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Andre Schürrle bejubelt das Siegtor von Stefan Kießling.

© dapd

1:0-Sieg über Hannover: Bayer fährt nach Europa

Der deutsche Vizemeister Bayer Leverkusen hat mit dem 1:0 gegen Hannover zumindest die Europa-League-Qualifikation in der Tasche. Platz fünf ist im Saisonfinale möglich. Hannover muss noch bangen: Nur ein Sieg gegen Lautern sichert Rang sieben.

Bayer Leverkusens Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser zeigte sich nach dem 1:0 (0:0) gegen Hannover 96 erleichtert - aber nicht zufrieden. „Es ist nicht mehr als das Minimalziel“, sagte er am Samstag, nachdem Leverkusen zumindest die Europa-League-Qualifikation in der Tasche hat. Vor dem Saisonfinale kletterte die Werkself durch das „Tor des Tages“ von Stefan Kießling (75. Minute) vor 30.210 Zuschauern in der ausverkauften BayArena auf den fünften Platz. Mit einem Sieg kann Bayer beim 1. FC Nürnberg den Europacup-Einzug ohne Qualifikationsrunde zu Beginn der kommenden Saison schaffen.

„Die letzten Spiele waren wieder gut, was davor war nicht“, sagte Nationalstürmer André Schürrle. Dies ist auch ein Verdienst des neuen Bayer-Trainergespanns Sascha Lewandowski/Sami Hyypiä, unter dessen Ägide in der Nachfolge von Robin Dutt in fünf Partien elf Punkte geholt wurden. „Es war ein glücklicher Sieg“, meinte Lewandowski nach einer mäßigen Vorstellung seiner Mannschaft.

Hannover 96 muss im Saisonfinale nun gegen Absteiger 1. FC Kaiserslautern unbedingt gewinnen, um Europacup-Platz sieben noch zu verteidigen. In Leverkusen gab es für die Gäste zum sechsten Mal hintereinander nichts zu holen. „Wir haben ein ordentliches Auswärtsspiel geliefert, in dem wir in einer Szene nicht so konsequent waren“, kommentierte 96-Chefcoach Mirko Slomka die Niederlage. Hannovers Präsident Martin Kind ist aber zuversichtlich, dass gegen Schlusslicht Lautern ein Sieg gelingt: „Wenn wir so auftreten wie hier, haben wir eine Chance.“

Ob es auch noch eine Möglichkeit gibt, Manager Jörg Schmadtke zu bewegen, weiter in Hannover zu arbeiten, soll ein Gespräch in der kommenden Woche klären. Einmal mehr dementierte er Kontakte zum Bundesliga-Rivalen 1. FC Köln, der einen neuen Sportdirektor sucht: „Ich kann ausschließen, dass ich mit anderen Clubs Gespräche führe.“ Die Gastgeber hätten schnell in Führung gehen können. Schon in der 8. Minute verfehlte nach einer Hereingabe von Tranquillo Barnetta aber Schürrle mit seinem Schuss das Tor von 96-Keeper Ron-Robert Zieler nur knapp. Vier Minuten später war es Schürrle, der mit einer scharfen Hereingabe Kießling bediente, der den Ball jedoch nicht voll traf und aus drei Metern daneben schoss.

Neben diesen beiden Großchancen gehörte nur die Verabschiedung vom ehemaligen Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack und von Nationaltorwart René Adler vor heimischer Kulisse zu den Höhepunkten. Der 35-jährige Ballack liebäugelt mit einem Karriereende in den USA, Adler wechselt voraussichtlich zum Hamburger SV.

Die „Michael Ballack“-Gesänge - der Mittelfeldmann saß zunächst auf der Bank - wirkten wie ein Hilferuf nach mehr Spielkultur, den das Bayer-Trainerduo in der 59. Minute erhörte. Ballack kam für Michal Kadlec: Der Linksverteidiger hatte vergangenes Wochenende bei einer brutalen Hooligan-Attacke nach einem Diskotheken-Besuch einen Nasenbeinbruch erlitten und musste mit Gesichtsmaske spielen. „Der Moment war fantastisch, die Fans haben ein feines Gespür für die Situation“, sagte Ballack, als ihn die Anhänger nach dem Abpfiff feierten. (dpa)

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