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© dpa

1. FC Union: Der 1. FC Union misstraut dem guten Saisonstart

Nach zwei Spieltagen sechs Punkte und Rang eins in der Tabelle: Erwartet hat das beim 1. FC Union niemand. „Das macht uns stolz“, sagt Unions Trainer Uwe Neuhaus.

Berlin - Am Sonntagvormittag war beim Tabellenführer der Zweiten Fußball-Bundesliga wieder Ruhe eingekehrt. Zum Auslaufen des 1. FC Union kam nicht ein einziger Fan, nachdem tags zuvor noch tausende Anhänger im Stadion An der Alten Försterei das 1:0 gegen Fortuna Düsseldorf gefeiert hatten. Während die Spieler bis auf den angeschlagenen Mittelfeldspieler Hüzeyfe Dogan rund sechs Kilometer im Wald der Wuhlheide ausliefen, wird aber so mancher Union-Sympathisant daheim verliebt auf die Tabelle geblickt haben. Sechs Punkte nach zwei Spieltagen und Rang eins, das konnte wohl niemand erwarten.

Uwe Neuhaus ist von dem guten Start seiner Mannschaft genauso überrascht wie erfreut. „Das macht uns stolz“, sagt Unions Trainer. „Man muss das genießen können. Dann aber müssen wir wieder an die Arbeit denken.“ Einen freien Tag wird der arbeitswütige Trainer seinem Personal bis zum nächsten Heimspiel am Freitag gegen den FC Hansa Rostock dann auch nicht gestatten, denn: „Wir brauchen einen vernünftigen Trainingsrhythmus.“

Neuhaus hat keine wirkliche Erklärung dafür, warum es für Union eine Spielklasse höher zu Saisonanfang genauso gut läuft wie es in der Dritten Liga eine Saison lang lief. Kritisch betrachtet, strahlten die beiden bisherigen Berliner Konkurrenten nicht unbedingt Zweitligaflair aus. Oberhausen, von Union im ersten Spiel 3:0 geschlagen, ist erst seit einem Jahr in der Zweiten Liga und Düsseldorf gehört wie die Berliner zu den Neulingen der Liga. Positiv betrachtet, ist es durchaus beachtlich, dass Union bei vier geschossenen Treffern als einziges Team der Zweiten Liga noch kein Gegentor hinnehmen musste.

„Für mich hat sich nach dem Aufstieg noch nichts geändert. Die Abwehr steht“, sagt Jan Glinker. Unions Schlussmann überstand in der Dritten Liga schon 22 von 37 Begegnungen ohne Gegentor. Verteidiger Daniel Göhlert gibt das Lob an seine Vorderleute und Glinker weiter. „Der Erfolg hängt von der gesamten Mannschaft ab. Die Defensivarbeit ist allgemein gut. Und dann haben ja auch noch einen Torwart. Der muss ja auch mal einen halten.“

Möglicherweise bringt auch die Erinnerung an die 0:5-Niederlage gegen Werder Bremen im DFB-Pokal zum Saisonstart eine noch größere Konzentration in die Mannschaft, in der niemand abzuheben scheint. „Wir haben jetzt sechs Punkte geholt. Wir brauchen wahrscheinlich noch 34 Punkte bis zum Klassenerhalt“, sagte Stürmer Kenan Sahin. „Jetzt sind es gute Zeiten, aber es kommen auch schlechte. Wir müssen auf dem Boden bleiben.“ Die Worte des Siegtorschützen aus dem Spiel gegen Düsseldorf werden Uwe Neuhaus freuen. Der Cheftrainer ist immer bemüht, Übermut von seinen Akteuren fernzuhalten. „Bei uns fängt keiner an zu spinnen. Dafür werde ich sorgen. Da gehe ich vorne weg“, sagte Neuhaus. Übersetzt heißt das, dass die Bundesliga trotz des Aufstiegsplatzes kein Thema in Köpenick ist.

Eine Sonderprämie hat die Mannschaft um Kapitän Marco Gebhardt aber schon sicher. Unabhängig vom Ausgang der Partie gegen Hansa Rostock werden der kommende Sonnabend und Sonntag trainingsfrei sein.

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