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Torschütze: Unions Sebastian Polter bejubelt sein Tor gegen 1860 München.

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Update

1860 München - 1. FC Union Berlin 0:3: Sebastian Polter besiegt den Sechzig-Fluch

Der 1. FC Union siegt beim TSV 1860 München klar. Es ist der erste Erfolg für die Berliner überhaupt gegen die Sechziger. Während Union den Klassenerhalt endgültig perfekt gemacht hat, wird es für 1860 jetzt ganz eng.

Nach dem Abpfiff brachen beim 1. FC Union alle Dämme. Auf der Bank umarmte Trainer Norbert Düwel nach dem 3:0 (1:0)-Erfolg beim Abstiegskandidaten 1860 München jeden Spieler und Funktionär, der in der Nähe war. Auf dem Platz besprangen sich die Verteidiger Toni Leistner und Fabian Schönheim im Jubelrausch. Die rund 700 Union-Fans unter den 18.800 Zuschauern konnten ihr Glück ebenfalls kaum fassen.

Nach sieben sieglosen Auswärtsbegegnungen konnte die Union-Familie endlich wieder einen dreifachen Punktgewinn in der Fremde feiern. Zudem war es im zwölften Zweitligavergleich mit den Sechzigern der erste Berliner Erfolg nach acht Niederlagen und drei Unentschieden. In München hatten die Köpenicker in fünf Anläufen zuvor noch nicht mal einen Zähler ergattern können. Diese Negativstatistiken gingen alle mit einem Mal in Rauch auf. „Hut ab vor meiner Mannschaft. Wir haben ein sehr gutes Auswärtsspiel hingelegt. Wir haben von Beginn an und diesmal bis zum Ende der Partie das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben“, freute sich Norbert Düwel.

Sebastian Polter erzielte seine Tore 12 und 13 in dieser Saison

Mann des Tages bei den Berlinern, die nach sechs Partien ohne Niederlage erstmals in dieser Spielzeit auf Rang acht stehen, war Sebastian Polter. Der Angreifer erzielte seine Saisontreffer zwölf und dreizehn. Beim 1:0 in der 19. Minute verwandelte er eine scharfe Hereingabe von Christopher Quiring gekonnt mit der Hacke. Beim 3:0 kurz vor dem Abpfiff verwertete er ein Zuspiel des eingewechselten Sturmkollegen Bajram Nebihi mit einem Flachschuss. „Wir hätten in der ersten Hälfte das zweite Tor schon nachlegen können“, sagte Polter. „Leider kam mein Pass auf Christopher Quiring nicht an. Da muss ich eigensinniger bleiben – wie beim 3:0.“

Symbolisch gesehen schlugen Polter und seine Kollegen den Arena-Fluch aber schon in den ersten 45 Minuten K.o. Den Treffer zum 1:0 feierte Polter zusammen mit Reservist Martin Kobylanski an der Seitenlinie mit einer gespielten Boxeinlage. „Koby und ich hatten uns schon länger abgesprochen. Gegen Aalen hätte ich das auch machen können, aber da war es nur der 1:1-Ausgleich. Da wollten wir schnell den nächsten Treffer erzielen“, erklärte Polter. „Das ist ein Torjubel in einem PC-Spiel, der sehr oft gewählt wird. Man boxt dabei und geht in Deckung. Da Koby auf der Bank war, habe ich ihm das erste Tor gewidmet.“

Union liegt nun auf Platz acht in der Zweitliga-Tabelle

Mitte der zweiten Hälfte waren die Unioner ein bisschen in Deckung gegangen, bei denen für den gesperrten Abwehrmann Roberto Puncec auf der Sechserposition Eroll Zejnullahu in die Startelf gerückt war. In dieser Phase hätte den Gastgebern durchaus der Ausgleich gelingen können. Doch Guillermo Vallori traf in der 74. Minute nur den Pfosten. In der gleichen Minute landete ein Heber von Gary Kagelmacher nur an der Querlatte. Und 60 Sekunden später kratzte Unions Abwehrchef Leistner einen Kopfball von Marius Wolf von der Linie.

Doch diesmal hatten die Berliner das nötige Glück. Es blieb bei der 1:0-Führung des 1. FC Union. Und als Kapitän Damir Kreilach in der 80. Minute am langen Pfosten einen Freistoß von Schönheim zum 2:0 über die Linie bugsierte, konnte nicht mehr viel schiefgehen. „Das Entscheidende in dem Spiel war, dass wir die Phase überstanden haben, in der 1860 sehr stark gespielt hat“, sagte Polter. „Da haben wir uns mit allen Mitteln in den Ball geworfen. Und das Glück beim Pfosten- und Lattenschuss kann man sich auch im Training erzwingen.“

Zufrieden dürfte auch Michael Parensen nach Hause gereist sein, obwohl der diesmal als Innenverteidiger aufgebotene Allrounder schon in der ersten Hälfte verletzt raus musste. Er hatte sich bei einem Zweikampf mit Rubin Okotie einen Cut an der Augenbraue zugezogen. Aber nach dem Schlusspfiff konnte er schon wieder mit seinen Kollegen lachen.

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