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Punkt gewonnen? Unions Mattuschka (r.) und Parensen waren nicht so sicher.

© dpa

1. FC Union Berlin: Alles für die Null

Der 1. FC Union Berlin zeigt beim Auswärtsspiel gegen Energie Cottbus eindrucksvoll eine neue Qualität: Defensivstärke. Bis Montagabend stehen die Köpenicker nun vorläufig auf dem ersten Tabellenplatz.

Für den Moment mochte sich Uwe Neuhaus noch nicht festlegen. Ob das 0:0 seiner Mannschaft bei Energie Cottbus ein gewonnener oder zwei verlorene Punkte sind, werde man erst kommende Woche nach dem Heimspiel gegen Erzgebirge Aue sehen, sagte der Trainer des 1. FC Union. Sollte man da gewinnen, wäre das Remis durchaus als Erfolg für den Fußball-Zweitligisten zu werten.

Andere Erkenntnisse gewann Neuhaus schon jetzt. In Cottbus blieb Union zum vierten Mal in Folge ohne Gegentor. „Wenn man auswärts zu Null spielt, kann es schon Mal kein schlechtes Spiel gewesen sein“, sagte Michael Parensen. Womit er, gerade was das Defensivverhalten betrifft, recht hat. Der Abstand zwischen der Viererkette und den defensiven Mittelfeldspielern Baris Özbek und Damir Kreilach war nie zu groß, Cottbus fand nur wenig Räume vor, in die Marco Stiepermann oder der ehemalige Union-Spieler John Jairo Mosquera hätten stoßen können. „Wir haben das defensiv gut gemacht. Vor allem unser Gegenpressing in der ersten Halbzeit war sehr gut“, sagte Parensen. Kam doch einmal ein Ball durch das engmaschige Mittelfeld, waren die Innenverteidiger Fabian Schönheim und Roberto Puncec zur Stelle.

Puncec hatte erneut den Vorzug vor Christian Stuff erhalten, der nicht einmal im Kader stand. Auf der Bank saß zum ersten Mal nach mehrwöchiger Verletzungspause Mario Eggimann. Mit dem ehemaligen Schweizer Nationalspieler hat Neuhaus in Zukunft noch eine Option mehr in der Abwehr. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis Eggimann, vor der Saison als neuer Abwehrchef von Hannover 96 geholt, wieder ins Team rückt. Gegen Aue soll er aber noch keine Option sein. „Mario braucht noch Trainings- und Wettkampfpraxis“, sagt Neuhaus. „Wir müssen sehen, wo er die bekommen kann.“

Derzeit scheint es egal, wen Neuhaus im hinteren Bereich aufstellt. Die Mannschaft verfügt über eine selbstverständlich daherkommende Stabilität. Die Mechanismen greifen, Unions Spiel wirkt gefestigt. Alle Mannschaftsteile arbeiten defensiv mit, das macht es für die Verteidiger leichter. In Cottbus stellte Neuhaus erneut um, Parensen rückte vom Mittelfeld wieder auf die linke Abwehrseite – zum Leidwesen des zuletzt so starken Patrick Kohlmann. Özbek spielte neben Kreilach dafür vor der Abwehr. Unions Trainer befindet sich in einer guten Position, egal für welche Aufstellung er sich auch entscheidet, die Mannschaft funktioniert defensiv immer. „Jedes Zu-Null-Spiel gibt uns noch mehr Selbstvertrauen“, sagte Parensen.

Einzig dass es trotz zu Null nicht zum Sieg reichte, ist für die Berliner neu. Bis zum Freitag hatten sie in dieser Saison in jedem Spiel mindestens ein Tor erzielt. Dass man das dieses Mal nicht geschafft hat, sei „ein komisches Gefühl“, wie Neuhaus sagte. Eines, an das er sich gar nicht erst gewöhnen will.

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