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Ausleihspieler Valmir Sulejmani, der sich hier gegen seinen Gegenspieler Kevin Kratz durchsetzt, soll in Berlin bleiben.

© dpa

1. FC Union Berlin: Der Zukunft zugewandt

Vor dem Spiel gegen den VfR Aalen rätselt der 1. FC Union nach der Abmeldung der U 23 über die Kadergröße für die kommende Saison.

Beim 1. FC Union sind die Planungen für die kommende Saison weit fortgeschritten. Dass die Berliner auch 2015/16 in der Zweiten Liga spielen, gilt bei zehn Punkten Vorsprung auf einen Abstiegsplatz als relativ sicher. Ein Heimsieg noch am Sonntag gegen den VfR Aalen (13.30 Uhr), und das Thema Klassenerhalt dürfte endgültig erledigt sein.

So beschäftigten sich die Entscheidungsträger des Berliner Zweitligisten unter der Woche auch mehr mit der Zukunft als mit der Gegenwart und kamen bei ihren Überlegungen zu einem unerwarteten Schluss. Überraschend vermeldete Union die Abmeldung der U 23 zur kommenden Saison. Die leistungsstärksten Talente sollen künftig direkt von der U 19 zum Profiteam geschickt werden und dort trainieren. Spielpraxis ist für die Mehrzahl der Nachwuchsspieler in Form von Freundschaftsspielen vorgesehen, sofern sie es nicht in den Kader der ersten Mannschaft schaffen. Von den Bundesligisten hatten sich Eintracht Frankfurt und Bayer Leverkusen schon vor Längerem zu diesem Schritt entschieden.

Unions Trainer Norbert Düwel schien überrascht, dass sein Klub nun auch dem Trend folgt. In den Entscheidungsprozess war er zwar mit einbezogen worden, über den Ausgang wirkte er jedoch nicht vollkommen glücklich. „Ich habe meine Meinung geäußert“, sagt Düwel. Konkreter werden wollte er nicht. Die Entscheidung nennt er „absolut nachvollziehbar“, aber das dürfte eher die salomonische Version sein.

Düwels Arbeit beeinflusst die Auflösung der U 23 in einem nicht zu unterschätzenden Maß. Seine Aufgabe wird komplexer, je mehr Spieler er betreuen muss. Detailarbeit ist in großen Gruppen schwieriger, die Qualität in den Trainingsspielen leidet, wenn zu viele Spieler über ein unterschiedliches Leistungsniveau verfügen. Die meisten Trainer in den Profiligen bevorzugen daher eine Gruppenstärke von 22 bis 25 Spielern für die tägliche Arbeit. Düwel könnte zur kommenden Saison um die 30 Mann auf dem Platz haben. Ob ihm dann etwa German Andrejew als Leiter des Nachwuchszentrums assistiert und sich vornehmlich um die jüngeren Spieler kümmert, steht noch nicht fest. „So ganz konkret ist es noch nicht durchgesprochen, weil wir noch nicht genau wissen, wie groß der Kader am Ende sein wird“, sagt Düwel.

Bisher sind die Berliner noch dabei, ihre Profimannschaft für die kommende Saison zusammenzustellen. In Stephan Fürstner (Fürth) und Benjamin Kessel (Braunschweig) hat Union zwei Spieler verpflichtet, die das Niveau der Mannschaft spürbar anheben werden. Weitere Neuzugänge sollen folgen, vor allem auf der Torhüterposition besteht noch Bedarf. Verlängert wurden die Verträge mit den Offensivspielern Steven Skrzybski und Christopher Quiring. Mit Michael Parensen befindet sich Union in Gesprächen über eine weitere Zusammenarbeit. Der Vertrag mit dem vielseitig einsetzbaren Defensivspezialisten endet im Sommer.

Düwel bemühte sich vor dem Spiel gegen Aalen, noch nicht zu sehr mit der Zukunft beschäftigt zu wirken. Auch wenn die Gäste als Letzter ins Stadion An der Alten Försterei reisen, seien sie nicht zu unterschätzen. „Die Tabellensituation spiegelt nicht das spielerische Potenzial der Mannschaft wieder“, findet Unions Trainer. Der Gegner sei „sehr gefährlich“, weil er nichts mehr zu verlieren habe. Eine recht eigenwillige Deutung. Aalen fehlen genau drei Punkte zum Verlassen der Abstiegszone. Ein Sieg am Sonntag in Köpenick würde die Situation der Gäste erheblich verbessern.

So könnte Union spielen:

Haas – Trimmel, Leistner, Puncec, Parensen – Kreilach, Zejnullahu – Quiring, Sulejmani – Polter, Skrzybski.

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