladbacher erst einmal machen. Vermutlich fühlten sich die Berliner nach der ersten Chance für den Gegner darin bestätigt, dass ihnen nicht viel passieren konnte. Nachdem Oliver Neuville den Ball perfekt auf Michael Bradley zurückgelegt hatte, brachte der nur einen besseren Rückpass auf Torhüter Jaroslav Drobny zustande. Auch Neuville, der aus einem Meter an Drobny scheiterte, und Rob Friend mit einem missglückten Aufsetzer verbreiteten bei Hertha keinen größeren Schrecken.

Auf der anderen Seite dosierten die Berliner ihre Vorstöße sehr zurückhaltend: Kacar verfehlte mit einem Weitschuss knapp das Tor, einmal hatte Heimeroth Glück, dass er den Ball im Nachfassen gerade noch vor Raffael zu packen bekam, nachdem ihn Nicu getunnelt hatte, und dann verhinderte Borussias Torhüter kurz vor der Pause gegen Arne Friedrich mit einem guten Reflex das 0:2. In der zweiten Halbzeit bemühte sich Hertha etwas offensiver darum, die Verunsicherung der Gladbacher zu nutzen, den Ball länger zu behaupten und defensiv gar nicht erst in Verlegenheit zu geraten. Nun kam auch Andrej Woronin etwas besser ins Spiel. Vor allem aber schafften es die Gladbacher nicht, konstant Druck aufzubauen. Spätestens nach zwei, drei Pässen war Hertha wieder am Ball. Einen einzigen gefährlichen Angriff der Gladbacher ließen die Berliner nach der Pause noch zu: Er endete mit einem Pfostenschuss von Neuville, der Ball prallte Friend an die Brust und sprang von dort am leeren Tor vorbei ins Aus.

Herthas Abwehr geriet nie in Gefahr

Herthas Abwehr mit dem stoischen Josip Simunic als unüberwindlichem Bollwerk geriet nie ernsthaft in Gefahr. Ein Weitschuss von Marko Marin zwang Torhüter Drobny noch einmal zum Eingreifen, der Rest war Routine. Die Berliner begnügten sich damit, das Geschehen weitgehend unter Kontrolle zu halten, anstatt gegen die schwachen und offensiv einfallslosen Gladbacher die Entscheidung zu suchen. Fünf Minuten vor Schluss nahm Favre sogar noch seinen Angreifer Marko Pantelic vom Feld, um mit dem Verteidiger Sofian Chahed den Vorsprung über die Zeit zu retten. So viel Vorsicht war gegen die biederen Gladbacher fast schon übertrieben.

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