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Zu hoch für Union. Die Berliner zeigten sich in Freiburg bei Freistößen und Eckbällen gewohnt schwach. Alle drei Gegentore fielen nach ruhenden Bällen. Hier köpft Marc-Oliver Kempf zum 2:0 für den Tabellenführer ein.

© Imago/Wittek

2. Bundesliga: Keine Chance für den 1. FC Union beim SC Freiburg

Drei Gegentore nach Standards - der 1. FC Union verliert deutlich 0:3 beim SC Freiburg und muss nach nur 17 Hinrundenpunkten endgültig auf Abstiegskampf einstellen.

Die Fans des 1. FC Union feierten im Gästeblock, als wäre ihr Team auf dem Weg zu einer Sensation beim SC Freiburg. Dabei lag ihre Mannschaft beim Tabellenführer der Zweiten Liga nach einer Stunde ziemlich hoffnungslos 0:2 zurück. Rund 1000 Anhänger der Berliner hatten den weiten Weg in den Breisgau auf sich genommen, nachts um ein Uhr waren viele von ihnen mit einem Sonderzug aufgebrochen. Das, was sie dann von ihren Lieblingen auf dem Rasen des Schwarzwaldstadions geboten bekamen, hätte eigentlich kollektives Schweigen nach sich ziehen müssen, Union war beim 0:3 (0:2) am Ende von einem Punktgewinn weit entfernt. Aber wo die Fans schon mal da waren, wollten sie sich die Laune nicht verderben lassen – zumal bei frühlingshaften äußeren Bedingungen.

Sascha Lewandowski hatte unter der Woche Veränderungen in Unions Startelf angekündigt. Die fielen aber überschaubar aus, einzig Steven Skrzybski rotierte aus der Anfangsformation heraus und wurde durch Collin Quaner ersetzt. Die Offensive der Berliner fiel zunächst aber nicht weiter auf, Freiburg übernahm von Beginn an die Spielkontrolle. Das erste Tor fiel folgerichtig. Nach einem Freistoß von Vincenzo Grifo aus dem rechten Halbfeld leitete Immanuel Höhn den Ball weiter zu Mike Frantz, der aus sechs Metern trocken einschoss.

Es war der zwölfte Gegentreffer nach einer Standardsituation für Union in dieser Saison – und es sollte nicht der letzte bleiben. Sieben Minuten später folgte ein weiterer Freistoß von Grifo, diesmal sprang Marc-Oliver Kempf höher als alle Unioner und köpfte unhaltbar links oben in den Winkel. „Wir haben uns die ganze Woche mit dem Thema Standards beschäftigt. Und dann machen wir es ihnen so einfach. Das nervt mich wirklich“, sagte Lewandowski nach dem Spiel beim Fernsehsender Sky.

Drei Chancen in 90 Minuten - auch offensiv blieb Union harmlos

In der Offensive blieb Union vor der Pause harmlos, einzig ein Schuss von Maximilian Thiel wurde gefährlich, weil er noch abgefälscht wurde und deshalb am Pfosten landete. Logisch, dass der Berliner Trainer reagieren würde. Damir Kreilach und Stephan Fürstner blieben zur Halbzeit in der Kabine, dafür kamen Dennis Daube und Skrzybski neu in die Partie. Und tatsächlich wurde Union etwas mutiger. Daube hatte sogar eine gute Chance zum 1:2, scheiterte aber an Freiburgs Torwart Alexander Schwolow. Gerade in diese beste Phase der Berliner hinein fiel der dritte Freiburger Treffer. Höhn staubte nach einem Eckball am langen Pfosten zur Entscheidung ab. Die Gastgeber verwalteten die Führung anschließend ohne große Mühe, Unions letzte Chance für zumindest ein Tor vergab Bobby Wood in der Nachspielzeit.

Während dem Erstliga-Absteiger aus Freiburg damit die Herbstmeisterschaft kaum mehr zu nehmen sein dürfte, schließen die Berliner die Hinrunde mit nur 17 Punkten und ganzen drei Siegen ab. Es ist dies die zweitschwächste Bilanz in Unions Zweitliga-Geschichte. Nur ein Zähler trennt die Berliner vom Relegationsplatz. Und damit es zu Weihnachten nicht noch schlimmer aussieht, sollte aus den beiden Spielen in Düsseldorf und gegen Sandhausen vor der Winterpause mindestens noch ein Sieg herausspringen. Danach muss Sascha Lewandowski sein Team neu aufstellen – und wohl endgültig auf Abstiegskampf einstellen. (Tsp)

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