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1:1 in Hoffenheim: Freiburg klettert auf den Relegationsplatz

Aufsteiger SC Freiburg kehrt durch ein 1:1 bei der TSG Hoffenheim wieder zurück auf Relegationsplatz 16 - mit fünf Punkten Vorsprung auf Hertha BSC.

Wie beschwerlich der Weg aus einer Krise sein kann, führt 1899 Hoffenheim seit einigen Wochen vor. Seit acht Heimspielen gelang kein Sieg mehr und auch nach dem neunten gab es mehr lange als zufriedene Gesichter. Immerhin langte es nach einem 0:1-Rückstand gegen den SC Freiburg noch zu einem 1:1. Den Hoffenheimern nützt der Punkt in der Tabelle nicht viel, sie bleiben Elfter. Die Freiburger kletterten durch den verdienten Punktgewinn wieder zurück auf Relegationsplatz 16 mit fünf Punkten Vorsprung auf Hertha. Aber auch für die Hoffenheimer gab es positive Aspekte. Sie schafften es immerhin, die Krise nicht noch größer werden zu lassen. Nachdem Mohamadou Idrissou den SC nach gut einer Stunde in Führung gebracht hatte, konnte der frühere Berliner Josip Simunic zehn Minuten vor dem Abpfiff für den Gastgeber ausgleichen. Es dauerte nicht lange, bis sich im Gesicht von Trainer Ralf Rangnick wieder etwas von dieser Verzweiflung widerspiegelte, die man schon seit Wochen beobachten kann, wenn sich einer seiner Spieler im Strafraum des Gegners befindet. Kaum eine Mannschaft schaffte es in den vergangenen Wochen so konsequent kein Tor zu schießen, trotz bester Chancen. „Wir haben Schwierigkeiten, ein Tor zu erzielen, das haben wir jetzt oft genug gezeigt. Es wird Zeit für einen Heimsieg“, hatte Rangnick vor dem Spiel gesagt. Gegen Freiburg zögerte Carlos Eduardo gleich nach Spielbeginn eine Spur zu lange und vergab die erste gute Chance. Um ein Haar hätte Freiburg gleich darauf die Führung erzielt. Timo Hildebrand konnte den Schuss von Johannes Flum aus zehn Meter fausten. Dass Flum mitten im Hoffenheimer Strafraum so frei zum Schuss kam, lieferte Hinweise auf eine 1899-Abwehr, die über 90 Minuten dem schwächsten Angriff der Liga (25 Tore) erstaunlich viele erstklassige Chancen ermöglichte. Vor allem Marvin Compper kam entweder zu spät oder leistete sich Fehlpässe. Bei Eduardos Chance war Rangnick noch auf seinem Stuhl sitzen geblieben, nach einer Viertelstunde aber sprang er wütend auf. Vedad Ibisevic war auf Simon Pouplin zugelaufen und hatte die schlechteste aller Varianten zum Abschluss gewählt und nebenbei auch noch den mitgelaufenen Eduardo ignoriert. Pouplin hielt den absehbaren Schuss ins lange Eck. Freiburg stand solide und tief gestaffelt in der Abwehr. Man ließ mit minimalem Aufwand 1899 kaum Lücken und musste bei eigenen Angriffen im Mittelfeld wenig Widerstand überwinden. Minutenlang quälten sich beide Teams mit Quer- und Fehlpässen, die meist zu schnellen Ballverlusten und einem insgesamt zähen Spiel führten. Die Freiburger mussten sich im Mittelfeld nur leicht verschieben, um Hoffenheim den Schwung zu nehmen. Nach der Pause gab es dann den Höhepunkt badischer Tristesse; Rangnick nahm seine Stürmer Maicosuel und Ibisevic vom Platz, was zeigte, wie tief die Probleme bei Hoffenheim sitzen. Nach einer Stunde, als Eduardo auf und davon zu laufen drohte, hatte Freiburgs Mensur Mujdza Glück, dass er nicht vom Platz flog. Der Freiburger war eigentlich letzter Mann und holte Eduardo nicht regelkonform von den Beinen. Doch nur vier Minuten später erzielten die cleveren Freiburger die Führung. Nach einem Fehlpass von Luiz Gustavo konnte Timo Hildebrand einen keineswegs harten Schuss von Flum nicht fest halten, Mohamadou Idrissou staubte zum 1:0 ab. Kurz vor dem Ende schloss Simunic einen Konter zum Ausgleich ab.

Von Oliver Trust, Sinsheim

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