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Der Slowake Marek Hamsik feiert seinen Treffer zum 2:0.

© AFP

2:1 gegen Russland: Hamsik schießt Slowakei zum Sieg

Erst die Skandal-Tage von Marseille, nun der sportliche Rückschlag: Dem kommenden WM-Gastgeber Russland droht bei der Euro in Frankreich ein schnelles Ende. Auch weil Neapel-Star Hamsik zur Höchstform auflief.

Auf den Rängen blieb es ruhig, dafür droht Russland nun auch auf sportlichem Wege der EM-Ausschluss. Nach den tagelangen Debatten über die Krawalle russischer Fans kassierte die Sbornaja in ihrem zweiten Gruppenspiel bei der Fußball-Europameisterschaft am Mittwoch eine verdiente 1:2 (0:2)-Niederlage gegen Neuling Slowakei und droht damit wie schon bei den letzten beiden großen Turnieren in der Vorrunde auszuscheiden. Mit nur einem Punkt aus zwei Spielen steht der WM-Gastgeber von 2018 vor dem abschließenden Spiel gegen Wales am Montag mit dem Rücken zur Wand, während die Slowaken mit drei Punkten vorbeigezogen sind.

Beim „Hallenfußball“ in Lille - die Organisatoren hatten das Dach des Stade Pierre Mauroy geschlossen - besiegelten Vladmir Weiss (32. Minute) und Marek Hamsik (45.) mit sehenswerten Toren den ersten slowakischen Sieg bei einer EM. Insbesondere Hamsik, der Star des italienischen Vizemeisters SSC Neapel, machte vor 38 989 Zuschauern den Unterschied aus. Das russische Tor durch Denis Gluschakow kam zu spät (80.).

Im Blickpunkt stand aber nicht nur das sportliche Geschehen, speziell die russischen Fans waren unter besonderer Beobachtung, nachdem es beim ersten Gruppenspiel gegen England in und außerhalb des Stadions von Marseille zu schlimmen Krawallen gekommen war. Die Europäische Fußball-Union hatte Russland am Dienstag gar neben einer Geldstrafe von 150 000 Euro den sofortigen Ausschluss aus dem Turnier angedroht, sollte es nochmals zu Ausschreitungen im Stadion kommen. Dies habe eine Rolle gespielt und Einfluss auf die Mannschaft gehabt, monierte Russlands Sportminister Witali Mutko. Immerhin wussten sich die Anhänger diesmal bis auf einen gezündeten Bengalo nach dem Tor zu benehmen, auch in der Innenstadt von Lille registrierte die französische Polizei bis zum Anpfiff keinerlei Vorfälle.

Herthas Peter Pekarik stand in der Anfangsformation

Auch das Spiel begann für Russland zunächst vielversprechend. Die Mannschaft von Trainer Leonid Sluzki, der erneut auf den Schalker Bundesligaprofi Roman Neustädter in der Startelf vertraute, hatte in der ersten halben Stunde mehr vom Spiel - und auch die besseren Torchancen: So sorgte Artem Dsjuba mit einem Kopfball für Gefahr (23.), ehe Fedor Smolow mit einem 20-Meter-Schuss nur um Haaresbreite die Führung verpasste (28.).

Die Slowaken, bei denen der Herthaner Peter Pekarik in der Anfangsformation stand, erwiesen sich mit ihrem frühen Pressing aber als unangenehmer Gegner. Dazu hatten sie in Hamsik den überragenden Mann in ihren Reihen. Nach einem Traumpass des 28-Jährigen düpierte Weiss die russischen Verteidiger Wassili Beresuzki und Igor Smolnikow und setzte den Ball unhaltbar für Igor Akinfejew ins Tor.

Noch sehenswerter war das Tor von Hamsik: Der Mittelfeldspieler, der bereits beim 3:1 gegen Deutschland im EM-Testspiel ein schönes Tor erzielt hatte, feuerte den Ball kurz vor der Pause vom linken Strafraum in den rechten oberen Torwinkel.

Sluzki reagierte zur Pause und brachte zwei neue Spieler, dafür musste Neustädter weichen. Besser wurde es jedoch kaum. Beflügelt von der Führung agierten die Slowaken immer frecher. So dauerte es bis zur 57. Minute, ehe Russland durch Oleg Schatow wieder zu einem Torschuss kam. In der Schlussphase kam die Sbornaja aber noch einmal auf, insbesondere nach dem Kopfball-Tor von Gluschakow. Doch im Gegensatz zum England-Spiel gab es kein Happy End mehr. (dpa)

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