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Kaum zu glauben. Daniel Sturridge gelingt in der Nachspielzeit der 2:1-Siegtreffer für England.

© AFP

Update

2:1-Sieg gegen Wales: England kommt spät, aber gewaltig

Das war knapp! Lange sah es für England im britischen Duell mit Wales nicht gut aus. Doch dann wechselt Trainer Roy Hodgsons die große Wende ein.

Nachspielzeit in Lens. Ein paar Sekunden noch, dann ist es überstanden und Wales hat dem großen Nachbarn England einen Punkt abgeknöpft. Eine letzte englische Angriffswelle wogt heran. Daniel Sturridge kommt an den Ball, er windet sich durch den Strafraum, läuft noch zwei Schritte und wurschtelt den Ball irgendwie ins Tor, zum 2:1 (0:1)-Sieg.

Was für ein Comeback nach dem 0:1-Rückstand! Der Liverpooler Sturridge war wie der zweite Torschütze, Jamie Vardy von Leicester City, erst in der zweiten Halbzeit eingewechselt worden. „Wenn du so viele gute Spieler im Kader hast, dann geht immer was“, sage Englands Trainer Roy Hodgson. „Das war schon bemerkenswert, wie wir zurückgekommen sind“, nach dem späten Ausgleich im ersten Turnierspiel gegen Russland und dem unglücklichen Rückstand gegen Wales, dessen Weltstar Garath Bale kurz vor der Pause mit einem Freistoß getroffen hatte.

England ist noch einmal davongekommen und ist mit vier Punkten vor dem letzten Vorrundenspiel der Gruppe B am Montag gegen die Slowakei ziemlich sicher für das Achtelfinale der Fußball-EM qualifiziert. Die Waliser dagegen benötigen mindestens noch einen Punkt gegen Russland. Sie trugen nicht viel bei zur Qualität des Spiels, aber das hatten sie schon beim 2:1 gegen die Slowakei erfolgreich so gehandhabt. England bot sich ihnen schnell die erste Chance. Raheem Sterling vergab sie, als er in zentraler Position an den Ball kam, dabei aber in leichter Rücklage kam und über das Tor schoss.

Wales trug nicht viel zur Offensive in diesem Spiel bei

Wayne Rooney gab einen offensiven Ballverteiler, er machte das ganz gut und bereitete mit einem Freistoß die zweite Chance vor. Am Torraum touchierte er den Ball mit dem Hinterkopf, aber Torhüter Wayne Hennessey stand gut und hatte keine Mühe. Glück hatten die Waliser, dass ein Handspiel von Ben Davis im Strafraum ungeahndet blieb.

England war wie schon beim 1:1 gegen Russland drückend überlegen und geriet in der ersten Halbzeit nie wirklich in Gefahr. Bis zu diesem Freistoß kurz vor der Pause, Rooney hatte ihn verursacht mit einem ungeschickten Nachsetzen gegen James Chester. Bale stellte sich 30 Meter vor dem Tor so breitbeinig hin, wie das sonst sein Klubkollege Cristiano Ronaldo bei Real Madrid zu tun pflegt. Der Ball kam scharf und mit Effet, aber er war lange unterwegs und keineswegs platziert. Joe Hart flog zu spät und bekam noch die Hand dran, aber er lenkte den Ball nur gegen den Innenpfosten, dann war er im Tor und Wales in Führung.

Englands Trainer Roy Hodgson brachte zur zweiten Halbzeit Sturridge und Vardy für Kane und Sterling. Zwei Glücksgriffe. Ein Zusammenspiel der beiden Neuen leitete nur zehn Minuten später Englands Comeback ein. Sturridges Flanke landete auf Umwegen beim Waliser Ashley Williams, der mit dem Kopf unglücklich auf Vardy ablegte und damit dessen Abseitsstellung aufhob. Aus Nahdistanz traf Vardy zu 1:1. England rannte weiter an und hatte spät Erfolg durch Sturridges unkonventionelles Solo. „Das ist einfach unglaublich, ein großartiges Gefühl“, sagte der Torschütze. „Es ist so schön sein Land zu repräsentieren und den Jungs zu helfen“, und ganz nebenbei spät ein so dramatisches Fußballspiel zu gewinnen.

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