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Versprungen. Der Hoffenheimer Derdiyok fliegt über Gladbachs Nordtveit.

© dapd

2:1-Sieg gegen Hoffenheim: Gladbach startet mit einem Sieg

Favre schlägt Babbel: Borussia Mönchengladbach behauptet sich im Duell zweier unsicherer Teams mit 2:1. Für Hoffenheim ist der Fehlstart in die Saison nach der erschreckenden 4:0-Niederlage gegen den Berliner AK vorerst perfekt.

Im modernen Fußball gibt es so gut wie keine Geheimnisse mehr. Wer wann wohin und weshalb gelaufen ist – all das wird heute akribisch erfasst. Nur die Laufwege der Trainer in der Coaching-Zone werden noch nicht gemessen. Beim Spiel zwischen Borussia Mönchengladbach und der TSG Hoffenheim reichte jedoch der Augenschein, um zu erkennen, dass Lucien Favre in dieser Kategorie deutlich vor seinem Kollegen Markus Babbel lag. Der Gladbacher Trainer stand immer wieder an der Seitenlinie, um seinen Spielern die richtigen Positionen zuzuweisen. Borussias Mannschaft muss sich nach den Abgängen von Reus, Dante und Neustädter noch finden, vieles ist noch nicht eingespielt, das war auch gestern beim Auftakt der Fußball-Bundesliga deutlich zu erkennen. Trotzdem kamen die Gladbacher vier Tage nach der 1:3-Niederlage gegen Dynamo Kiew zum einem 2:1 (1:0)-Erfolg gegen ihren Angstgegner Hoffenheim.

Es war lange Zeit ein Spiel von überschaubarem Niveau, das die 50.146 Zuschauer zu sehen bekamen. Die Hoffenheimer waren vornehmlich auf Fehlervermeidung aus, sie verteidigten diszipliniert und verschoben ihre Linien geschickt, nach vorne aber unternahmen sie in der ersten Halbzeit so gut wie gar nichts. Markus Babbel hatte mit zwei personellen Veränderungen auf die 0:4-Pokalpleite beim Berliner AK reagiert. Marvin Compper und Fabian Johnson rückten für Vestergard und Thesker in die Startelf.

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Die Hoffenheimer nahmen den Gastgebern immerhin jeglichen Raum für Kombinationsfußball. Allerdings fehlte es im Spiel der Borussen erneut an Tempo und Tiefe, obwohl Trainer Favre seine Mannschaft im Vergleich zum Europacup-Auftritt gegen Kiew in der Offensive leicht modifiziert hatte. Während Innenverteidiger Alvaro Dominguez kurzfristig wegen Magen-Darm-Problemen ausgefallen war, musste Igor de Camargo für Mike Hanke seinen Platz räumen. Auch Hanke ist nicht unbedingt ein Sprinter, aber er verfügt zumindest über eine gewisse Ballsicherheit. Nach 45 Sekunden hatte der frühere Nationalspieler so etwas wie den Hauch einer Torchance. Beim Versuch eines Fallrückziehers verfehlte er jedoch den Ball.

Aus dem Spiel heraus hatten die Borussen vor der Pause nur eine Gelegenheit: Nach einer Flanke von Juan Arango erwischte Granit Xhaka den Ball mit dem Kopf nicht richtig. Es war daher kein Zufall, dass die Führung der Gladbacher aus einem Freistoß resultierte. Mike Hanke schlich sich bei der Hereingabe an den ersten Pfosten und nutzte seinen Größenvorteil gegen Andreas Beck zur 1:0-Führung.

Die Hoffenheimer, die in der vergangenen Saison als einzige Gast-Mannschaft im Borussia-Park gewonnen hatten, begannen die zweite Hälfte etwas aktiver. Eine klare Idee im Offensivspiel aber fehlte der TSG. Ein harmloser Kopfball von Neuzugang Eren Derdiyok und ein Distanzschuss von Boris Vukcevic ans Außennetz waren bis zur 60. Spielminute die ersten leisen Annäherungen ans Ziel. Kurz darauf kamen die Gäste etwas überraschend zum Ausgleich: Vukcevic lief Gladbachs Kapitän Daems davon, seine Flanke nickte Firmino am langen Pfosten zum 1:1 im Tor. In der Folge wurde es dann doch noch einmal munter.

Es gab nun etliche Chancen auf beiden Seiten, doch allein Arango traf. Zehn Minuten vor Schluss setzte er einen direkten Freistoß aus 17 Metern zum 2:1 ins Tor und sicherte seiner Mannschaft damit im zwölften Pflichtspiel gegen die TSG den zweiten Sieg.

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