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Schwer zu halten. Salomon Kalou ist auch von Naldo nicht zu stoppen.

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Update

1:1 gegen den VfL Wolfsburg: Wieder kein Sieg für Hertha BSC

Fünftes Rückrundenspiel ohne Sieg für Hertha BSC. Immerhin reicht es dank Kalou gegen Vizemeister VfL Wolfsburg zu einem Punkt.

Dirk Bremser kümmerte sich liebevoll um den Rasen im Berliner Olympiastadion, und das bei laufendem Betrieb. Der Co-Trainer des VfL Wolfsburg beseitigte vor der Trainerbank ein paar tiefe Löcher im Geläuf, als der Ball gerade auf der anderen Seite des Felds war. Auch sonst erwiesen sich die Gäste aus Wolfsburg als recht zuvorkommend – allein Hertha BSC wusste ihr Entgegenkommen nicht zu nutzen. Die Begegnung, die Trainer Pal Dardai vorab zum Schlüsselspiel für den weiteren Saisonverlauf in der Bundesliga erklärt hatte, endete mit einem 1:1 (0:0)-Unentschieden. Während die Wolfsburger nach drei Auswärtsniederlagen hintereinander wenigstens mal wieder einen Punkt holten, wartet Hertha immer noch auf den ersten Sieg im Jahr 2016. „Der Punkt ist gefühlt ein bisschen zu wenig“, sagte Kapitän Fabian Lustenberger.

Dabei hatten die Berliner in der zweiten Halbzeit sogar einen Rückstand aufgeholt. Nur sieben Minuten nach der Führung der Wolfsburger gelang Salomon Kalou der Ausgleich. Wenn es nach dem Bauchgefühl von Pal Dardai gegangen wäre, hätte der Ivorer nach seiner Muskelverletzung, die ihn vor einer Woche beim 0:2 in Stuttgart zum Zuschauen gezwungen hatte, gar nicht gespielt. „Dann würden wir jetzt hier sitzen und heulen“, sagte Herthas Trainer.

Kalou war der beste Mann auf dem Platz, mit ihm kam wieder deutlich mehr Zug in Herthas Angriffsspiel. Vor der Pause war der Ivorer an allen guten Offensivaktionen der Berliner beteiligt – es waren allerdings auch nur drei. In der achten Minute trieb er den Ball durchs Mittelfeld, ließ sich auch von den Störmanövern der Wolfsburger nicht beirren und bediente Vedad Ibisevic, dessen Schlenzer Torhüter Koen Casteels zur Ecke abwehrte. Zehn Minuten später setzte sich Kalou auf der linken Seite durch, seine Hereingabe lenkte Vladimir Darida mit der Fußspitze äußerst knapp am Tor vorbei. Und als es Kalou selbst aus gut 18 Metern probierte, war sein Schuss zu unplatziert.

Allzu aufregend war das Spiel bis dahin nicht, was allerdings vornehmlich an den Gästen aus Wolfsburg lag, der bis schlechtesten Auswärtsmannschaft der Liga. Eine Gelegenheit in der zweiten Minute durch Marcel Schäfer und eine weitere eine Minute vor dem Pausenpfiff für Julian Draxler – mehr brachte der angehende Champions-League-Viertelfinalist nicht zustande.

Darida ist im nächsten Spiel gesperrt, Langkamp musste verletzt raus

Trotzdem gab es für Hertha noch in der ersten Hälfte zwei schlechte Nachrichten. Vladimir Darida sah seine fünfte Gelbe Karte und fehlt am Freitag in Köln. Dardai fand Schiedsrichter Sascha Stegemann insgesamt zu kleinlich, „das hat mich tierisch aufgeregt“, sagte er. Vermutlich muss Dardai in Köln auch auf Sebastian Langkamp verzichten. Der Innenverteidiger musste zehn Minuten vor der Pause verletzt vom Platz. Bei ihm besteht der Verdacht auf einen Muskelfaserriss in der Wade.

Erst in der zweiten Hälfte wurde das lange Zeit von Taktik geprägte Spiel aufregender. „Beide Mannschaften haben in den Angriffsmodus umgeschaltet“, sagte Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking. Seine Mannschaft profitierte bei der Führung von einem Fehler des Berliner Innenverteidigers John Anthony Brooks. An der Seitenlinie trat er über den Ball. Vieirinha hatte plötzlich freie Bahn, und seine Hereingabe schloss Schäfer mit einem überlegten Schuss ins lange Eck zum 1:0 ab. Für den früheren Nationalspieler war es das erste Tor seit Dezember 2013.

Herthas Ausgleich kam auf recht kuriose Weise zustande. Nach einer Hereingabe von Genki Haraguchi scheiterte Ibisevic an Casteels, der Ball flog Richtung Tor, Naldo klärte gerade noch vor der Linie, im Nachschuss aber traf Kalou zum 1:1 – weil Casteels zunächst angeschlagen auf dem Boden liegen geblieben war und nicht rechtzeitig im Tor zurück war.

Bisher hatte Hertha jeder Saisonniederlage einen Sieg folgen lassen. Um die Serie auszubauen, brachte Dardai nach dem 1:1 mit Alexander Baumjohann (für Darida) einen frischen Offensivspieler. „Wir wollten unbedingt gewinnen und diese Unentschieden-Geschichte nicht lange mitschleppen“, sagte der Ungar. „Hat leider nicht geklappt.“ Im fünften Rückrundenspiel gab es für Hertha das vierte Unentschieden. Und am Ende mussten die Berliner sogar noch froh sein, wenigstens einen Punkt gewonnen zu haben – weil Luiz Gustavo in der Schlussphase aus fünf Meter Entfernung den Innenpfosten getroffen hatte und Rune Jarstein im Berliner Tor noch zweimal glänzend parierte.

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