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2:0 in Leverkusen: Schalke verdrängt Bayern von Platz eins

Der überragende Kevin Kuranyi hat Schalke 04 an die Tabellenspitze der Bundesliga geschossen. „Es war ein schöner Sieg, ein starker Auftritt“, sagt Schalkes Trainer Felix Magath.

Als es vorbei war, lächelte Kevin Kuranyi, 28, ein entrücktes Lächeln. Er ließ sich von den vielen Schalker Fans in der Leverkusener Arena feiern und stimmte per Megaphon gar ein Liedchen mit der blauweißen Menge an. „Es war wunderschön“, sagte der Stürmer später, und er schien noch nicht ganz begriffen zu haben, was da alles geschehen war. Schalke 04 landete am Samstagabend vor 30 210 Zuschauern durch zwei Tore Kuranyis einen meisterlichen 2:0 (2:0)-Sieg gegen eine chancenlose Leverkusener Elf. Durch den Erfolg setzte sich das Team von Trainer Felix Magath mit zwei Punkten Vorsprung auf den FC Bayern an die Tabellenspitze der Bundesliga. „Es war ein schöner Sieg, ein starker Auftritt“, sagte Schalkes Trainer Felix Magath.

„Wir waren defensiv nicht gut genug organisiert“, befand Leverkusens Trainer Jupp Heynckes. Für die Leverkusener, die während der ganzen Hinrunde nicht verloren hatten, war das 0:2 schon die dritte Niederlage im vierten Spiel. Nur noch vier Punkte beträgt der Vorsprung des Tabellendritten auf Borussia Dortmund, wo Leverkusen am Samstag zuvor 0:3 verloren hatte.

Tatsächlich machte die Bayer-Elf in der Partie gegen Schalke genau da weiter, wo sie beim BVB aufgehört hatte. Heynckes’ Mannschaft spielte nachlässig, die Schalker hingegen gingen vom ersten Moment an aufmerksam zu Werke. Sie waren stark und frisch – so als habe die 0:1-Niederlage in der Verlängerung im DFB-PokalHalbfinale gegen die Bayern am vergangenen Mittwoch nie stattgefunden. Durch frühes Attackieren legten sie die bald frustrierten Bayer-Ballkünstler lahm. Es gelangten kaum Bälle in die Leverkusener Offensive. Patrick Helmes, der den verletzten Stefan Kießling ersetzte, blieb unsichtbar und wurde zur Pause ausgewechselt. Und wenn Eren Derdiyok mal einen Ball bekam, dann verstolperte er ihn.

Überragende Leistung von Farfan

Bei Schalke lief dagegen alles perfekt und präzise. Jefferson Farfán überzeugte auf der rechten Angriffsseite und bereitete Gonzalo Castro große Probleme, die zum Schalker Führungstreffer in der elften Minute führten. Der Peruaner ließ Castro stehen, passte auf Benedikt Höwedes, dessen Flanke in den Strafraum ließ Edu zu Kuranyi durchlaufen – und der vollendete mit einem schönen Rechtsschuss. Der überforderte Daniel Schwaab blieb untätiger Zuschauer. Auch beim 2:0, das 16 Minuten später fiel, lief der Angriff über die rechte Seite. Diesmal flankte Farfán auf Kuranyi, der den Ball mit mit Effet ins rechte untere Eck köpfte. René Adler war machtlos. „Ich habe den Ball nicht gut getroffen, aber so ist das, wenn man gerade Glück hat“, sagte Kuranyi, der die Torjägerliste nun mit 17 Toren vor Kießling und Edin Dzeko (je 16) anführt. Mit dem Vorsprung im Rücken brachten die Schalker die Partie abgeklärt zu Ende. Bayer 04 kam in der ganzen Partie zu keiner ernsthaften Torchance.

Die große Frage nach dieser Begegnung lautete: Wird Bundestrainer Joachim Löw, der am Samstag im Stadion war, den in Ungnade gefallenen Kuranyi (er war im Oktober 2008 wütend in der Halbzeitpause von der Nationalmannschaft abgereist, da er gegen Russland auf der Tribüne saß) doch noch für die WM nominieren? Der 64-jährige Heynckes, Elder Statesman der deutschen Trainer, meinte: „Vielleicht sollte Jogi Löw das noch mal überdenken.“

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