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1. FC Union Berlin - TSV 1860 München

© dpa

2. Bundesliga: Pfosten verhindert Union-Sieg gegen 1860

UPDATE In einer spannenden Begegnung hat Dominic Peitz das 2:1 für Union in der Schlussminute auf dem Fuß. Doch weil ihm der Pfosten im Weg steht, bleibt Union zum sechsten Mal in Folge sieglos.

Von Katrin Schulze

Unermüdlich hüpften und sangen die Anhänger in Rot und Weiß auf der Waldseite des Stadions An der Alten Försterei, dort, wo die treuesten Fans des 1. FC Union stehen. Sicher eine Maßnahme gegen die beißende Kälte, die sich am Sonntagnachmittag in Köpenick breit machte. Zum einen. Zum anderen aber dürfte auch die Leistung ihrer Mannschaft sie zu einem derart agilen Auftreten ermuntert haben. Obwohl der Berliner Fußball-Zweitligist forsch und über weite Strecken auch sicher auftrat, reichte es auf eisigem Untergrund gegen den TSV 1860 München nur zu einem 1:1 (1:1).

Am Sonntagnachmittag litt jedoch nicht nur der Rasen unter den frostigen Temperaturen, auch sonst hatte das Gelände rund um die Alte Försterei doch arg mit der Kälte zu kämpfen. Die Wasserleitungen und damit eine umfassende Getränkeversorgung fiel ebenso aus wie die elektronische Anzeigetafel. Zurück zum Ursprung hieß es in der Alten Försterei. Und so richteten sich die Augen der 15.467 Zuschauer auf die manuelle Anzeige - ohnehin eine feste Institution bei den traditionsbewussten Köpenickern. In der zwölften Spielminute wurde der Zuständige in dem kleinen Häuschen dann auch erstmals beschäftigt. Als Björn Brunnemann nach einer Ecke von Torsten Mattuschka einigermaßen unbedrängt zum 1:0 für die Köpenicker eingeköpft hatte.

Vor allem Brunnemann war es, der das Unioner Spiel anfangs lebendig gestaltete. Er rannte auf der rechten Mittelfeldseite fleißig auf und ab und vergab kurz nach dem Führungstor noch eine weitere Großchance. „Wir haben von Beginn immer den Weg nach vorne gesucht“, sagte der Berliner Trainer Uwe Neuhaus. Doch dieser Drang nach vorne eröffnete dem Gegner gegen Ende der ersten Halbzeit auch zunehmend Gelegenheiten, von denen Charilaos Pappas eine zum Ausgleich nutze. Mit einem gefühlvollen Schlenzer ins lange Eck überwand er Jan Glinker im Unioner Tor. Auch in der zweiten Halbzeit spielten die Münchner anfangs aufgeweckter nach vorne und erarbeiteten sich „sehr gute Situationen“ wie ihr Trainer Ewald Lienen befand. Alexander Ludwig und Sascha Rösler vergaben aber die Möglichkeit zur Führung. 1860 war mutig. Und die Unioner?

Sie bekamen einen neuen Impuls von außen. Nachdem Trainer Neuhaus, der mit derselben Elf begann, die sich in der vergangene Woche 1:1 von Bielefeld gespielt hatte, Kenan Sahin für den glücklosen Angreifer John Jairo Mosquera eingewechselt hatte, kehrte die Kreativität ins Berliner Angriffsspiel zurück. Immer öfter tauchte die Mannschaft von Uwe Neuhaus vor dem Tor von Gabor Kiraly auf – vergebens. Es war zum Verzweifeln. Die Fans der Köpenicker schrieen nun immer lauter, um ihre Mannschaft nach vorn zu treiben, aber es half alles nichts. Und so gestaltete sich „ein tolles Kampfspiel“, das Unions Coach gesehen hatte, vor allem Eines: hektisch.

In zwei strittigen Situation entschied sich Schiedsrichter Guido Winkmann gegen einen möglichen Elfmeter zugunsten der Köpenicker. „Mindestens einen Strafstoß hätten wir bekommen müssen“, sagte Unions Abwehrspieler Bernd Rauw. „Schade, dass das nicht der Fall war, denn wir wollten zum Abschluss der Hinrunde unbedingt noch einmal drei Punkte holen.“ Allerdings fehlte Rauws Mannschaft an diesem kalten Nachmittag gegen 1860 München schlicht das Glück. Auch kurz vor Schluss, als der eingewechselte Marco Gebhardt einen Freistoß von der Strafraumgrenze nicht verwertete und bei Dominic Peitz’ Nachschuss erst Kiralys graue Schlabberhose und dann der rechte Innenpfosten im Wege stand.

Dass es nach dem Schlusspfiff aufgrund der umstrittenen Entscheidungen noch zu Tumulten zwischen Berlinern und Münchnern Spieler kamen, die sich gegenseitig über das Eis schubsten, verbuchten beide Trainer unter „normalen Emotionen und Aufgeregtheiten“. Dem Unioner  Anhang war es egal. Er hüpfte und sang einfach weiter. Unermüdlich.

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