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2:1 gegen Bielefeld: Ein Sieg der Cottbuser Kämpfer

Der FC Energie hat in der Bundesliga wieder Hoffnung, den Abstieg zu vermeiden. 2:1 gewann Cottbus mit viel Einsatz 2:1 gegen Arminia Bielefeld.

Von Karsten Doneck, dpa

Es klang wie eine Warnung. Ein „reines Ergebnisspiel“ erwartete Steffen Heidrich, der Cottbuser Manager. Wer also Fußball ausschließlich als kunstvoll inszeniertes Spektakel versteht, der wäre sicher besser beraten gewesen, alternativ bei einem Spaziergang in dem in Stadionnähe gelegenen Branitzer Park die Sonne zu genießen. Diejenigen indes, die an kernigem Abstiegskampf mit durchaus dramatischen Zügen ihren Spaß haben, waren gestern Nachmittag im Cottbuser Stadion der Freundschaft gut aufgehoben. Zumal die Einheimischen dort auch noch einen Sieg ihrer Mannschaft bejubeln durften, eine echte Genugtuung nach fünf Niederlagen in Folge. Der FC Energie nährte mit dem 2:1 (1:0) gegen Arminia Bielefeld vor 17 150 Zuschauern die Hoffnung, den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga vielleicht doch noch zu packen.

„Wir kommen jetzt wieder in den Kreis, in dem man eine reelle Chance hat“, stellte Energies Trainer Bojan Prasnikar fest. Der Abstand zum Tabellen-15. Bielefeld schrumpfte auf einen Punkt. Was wiederum auch Bielefelds Trainer Michael Frontzeck bemerkte: „Jetzt wird es eng.“

Die Cottbuser waren zur Vorbereitung auf dieses wichtige Spiel extra für zweieinhalb Tage in ein Trainingslager in Bad Saarow gezogen. Dort, am idyllischen Scharmützelsee,gab Trainer Prasnikar die Devise aus: „Wir müssen alles investieren – bis zur totalen Erschöpfung.“ Die Mannschaft erwies sich als folgsam: Sie zerriss sich förmlich, sie übertünchte ihre Unzulänglichkeiten gerade im Spielaufbau mit Willen und Einsatzfreude. Für alle Fehler fand Prasnikar die treffende Entschuldigung: „Es war sehr viel Nervosität im Spiel – auf beiden Seiten.“

Seine Nerven fest im Griff hatte kurz vor der Pause zumindest der Cottbuser Dimitar Rangelow. Eine weite Flanke von Torhüter Timo Rost verwandelte der Bulgare mit einem ansehnlichen Seitfallzieher zum 1:0. Und Michael Frontzeck sagte verärgert: „Zu diesem Zeitpunkt hätten wir zwingend 2:0 führen müssen.“ Besonders wurmte ihn, dass Christopher Katongo nach einer knappen Viertelstunde einen Ball in vielversprechender Position statt ins Tor in Richtung Stadiondach schoss. „Eine super Chance, da haben wir Glück gehabt“, gab denn auch Prasnikar zu.

Kurz nach der Pause gelang den Gästen der Ausgleich durch den früheren Cottbuser Vlad Munteanu. In der Szene zuvor hatte Ervin Skela auf der Gegenseite das 2:0 auf dem Fuß gehabt, doch seinen Schuss rettete Arminias Markus Bollmann mit einem mächtigen Hechtsprung knapp auf der Torlinie. So eine aus Cottbuser Sicht unglückliche Ereignisabfolge könnte eine weniger stabile Mannschaft schon mal aus der Bahn werfen. Aber Energie bewies Moral und schlug zurück. Einen Schuss von Skela wehrte Arminias Torwart Dennis Eilhoff gerade noch ab, doch gegen den Abstauber von Stanislaw Angelow war er machtlos – das 2:1.

Bielefelds Aufbäumen nach dem Rückstand, eher halbherzig, brachte Energie Cottbus zwar selten in ernsthafte Schwierigkeiten, aber Prasnikar fand dennoch Grund zur Schelte: „Wir haben nach dem 2:1 zu wenig den Ball gehalten, wir müssen das eigentlich richtig eiskalt machen.“ Eiskalt oder nicht: Das Publikum bekam angesichts des Sieges Frühlingsgefühle. Es feierte die Mannschaft nach dem Abpfiff derart sangesstark, als sei gerade der Klassenerhalt geschafft worden. Aber vielleicht war das ja auch nur eine Übung für das letzte Saisonspiel am 23. Mai daheim gegen Bayer Leverkusen.

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