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 Falko Götz, 51, arbeitete insgesamt zehn Jahre als Spieler und Trainer von Hertha BSC. Nach Stationen in Kiel und Vietnam übernahm er im April 2013 den Zweitligisten Erzgebirge Aue.

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1. FC Union Berlin - Erzgebirge Aue: Aue-Trainer Falko Götz: "Union kann aufsteigen"

Der frühere Hertha-Trainer Falko Götz spricht im Interview vor dem Spiel mit seinem aktuellen Team Erzgebirge Aue beim 1. FC Union über die Chancen, dass es in der nächsten Saison zwei Berliner Erstligisten gibt.

Herr Götz, Sie spielen mit Ihrer Mannschaft Erzgebirge Aue am Sonntag beim 1.FC Union. Seit Aues Wiederaufstieg 2010 konnte man gegen Union nie gewinnen. Freuen Sie sich trotzdem auf Berlin?

Naja, ich war in den vergangenen Wochen öfter in Berlin. Das letzte Mal erst vor ein paar Tagen, um meine Wohnung aufzulösen. Meine Sehnsucht hält sich also in Grenzen.

Sie haben Ihre Wohnung gekündigt?
Ich möchte nicht mehr pendeln und habe mir was in Aue gesucht. So habe ich das bisher immer gehalten: Dort, wo ich arbeite, lebe ich auch.

Klingt, als könnten Sie sich ein längerfristiges Engagement in Aue vorstellen?
Sonst hätte ich dort nicht unterschrieben. Ich fühle mich in Aue wohl, es passt.

Derzeit liegen Sie mit Ihrer Mannschaft auf Platz zehn. Was ist in dieser Saison möglich?
Dort, wo wir uns jetzt befinden, wollen wir auch bleiben. Unser Ziel ist es, nicht bis zum letzten Spieltag gegen den Abstieg kämpfen zu müssen. Im Moment läuft es ganz gut, aber es liegt noch viel Arbeit vor uns.

Im Stadion An der Alten Försterei (13.30 Uhr) ist Aue also klarer Außenseiter?
Union ist der Favorit, nicht nur in dem Spiel, sondern auch auf den Aufstieg. Die Entwicklung des Vereins ist sensationell, Mannschaft und Infrastruktur wurden Schritt für Schritt verbessert. Es überrascht mich nicht, dass Union so weit oben zu finden ist.

Es gibt Leute, die nicht glauben, dass sich Union über die komplette Saison in der Spitzengruppe halten kann. Stimmen Sie dem zu?
Das sehe ich nicht so. Die Mannschaft verfügt über viel Potential. Vom Kader her ist man nicht schlechter besetzt als Köln, Kaiserslautern oder die anderen Aufstiegsanwärter. Wie gesagt, für mich ist Union absoluter Aufstiegsfavorit.

Vor nicht langer Zeit war Berlin noch ohne Team in der ersten Liga, nun könnten gleich zwei Hauptstadt-Mannschafften in der Bundesliga um Punkte spielen. Verträgt die Stadt denn soviel Spitzenfußball auf einmal?
Aber natürlich. Für Berlin als Metropole wäre das sogar richtig gut. Union hat als Nischenverein seinen Platz in der Stadt gefunden. Mit seiner Publikumsstruktur ist Union auch für Hertha BSC kein Problem.

Die Fragen stellte Sebastian Stier

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