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Christopher Lenz (rechts) machte seine Sache gegen den BVB und Marco Reus sehr ordentlich.

© Odd ANDERSEN / AFP

1. FC Union empfängt Werder Bremen: Christopher Lenz ist endlich oben angekommen

Als Linksverteidiger gesetzt: Lenz steht vor dem Bundesliga-Heimspiel gegen Werder Bremen stellvertretend für die neue Stärke des 1. FC Union.

Die Aufstiegshelden des 1. FC Union haben es in dieser Saison nicht einfach. Durch die vielen Zugänge findet sich so mancher Stammspieler der vergangenen Saison aktuell auf der Bank oder sogar nur auf der Tribüne wieder. Gegen den FC Augsburg schafften es nur vier Profis, die vor wenigen Monaten den erstmaligen Aufstieg in die Bundesliga feierten, in die Startelf. Doch es geht auch anders.

Christopher Lenz gehört zwar zu den Aufstiegshelden, war in der Zweiten Liga allerdings meist nur zweite Wahl hinter Ken Reichel. Der Routinier stand beim Sieg gegen Dortmund gar nicht im Kader, während Lenz die neue Rangfolge festigte. „Ich bin froh, dass ich alle Spiele von Anfang an gemacht habe. Das gibt mir selbst Ruhe, weil ich mit jedem Spiel dazulerne“, sagt Lenz vor dem Heimspiel am Samstag gegen Werder Bremen (15.30 Uhr, live bei Sky).

Der 24 Jahre alte Berliner ist auf der Linksverteidiger-Position momentan gesetzt und hat einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht. „Christopher hat an dem ein oder anderen Punkt gearbeitet, der in der vergangenen Saison noch nicht so gut war“, sagt Trainer Urs Fischer über Lenz’ Entwicklung. „Er schaltet sich immer wieder nach vorne ein, er ist präsent und kommt auch mal an die Grundlinie. Da konnte er zulegen und er macht es momentan wirklich sehr gut.“

In der Vorbereitung führten Fischer und Manager Oliver Ruhnert ein Gespräch mit Lenz und äußerten ihre Erwartungen. „Da wurde mir gesagt, dass ich unberechenbarer werden und mir mehr zutrauen soll“, erzählt Lenz. Die Umsetzung hat bisher gut geklappt. Im Pokal gegen Halberstadt erzielte er sein erstes Pflichtspieltor für Union, dazu traf er in dieser Saison schon zwei Mal das Aluminium. „Distanzschüsse müssen ja nicht immer direkt reingehen, bereiten aber vielen Torhütern Probleme und kreieren neue Aktionen“, sagt Lenz. Doch nicht nur offensiv macht er bisher einen guten Job. Abgesehen vom Auftaktspiel gegen Leipzig, bei dem er wie der Großteil der Mannschaft überfordert wirkte, erledigt er auch seine Kernkompetenz zuverlässig: das Verteidigen.

Gegen Dortmund bekam es Lenz vor allem mit Jadon Sancho zu tun und hatte den jungen Engländer meist unter Kontrolle. Nur beim zwischenzeitlichen 1:1 ging es für das gesamte Berliner Team einfach zu schnell, und so klingt Lenz fast wie sein Trainer, wenn er über den Gewöhnungsprozess an die Bundesliga spricht. „Jeder bei uns glaubt daran, dass er mithalten kann“, sagt Lenz. „Aber natürlich weißt du, dass du gegen Leute wie Werner, Sancho oder Sabitzer hellwach sein musst, weil jeder Fehler direkt eiskalt ausgenutzt wird.“

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Gegen Dortmund klappte es mit der Fehlerminimierung schon deutlich besser als gegen Leipzig, die Mannschaft scheint in der Bundesliga angekommen zu sein. Mit vier Punkten aus drei Spielen steht Union besser da, als es angesichts des schwierigen Startprogramms von vielen erwartet worden war. Den Sieg gegen Dortmund bezeichnet Lenz als sehr emotional, „das war der erste Bundesliga-Sieg überhaupt, dazu gegen einen Kandidat für die Meisterschaft“. In der Kabine war die Stimmung dementsprechend ausgelassen.

Nebenjob: Kabinen-DJ

Für die dazugehörige Musik ist auch Lenz zuständig. Mit Akaki Gogia und Anthony Ujah teilt er sich die Aufgabe als Kabinen-DJ. Dann läuft viel Hip-Hop und Deutschrap, zum festen Repertoire zählt zum Beispiel der Song „Erfolg ist kein Glück“ von Kontra K. „Damit wir wissen, dass wir nur über Teamgeist, Kampfgeist, Laufen, Zweikampfverhalten Spiele für uns entscheiden können“, sagt Lenz.

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Auch zu seiner eigenen Karriere passt das Lied ziemlich gut. Nachdem Lenz fast die gesamte Jugendzeit bei Hertha BSC verbracht hatte, wechselte er im Alter von 17 Jahren zu Borussia Mönchengladbach. Dort kam er allerdings nur in der Regionalliga zum Einsatz und so kehrte er 2016 nach Berlin zurück, allerdings nach Köpenick. Bei Union konnte er sich anfangs ebenfalls nicht durchsetzen und so folgte eine Leihe zu Holstein Kiel, wo er erst in der Dritten und dann in der Zweiten Liga überzeugte.

Nun hat sich Lenz auch bei Union festgespielt und seinen mit 32 Jahren deutlich erfahreneren Konkurrenten Reichel vorerst verdrängt. Ausruhen kann er sich darauf nicht, das weiß Lenz. „Wenn der Trainer mal nicht mit mir zufrieden ist, wird es wahrscheinlich auch einen Wechsel geben wie in der vergangenen Saison“, sagt Lenz. „Ich muss alles geben und hoffe, dass ich weiter die Spiele mache.“

Alles zum 1. FC Union lesen Sie in unserem Blog.

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