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Andrea Petkovic ballt freut sich über einen gelungenen Angriff.

© dpa

1:1 im Fed-Cup-Duell gegen Australien: Andrea Petkovic gewinnt gegen Samantha Stosur

Noch ist alles möglich! Weil Andrea Petkovic ihren ersten Sieg feierte, steht es im Fed Cup nach dem ersten Tag 1:1. Die Entscheidung im Duell gegen Australien fällt nun am Sonntag. In der fernen USA drückt ein ganz besonderer Fan die Daumen.

Deutschlands Tennis-Legende Steffi Graf bekam den Matchball zum Sieg von Andrea Petkovic gar nicht mehr mit. Weil sie ihren Sohn in Las Vegas zu einem Termin bringen musste, konnte die 22-fache Grand-Slam-Turnier-Siegerin die deutsche Fed-Cup-Partie gegen Australien am Samstag im US-Fernsehen nicht zu Ende verfolgen.

Über einen Live-Ticker hielt sich Graf aber trotzdem weiter auf dem Laufenden und meldete sich just in dem Moment bei ihrer Freundin Barbara Rittner, als die deutsche Teamchefin in Stuttgart vor die Presse trat. „Steffi fiebert immer mit dem Team mit, sie hat sich sehr für Andrea und uns gefreut“, sagte Rittner.

Der Bundestrainerin war am Ende eines nervenaufreibenden Tages die Erleichterung anzusehen. Zwar steht es nach den ersten beiden Einzeln 1:1, was für den entscheidenden Sonntag alles offen lässt. Doch zwischenzeitlich sah es am Samstag in der Porsche-Arena so aus, als würde der Traum von einer erneut erfolgreichen Fed-Cup-Saison bereits am ersten Tag der Erstrunden-Partie gegen Australien platzen.

Doch dann rang Petkovic die australische Nummer eins Samantha Stosur in einer dramatischen Partie über 3:16 Stunden mit 6:4, 3:6, 12:10 nieder und sorgte damit für den Ausgleich. Zuvor hatte Angelique Kerber überraschend gegen Jarmila Gajdosova mit 6:4, 2:6, 4:6 verloren.

Für das Doppel sind Julia Görges und Sabine Lisicki vorgesehen

An diesem Sonntag (12.30 Uhr/Sat.1 Gold) trifft zunächst Kerber auf Stosur, dann spielen Petkovic und Gajdosova gegeneinander. Allerdings sind Änderungen kurzfristig möglich. Für das abschließende deutsche Doppel sind bislang Julia Görges und Sabine Lisicki vorgesehen. „Ich werde mich jetzt mit allen besprechen und in mich gehen und dann schauen wir mal, wie wir uns für morgen aufstellen“, ließ sich Rittner alle Möglichkeiten offen. Sollte Petkovic die Strapazen des „längsten Matches meiner Karriere“ gut wegstecken, führt an der Darmstädterin kein Weg vorbei. Wie beschwingt bewegte sich die 27-Jährige nach ihrem ersten Erfolg in diesem Jahr durch die Katakomben. „Der Sieg wird ihr einen riesigen Schub geben“, prophezeite Rittner.

Dabei stand Petkovic gegen Stosur bereits am Rande der Niederlage. Beim Stand von 4:5 im dritten Satz hatte die Nummer zwölf der Welt einen Matchball gegen sich, wehrte diesen aber mit einem „Super-Mario Volley“ ab, wie sie nachher schmunzelnd zugab. Zum 11:10 gelang ihr dann das entscheidende Break, weil ein Ball von ihr auf der Grundlinie landete.

„Es war verdammt emotional“

Danach behielt sie bei eigenem Service die Nerven und machte den Sieg perfekt. Nach dem verwandelten Matchball fiel sie zunächst Rittner und dann ihrem Vater Zoran um den Hals. „Es war verdammt emotional“, gestand Petkovic. „Ich habe vor dem Spiel zu mir gesagt: Mensch Andy, sei einmal in deinem Leben stark und heul' nicht rum“, sagte sie nach der dramatischen Begegnung. „Das war auf jeden Fall eines der Matches meiner Karriere, die ich für immer in meinem Kopf haben werde“, meinte die Hessin. „Damit habe ich mich für den schwachen Saisonstart entschädigt.“ In Australien war Petkovic sowohl in Brisbane, Sydney als auch Melbourne jeweils in der ersten Runde ausgeschieden.

Handshake vor dem Duell. Nach mehr als drei Stunden Spielzeit hatte Andrea Petkovic mehr Grund zum Lachen.
Handshake vor dem Duell. Nach mehr als drei Stunden Spielzeit hatte Andrea Petkovic mehr Grund zum Lachen.

© dpa

Als Sorgenkind entpuppt sich dagegen Kerber. Die deutsche Nummer eins hatte im ersten Einzel enttäuscht und wirkte gehemmt. Kerber kam wie schon beim verlorenen Finale in Tschechien im vergangenen Jahr mit der hohen Erwartungshaltung nicht klar. „Sie hat den Arm nicht locker bekommen“, sagte Rittner. Auch das Daumen drücken von Vize-Kanzler Sigmar Gabriel auf der Tribüne half nichts. „Ich habe mein Bestes gegeben, aber leider hat es nicht gereicht“, sagte Kerber konsterniert. (dpa)

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