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Auch der an Krebs erkrankte Benjamin Köhler war bei den Feierlichkeiten auf dem Rasen nach Spielende dabei.

© dpa

2:0 gegen Eintracht Braunschweig: 1. FC Union feiert Platz sieben und sich selbst

Beim 1. FC Union herrschte nach dem letzten Saisonspiel eine ausgelassene Stimmung. Die Zukunft von Angreifer Sebastian Polter ist weiter unklar, vor der Partie gehörte er nicht zu den Spielern, die offiziell verabschiedet wurden.

Beim Fußball-Zweitligisten 1. FC Union Berlin gab es am Pfingstsonntag die längste Ehrenrunde der Saison. Durch den 2:0 (0:0)-Erfolg am letzten Spieltag gegen Eintracht Braunschweig sprang die Truppe von Trainer Norbert Düwel mit dem verdienten achten Heimsieg noch vom neunten auf den siebenten Tabellenrang. Nicht nur deswegen wollten die Fans die Mannschaft gar nicht mehr gehen lassen. Ein Halbstarker rannte sogar mitten in die Jubeltraube der Spieler vor dem Tor auf der Waldseite hinein, tanzte ein bisschen mit und lief mit einem ihm freundlicherweise von Mittelfeldspieler Christopher Quiring überlassenen Trikot wieder in Richtung Zaun, nachdem Angreifer Sebastian Polter dem Flitzer aus Spaß die Hose heruntergezogen hatte.  

Bevor die Ordner zuschnappen konnten, überstieg der dreiste Selbstversorger wieder die Absperrung und verschwand in der Menge. So richtig störte das im mit 21.717 Zuschauern ausverkauften Stadion An der Alten Försterei aber keinen. „Wenn man die Fernsehgeld-Tabelle ansieht, hätte es noch ein bisschen laufen können. Aber wir haben unseren Job gemacht. Kompliment an die Mannschaft, wie sie in einem sehr guten Zweitligaspiel Gas gegeben hat“ sagte Düwel. „Die erste Halbzeit war sehr ausgeglichen. Was wir dann gemacht haben, war sehr stark. Wir sind aggressiv in den Zweikämpfen geblieben.“

Sebastian Polter wurde vor dem Spiel nicht verabschiedet

Die Treffer für die Köpenicker erzielten Verteidiger Fabian Schönheim 180 Sekunden nach Wiederbeginn und Angreifer Sebastian Polter in der 59. Minute. Für Polter war es der 14. Saisontreffer. Polter wurde im Gegensatz zu Valmir Sulejmani, Martin Kobylanski, Mario Eggimann, Björn Kopplin, Björn Jopek und David Hollwitz sowie Torwarttrainer Holger Bahra nicht vor der Partie verabschiedet.

Union hat immer noch Hoffnung, die Leihgabe von Mainz 05 zu halten. Doch gemessen daran, wie Polter nach dem Abpfiff Schuhe, Trikot und Schienbeinschoner in den Fanblock warf, sah es schon ein bisschen nach einem Abgang für immer aus. „Jeder weiß, dass ich mich hier wohlgefühlt habe“, sagte Polter in der Vergangenheitsform. „Für mich fehlt immer noch das Sechsaugengespräch mit dem Mainzer Manager Christian Heidel und dem Mainzer Trainer Martin Schmidt.“

Polter bekam einen großen Bahnhof, als er kurz vor Spielende ausgewechselt und bejubelt wurde. Den Uralt-Rekord von Sreto Ristic, der in Unions erster Zweitligasaison 2001/02 14 Tore gemacht hatte, konnte er damit nur einstellen. „Die Auswechslung war eine Frechheit“, sagte Polter im Spaß. „Aber ich glaube, ich war gelb-rot-gefährdet. Ich hätte auch vorher Tor Nummer 15 machen können.“ 15 Treffer waren auch das persönliche Ziel von Polter, der erst Ende August ausgeliehen worden war. 

Bei der Autogrammstunde nach dem Spiel hatten die Fans noch die Gelegenheit, ihn für den Verblieb bei Union zu beknien. Trainer Düwel hat weiter Hoffnung, seinen Star zu halten. Erst einmal genoss aber auch der Chefcoach den Erfolg gegen Braunschweiger und das versöhnliche Saisonende.   

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