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Berlins Karim Rekik (Mitte) traf zum vorentscheidenden 2:0.

© dpa

Update

2:1 gegen den Hamburger SV: Hertha BSC zittert sich zum Sieg

Nach sieben Pflichtspielen ohne Sieg kommt Hertha BSC zu einem hart erkämpften 2:1 gegen den HSV.

Mit dem Schlusspfiff schnellte Rainer Widmayer unter dem Dach der Trainerbank hervor und jubelte voller Freude mit Pal Dardai. Das Verhalten des 50 Jahre alten Co-Trainers von Hertha BSC zeigte, wie viel auf dem Spiel stand, als sich am Samstag im Olympiastadion Berlins Fußball-Bundesligist mit dem Hamburger SV duellierte. Nach einer Stunde hatte Hertha vor 52.131 Zuschauern mit 2:0 geführt und wie der sichere Sieger ausgesehen.

Doch nach einem späten Anschlusstreffer des HSV mussten die Berliner noch einmal gewaltig zittern. Am Ende aber stand ein 2:1 (1:0)-Erfolg, der vom blau-weißen Anhang in der Ostkurve lautstark gefeiert wurde. Die Erleichterung war hinterher greifbar. Die Berliner, die nach zwei Heimniederlagen in Folge und dem Pokal-Aus am vergangenen Mittwoch unter Druck geraten waren, haben sich mit dem dritten Saison-Heimsieg und nunmehr 13 Punkten etwas Luft verschafft. Der HSV aber bleibt weiterhin auf dem Relegationsplatz und damit im Abstiegskampf der Bundesliga stecken.

„Das war ein wichtiger Sieg für uns, keine Frage“, sagte Herthas Manager Michael Preetz hinterher. Zuvor hatte Dardai von einer Woche gesprochen, die „keinen Spaß“ gemacht habe. Er sprach von einem schweren Spiel für seine Mannschaft, weil „Fans und Medien“ ihr von außen eine Krise eingeredet hätten. Nun ja.

Das Spiel war zerfahren

Für das richtungweisende Spiel gegen den HSV hatte Dardai seinen Abwehrchef Sebastian Langkamp, 29, in die Startelf beordert, was sich stabilisierend auswirkte. Vor allem aber rückte dafür sein Vertreter Niklas Stark eine Position nach vorn an die Seite von Per Skjelbred. Stark war es, der nach einer Viertelstunde die Berliner in Führung brachte. Marvin Plattenhardt zirkelte einen Eckstoß von der rechten Seite auf den ersten Pfosten, wo sich Stark hingeschlichen hatte und hochgestiegen war. Gegen dessen Bogen-Kopfball ins lange Eck war der Hamburger Torwart Christian Mathenia machtlos.

Es war eine Führung, die sich nicht zwingend angedeutet hatte, die aber in der Gesamtschau der ersten Hälfte durchaus verdient war. Hertha war etwas besser, nicht aber überlegen.

Es hatte sich ein Spiel entwickelt, wie es zu erwarten gewesen war, wenn sich zwei Mannschaften gegenüberstehen, die jeweils seit sieben Pflichtspielen nicht mehr gewonnen haben und entsprechend verunsichert sind. Das Spiel am Samstag war zerfahren und immer wieder durch viele Ungenauigkeiten und Unterbrechungen gekennzeichnet.

Selbst mit der Führung im Rücken konnten die Berliner nicht befreit aufspielen. Ihr Spielaufbau war fahrig und zäh. Wenigstens funktionierten die Standards.

Selke und Lazaro vergaben gute Chancen

Der zweite Abschnitt war keine fünf Minuten alt, da köpfte der aufgerückte Innenverteidiger Karim Rekik die Berliner zum 2:0. Dieses Mal nach einer Ecke von Mitchell Weiser. Der Treffer war in seiner Anmutung fast ein Abbild des ersten Tores. „Wenn wir so weiterspielen, mit diesen Nachlässigkeiten, werden wir keine Punkte mehr holen“, sagte hinterher ein genervter Hamburger Trainer Markus Gisdol.

Seine Spieler mussten nun volles Risiko gehen, wollten sie noch einmal in dieses Spiel zurückkehren. Und so boten sich den Gastgebern mehr Räume. Hertha fuhr den einen oder anderen Konter, ohne aber erfolgreich zu sein. Eine gute Gelegenheit ließ Valentino Lazaro ungenutzt, der an Mathenia scheiterte, wie auch später der eingewechselte Davie Selke.

Ein bisschen drohte sich das zu rächen. Die Hamburger spielten alles oder nichts. Eine Viertelstunde vor dem Spielende schlugen sie dann zu. Nach einem Konter und einer Flanke von Dennis Diekmeier legte Kyriakos Papadopoulos den Ball mit dem Kopf auf den eingewechselten, erst 17 Jahre alten Jann-Fiete Arp ab, der volley abzog – Herthas Torwart Rune Jarstein war überrascht wie machtlos.

Und so wurde es in der Schlussphase noch einmal hektisch, weil mit dem Gegentor „die Verunsicherung zurückkam“, wie es Preetz ausdrückte. Die Berliner gerieten fortan unter Druck, konnten aber mit vereinten Kräften und etwas Glück diese Phase schadlos überstehen.

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