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Sport: 1. FC Union: Seriöse Schulden

Eigentlich müsste es Heiner Bertram als Präsident des 1. FC Union ja wissen.

Eigentlich müsste es Heiner Bertram als Präsident des 1. FC Union ja wissen. "Das kann ich nicht bestätigen", sagt Bertram. "Nach meinem Kenntnisstand sind unsere Verbindlichkeiten niedriger." Genannt waren 18 Millionen Mark, vom Schatzmeister des Zweitliga-Aufsteigers, Armin Friedrich. 18 Millionen Mark wären eine stattliche Summe für einen Klub, der nach den Worten Bertrams "seriös wirtschaftet, im Gegensatz zu so manch anderem Klub". Und Bertram verweist auch darauf, dass diese Verbindlichkeiten erst zurückgezahlt werden müssen, wenn Gewinn erwirtschaftet wird. Und das kann noch einige Zeit dauern.

Zum Thema Online Spezial: Unions Weg in die Zweite Liga Im 13,2-Millionen-Etat für die kommende Saison ist ein weiteres Darlehen von 2,95 Millionen Mark enthalten, das die "Sportwelt" zur Verfügung stellt. Damit würden die Verbindlichkeiten weiter steigen. Doch Unions Präsident hofft, dieses Darlehen letztlich gar nicht in Anspruch nehmen zu müssen. Bertram: "Wenn wir im Europapokal und DFB-Pokal gute Kasse machen, können wir darauf verzichten." Durch den Einzug ins Finale des nationalen Pokals wurden zuletzt 8 Millionen Mark eingenommen.

Dass der Lizenzspieler-Kader teurer als in der Regionalliga wird, versteht sich von selbst. Knapp 9 Millionen Mark soll die neue Mannschaft kosten. Der bereits verpflichtete Sreto Ristic kommt zwar ablösefrei aus Ulm, soll sich seine Torjäger-Dienste aber gut bezahlen lassen. In den nächsten Tagen wird wahrscheinlich Christian Fiel von den Stuttgarter Kickers unterschreiben. Der 21-jährige Mittelfeldspieler spielte früher, wie Sretic, beim VfB Stuttgart. Der ebenfalls wiederholt genannte Borislav Tomoski (Aue) ist dagegen laut Bertram "kein Thema". Für die zur Verfügung stehenden 650 000 Mark werde man in den nächsten Tagen auch noch einen Konterstürmer holen.

Der Jugendarbeit des Vereins wird der Erlös aus dem Freundschaftsspiel gegen Hertha am 22. Juli zugute kommen. Wo diese Partie stattfinden wird, ist noch ungewiss. Der Senat, so er noch handlungsfähig ist, hat Union zwar die kostenlose Nutzung des Olympiastadions zugesagt, doch "vielleicht spielen wir auch in der Alten Försterei" (Bertram). Da spielt wohl die Rücksichtnahme auf die Fans mit, die sich auf der Mitgliederversammlung vehement für die weitere Nutzung der Traditionsstätte stark gemacht hatten. Für den Europapokal ist sie freilich untauglich.

Klaus Rocca

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