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Einen Strauß netter Worte gab es von Präsident Zingler für Trainer Neuhaus (rechts), der gestern nach sieben Jahren zum letzten Mal den 1. FC Union betreute. Foto: dpa

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1. FC Union: Uwe Neuhaus hat sich von seinem Verein verabschiedet

Trainer Uwe Neuhaus hat sich am Sonntag vom 1. FC Union verabschiedet. Er etablierte den Verein erfolgreich in der Zweiten Liga. Die Suche nach einem Nachfolger läuft derweil gut getarnt im Hintergrund.

Schon vor dem Anpfiff des Spiels gegen 1860 München wurde es feierlich beim Fußballzweitligisten 1. FC Union. Die Fans im mit 21 717 Zuschauern ausverkauften Stadion An der Alten Försterei applaudierten, als Trainer Uwe Neuhaus, Torhüter Jan Glinker sowie die Abwehrspieler Patrick Kohlmann, Marc Pfertzel und Christian Stuff im Mittelkreis von Präsident Dirk Zingler und Sportgeschäftsführer Nico Schäfer offiziell verabschiedet wurden. Die Mitspieler standen derweil in der Nähe. Alle trugen rote T-Shirts, die Fotos der Verabschiedeten und die Aufschrift „Geile Jahre“ zierten.

Nach dem Abpfiff wollte Neuhaus nicht allein gefeiert werden und holte sich das scheidende Spielerquartett dazu. „Es war ein Supererlebnis, noch mal vor ausverkauftem Haus spielen zu dürfen“, sagte Glinker. „Aber mit einem Sieg wäre der Abschied natürlich noch schöner gewesen.“

Verein in der Zweiten Liga etabliert

Mit den fünf langjährigen Unionern geht ein Stück Vereinsgeschichte. Neuhaus etablierte den Verein erfolgreich in der Zweiten Liga. Zum Abschluss wurde es Rang neun. Seit dem Aufstieg in die Zweite Liga im Sommer 2009 war Union zuvor Zwölfter, Elfter und zweimal Siebter unter Neuhaus geworden. Die verabschiedeten Spieler gehören alle zu jenen Unionern mit den meisten Zweitligaeinsätzen. Kohlmann bestritt 142 Spiele im Unterhaus, Stuff 116, Glinker und Pfertzel jeweils 87.

Die Fans auf der Waldseite widmeten Glinker und Stuff eine riesige Choreografie. Unter ihren überdimensionalen Konterfeis war zu lesen: „Ein starker Rückhalt ist das Fundament jedes Erfolges!“ Die beiden Abwehrspieler waren mit 13 beziehungsweise acht Jahren am längsten bei den „Eisernen“. Für Neuhaus gab es immerhin schon vor der Verabschiedung Blumen und Sprechchöre während des Spiels. Mit dem fußballerischen Geschehen auf dem Rasen dürfte der scheidende Coach auch nicht unzufrieden gewesen sein.

Suche nach Nachfolger im Hintergrund

Zwar blieb Union zum sechsten Mal in Folge ohne Sieg. Doch nachdem Grzegorz Wojtkowiak die Münchner nach einer Viertelstunde in Führung gebracht hatte, reichte es dank Kohlmanns Tor gleich zu Beginn der zweiten Hälfte immerhin zu einem versöhnlichen 1:1-Unentschieden. Die Vorlage zu diesem Ausgleichstor hatte übrigens Torsten Mattuschka geliefert, es war bereits seine zwölfte in der jetzt abgelaufenen Saison. Da er außerdem noch zwölf Tore selbst erzielte, bescherte ihm dieses Erfolgserlebnis mit 24 Punkten den Sieg in der inoffiziellen Scorerwertung der Zweiten Bundesliga.

In der Schlussphase, als Union immer besser wurde, sprang Neuhaus sogar noch mal bei einer vergebenen Chance auf. Die Suche nach einem Nachfolger läuft derweil gut getarnt im Hintergrund. Zingler und Schäfer sollen sich mit dem derzeit beschäftigungslosen Holger Stanislawski getroffen haben. Und der Neustrelitzer Trainer Thomas Brdaric, der in jüngster Zeit auch schon bei Union-Heimspielen auf der Tribüne saß, soll von einem Anhänger am Freitag angeblich in der Köpenicker Bahnhofstraße gesehen worden sein.

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