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Bayer Leverkusen machte es besser und kam gegen den belgischen Vertreter RC Genk zu einem wichtigen Erfolg. Lars Bender traf zum 1:0.

© Reuters

2:0 gegen RC Genk: Leverkusen müht sich zum Pflichtsieg

Schön war's nicht, aber am Ende zählen für Bayer Leverkusen nur die drei Punkte. Und immerhin darf sich beim 2:0-Sieg gegen Genk auch Michael Ballack mal wieder über ein Tor freuen.

Sechseinhalb Jahre Enthaltsamkeit – das ist eine lange Zeit. So weit zurück lag das letzte Heimspiel von Bayer Leverkusen in der Champions League. Zur Rückkehr der Rheinländer in Europas Sahnehäppchenliga war nun Besuch aus dem nahen Genk angesagt. Doch wer glaubte, die Bayer-Fans wären nach so langer Trockenheit mächtig scharf auf eine Fußballsause, sah sich getäuscht. In der mit ihren 30.000 Sitzgelegenheiten ohnehin eher niedlichen BayArena blieben im Duell mit dem belgischen Meister viele Plätze frei. Leverkusens Vereinsobere machten lange Gesichter – doch zumindest legte das Team von Robin Dutt seine punktuelle Enthaltsamkeit ab. 

Mit einem zähen 2:0 besiegte der in der Liga auf Rang elf gestrandete Vizemeister die wackeren Gäste. Ein Pflichtsieg, wie die Bayer-Bosse Cheftrainer Dutt vorher eingebläut hatten. Gerade nach dem jüngsten Niederlagen-Hattrick beim FC Chelsea, gegen Köln und in München war die Stimmung beim Werksklub etwas eisig geworden. Umso mehr freute sich Dutt, die in der Bundesliga zuletzt gesperrten André Schürrle und Michal Kadlec wieder aufbieten zu können. „Das sind zwei Leistungsträger, mit ihrer Hilfe werden wir gegen Genk ein besseres Spiel sehen“, versprach Leverkusens Coach vorab.

Die Unsicherheit, die sich sein Personal zuletzt so entschlossen erspielt hatte, war aber auch gegen den Fünften der belgischen Liga nicht zu übersehen. Durch Schürrle, der den Ball nach vierzehn Minuten hölzern in den lauen Abendhimmel drosch, hatte Bayer in der Anfangsphase zwar eine formidable Chance. Von ihren zahlreichen Gala-Aufführungen der letzten Spielzeiten sind die Rheinländer allerdings meilenweit entfernt. Die Aktionen der Dutt-Elf wirkten meist sehr angestrengt, und insgesamt hinterließen die Herrschaften in den schwarzen Trikots mit dem roten Bruststreifen trotz optischer Überlegenheit einen recht freudlosen Eindruck. 

Speziell bei Ecken erlaubte die wacklige Bayer-Verteidigung den Gegnern zudem erstaunliche Freiheiten. Dazu leistete sich der kürzlich noch so hoch gelobte Keeper Bernd Leno in der 34. Minute einen haarsträubenden Fehlpass, nach dem ein souveränerer Angreifer als Genks unentschlossener Jelle Vossen garantiert echten Schaden angerichtet hätte. Stattdessen blieb Bayers Führung, die Lars Bender mit einem schönen Diagonalschuss ins untere Toreck nach einer halben Stunde erzielt hatte, bestehen.

Benders Treffer fiel exakt in der Phase, als die Leverkusener Fans gerade begannen, das öde Ballgeschiebe der eigenen Mannschaft mit bösen Pfiffen zu quittieren. Hatten sich die Gastgeber bei allen Holprigkeiten vor der Pause zumindest noch einige brauchbare Möglichkeiten herausgespielt, passten sie sich – nachdem Schürrle in der 63. Minute aus bester Position Genk-Keeper László Köteles angeschossen hatte – dem überschaubaren Niveau ihrer Gäste an. 

Ein peinliches Ende ersparte den Leverkusenern nach 77 Minuten Schlussmann Leno, als er einen Kopfball des völlig frei stehenden Angreifers Marvin Ogunjimi aus der Ecke fischte. Und sollte sich bei Bayer, für das der eingewechselte Michael Ballack in der Nachspielzeit noch den zweiten Treffer markierte, nicht rasend schnell etwas ändern, scheint klar: Das von Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser in der Gruppe mit Chelsea, Valencia und Genk ausgegebene Minimalziel – Platz drei – dürfte auch das Maximalziel sein.

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