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Wo geht es hin? Unions Trainer Sascha Lewandowski.

© dpa/Steffen

1. FC Union: Fortschritte, die nicht weiterhelfen

Zu oft unglücklich: Auch unter dem neuen Trainer Sascha Lewandowski tritt der 1. FC Union auf der Stelle.

Auf den ersten Blick hat sich auch unter Sascha Lewandowski nicht viel geändert. Die 1:2-Pleite am Sonntag bei Eintracht Braunschweig war die dritte Niederlage des 1. FC Union in den fünf Spielen, die der Trainer den Berliner Zweitligisten nun betreut. Mit Lewandowski gelangen den Köpenickern zwar auch die bislang einzigen beiden Saisonsiege – doch die drei völlig unnötigen Niederlagen in Braunschweig, beim FSV Frankfurt (2:3) und zu Hause gegen Greuther Fürth (1:2) waren im Prinzip eine Blaupause des Fußballs, den Union zuvor unter Trainer Norbert Düwel gezeigt hatte.

Unions Mannschaft spielt phasenweise sehr ordentlich und ist oft dicht dran am Sieg. Doch Unzulänglichkeiten bei der Chancenverwertung und im Abwehrhalten inklusive später Gegentore brachten auch Lewandowski mehr frustrierende als positive Resultate. „Es gibt immer mal Spiele, die unglücklich laufen. Für uns ist es nur das Problem, dass es jetzt zum dritten Mal in den letzten vier Wochen der Fall war“, sagte der Trainer, der gestern 44 Jahre alt wurde. „In der Fülle an unglücklichen Niederlagen habe ich das auch noch nie erlebt.“

Sollte das Ergebnis-Dilemma auch nach der Länderspielpause in den beiden folgenden Heimspielen gegen St. Pauli und Paderborn anhalten, könnte dies den Übergang zu besserem Fußball weiterhin erschweren. Lewandowski sagt, dass die Anzahl der erspielten Torchancen in den letzten Spielen ein „schöner Schritt“ nach vorn sei, „aber wenn es schiefgeht, möchte keiner die Fortschritte sehen“.

Lewandowski muss mit dem vom Verein und Düwel qualitativ wohl überbewerteten Kader zurechtkommen, der durch die hohe Verletztenquote im Defensivbereich noch unausgewogener wirkt. Es ehrt Lewandowski, dass er personell nach wie vor von „guten Spielräumen und Alternativen“ spricht. Sein Anspruch sei es, Spieler und Mannschaften besser zu machen und nicht sofort nach Neuzugängen zu schreien. Ob Lewandowski auch mit Dauerreservisten wie Verteidiger Denis Prychynenko oder Angreifer Bajram Nebihi etwas anfangen kann, wird sich zeigen. Prychynenko stand zwar zuletzt im Kader, durfte aber trotz der Besetzungsnot in der Innenverteidigung nicht ran. Im Winter wird Lewandowski mit Transfers und strukturell nachbessern müssen, um zumindest für die kommende Saison wettbewerbsfähiger zu sein.

Lewandowski wirbt dafür, sich nicht von kurzfristigen positiven Ergebnissen abhängig machen zu wollen. „Das ist auf Dauer nicht die Lösung, um erfolgreich zu sein. Man muss sich als Trainer und Fußballer Ziele setzen, wie das Spiel aussehen soll“, sagt Lewandowski. „Die Frage ist, wie man sich verbessert und stabilisiert. Dann wird man irgendwann eine Qualität erreichen, in der die Wahrscheinlichkeit höher ist, Spiele zu gewinnen.“ Die jüngsten Resultate deuten darauf hin, dass Lewandowskis Weg anstrengend sein wird.

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