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Schalke jubelt - erstmals in dieser bisher so enttäuschenden Saison über einen Heimsieg.

© dpa

2:0-Sieg gegen Benfica: Schalke feiert ersten Heimsieg der Saison

Nicht überragend gespielt, aber am Ende dennoch belohnt: Schalke 04 bezwingt Benfica Lissabon in der Champions League mit 2:0 und feiert damit den ersten Heimsieg der Saison.

Wie lange und wie heftig hatten die Fußballprofis des FC Schalke 04 die Geduld und die Nerven ihrer Anhänger strapaziert. Jetzt können Spieler und Fans durchatmen. Im vierten Versuch gelang dem Revierklub der erste Saisonsieg in der heimischen Arena. Dank der Tore von Jefferson Farfan (73. Minute) und Klaas-Jan Huntelaar (85.) bezwang Schalke den portugiesischen Meister Benfica Lissabon 2:0 und holte sich im zweiten Champions-League-Gruppenspiel die ersten drei Punkte. "Der S 04 ist wieder da", sangen die Fans, die trotz einer mäßigen spielerischen Leistung ihres Teams zufrieden nach Hause gingen.

Felix Magath sah sich abermals gezwungen, seine Abwehr, also das bislang störanfälligste Ressort seiner Elf, umzubauen. Da Benedikt Höwedes, sonst eine der wenigen festen Größen dieses häufig losen Verbundes, eine Sperre absitzen musste, war ein Platz im Zentrum zu besetzen. Der Trainer des FC Schalke nominierte ein wenig überraschend Kyriakos Papadopoulos als Nebenmann Christoph Metzelders. Der junge Grieche hatte in dieser Saison erst 49 Minuten absolviert, erhielt aber den Vorzug vor Nicolas Plestan.

Auf der rechten Abwehrseite, einem Ort des Kommens und Gehens, durfte sich diesmal von Beginn an der japanische Nationalspieler Atsuto Uchida versuchen, allerdings nur knapp eine Stunde lang, dann kam es an diesem weiterhin neuralgischen Punkt zum schon fast obligatorischen Wechsel. Als das Schalker Verteidigungsbündnis sich in den ersten Minuten noch sortierte, wurde es schon brenzlig. Benfica-Kapitän Luisao verlängerte einen Eckstoß in Richtung des kurzen Ecks, brachte den Ball aber nicht an Torhüter Manuel Neuer vorbei.

Danach gab es bis zum Ende des ersten Durchgangs für beide Mannschaften nur je eine viel versprechende Chance. Erst verfehlte Javier Saviola aus etwa fünf Metern das Tor des FC Schalke. Kurz vor der Pause traf auf der Gegenseite Raul, nach einem feinen Pass des neuen Spielgestalters Jose Manuel Jurado den Pfosten, und Ivan Rakitic scheiterte im Nachschuss. Derart strukturierte Angriffe, die auch noch zum Abschluss führten, blieben vorerst die Ausnahme. Die Partie wirkte zeitweise wie ein belangloses Sammelsurium von Standardsituationen, garniert mit zwei Abseitstoren für die Heimelf. Das Standardformat eines Champions League-Spiels indes wurde nicht erreicht. Beiden Mannschaften war anzumerken, dass es ihnen schwer fällt, in der Frühphase der Saison ihren Ansprüchen gerecht zu werden, wobei die Portugiesen bei zuletzt drei Siegen in der heimischen Liga allerdings allmählich in Schwung gekommen sind.

Auch nach dem Seitenwechsel gelang hüben wie drüben wenig Konstruktives oder gar Kreatives. Jefferson Farfan und der eingewechselte Jermaine Jones, der Rakitic ablöste, deuteten mit Distanzschüssen ein wenig Offensivdrang an, erzeugten aber keine ernsthafte Gefahr. Auch wenn es ihnen an spielerischer Klasse mangelte, wollten die Schalker, die das erste Gruppenspiel in Lyon verloren hatten, sich nicht mit einem Punkt zufrieden geben. Der gute Wille wurde belohnt. Als Linksverteidiger Lukas Schmitz eine Flanke in den Strafraum brachte, war Farfan zur Stelle, behielt die Nerven und drückte die Kugel ins lange Eck. Kurz vor Schluss veredelte Huntelaar eine der wenigen gefälligen Kombinationen mit dem zweiten Treffer und machte die Arena zum ersten Mal nach Monaten wieder zu einem Ort der Freude.

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