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2:2 bei Hoffenheim: Auch Bayerns Abschied vom Titel?

Nicht nur Hertha hadert: Nach dem ersten sieglosen Spiel unter Vier-Wochen-Trainer Jupp Heynckes ist die Titelverteidigung für den FC Bayern in weite Ferne gerückt. Die Münchner spielen nur 2:2 in Hoffenheim.

Die Männer, die aus der Glastür im Bauch der Rhein-Neckar-Arena schritten, wirkten seltsam konzentriert. Die Meisterschaft hatten die Bayern zuvor so gut wie verspielt, wirkliche Trauer aber wollte beim Tross des FC Bayern nicht aufkommen. Die Münchner sprachen lieber von dem Endspiel, das sie nach dem 2:2 (2:2) beim Aufsteiger TSG Hoffenheim erreicht hätten. Am letzten Spieltag in München gegen den VfB Stuttgart geht es nun um Platz zwei und die direkte Qualifikation für die Champions League. Mit einem Sieg würden die Bayern sich eben diese sichern.

Von den ursprünglichen Zielen dieser Saison, der Meisterschaft und der Eroberung Europas, war kaum mehr die Rede. „Wir sind zufrieden, wenn wir Platz zwei verteidigen. Den haben wir ja schon“, sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Allein Manager Uli Hoeneß blieb kämpferisch: „Wir können noch Meister werden, wenn wir gegen Stuttgart gewinnen und Wolfsburg verliert“, sagte er. Aber: „Wir können auch noch Vierter werden.“

Die Führung in einer schnellen und aufregenden ersten Hälfte gelang Franck Ribéry in der 16. Minute nach einer Flanke von Lukas Podolski. Die Bayern kontrollierten die Partie – trotz ihrer unkonzentrierten Abwehr. Van Buyten, Lucio und Demichelis wirkten ein ums andere Mal überfordert. So gelang Demba Ba nach einem Konter der Ausgleich, der die Münchner aus ihrem Rhythmus brachte. Hoffenheim setzt weiter auf schnelle Gegenstöße und kam durch Carlos Eduardo verdient zum 2:1. Erst kurz vor der Pause gelang den Bayern durch das Kopfballtor von Luca Toni das 2:2. Podolski und Demichelis hatten zuvor gute Chancen vergeben, der Argentinier verschoss gar aus drei Meter Entfernung.

In der zweiten Hälfte standen die Münchner am Rande einer Niederlage. Hoffenheim aber spielte viele Angriffe nicht konzentriert genug zu Ende. In der Schlussphase schlichen die meisten Münchner dann nur noch müde auf dem Rasen herum und sahen Luca Toni dabei zu, wie er in der 90. Minute die allerletzte Chance auf den Sieg vergab. Manager Uli Hoeneß hatte allerdings „einhunderttausendprozentige Chancen“ seines Teams gesehen. Das Unentschieden erklärte er unter anderem damit, „dass es nicht leicht ist, wenn du das 1:2 kriegst – und auf der Videotafel leuchtet das 3:0 von Wolfsburg auf“.

Bayerns Interimstrainer Jupp Heynckes war mit der Leistung seines Teams trotz des Punktverlustes nicht unzufrieden. „Die Mannschaft hat sich weiter gesteigert. Es ist fast schon schade, dass die Saison am kommenden Wochenende vorbei ist“, sagte der 64-Jährige. Dann nämlich ist auch Heynckes’ Zeit in München nach nur vier Wochen schon wieder beendet. Karl-Heinz Rummenigge sprach dann auch schon so begeistert vom neuen Trainer Louis van Gaal, als könne der bereits am letzten Spieltag gegen die Schwaben helfen.

Ein optimistischer Münchner fand sich neben Manager Hoeneß am gestrigen Nachmittag dann doch noch. „Man weiß ja nie was der liebe Gott am Samstag macht“, sagte Mittelfeldspieler Bastian Schweinsteiger. Rummenigge weigerte sich trotzdem beharrlich, den Rathausbalkon in München für den kommenden Samstag zu buchen.(mit dpa)

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