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Der Weltfußballer strauchelt. Lionel Messi (links) war bei der Münchner Defensive meist gut aufgehoben.

© Imago/Christian Kolbert

2:0 gegen Paris St. Germain: Der FC Bayern schaltet Messi und Mbappé aus

Nach dem 1:0 im Hinspiel in Paris gewinnen die Münchner auch im eigenen Stadion und stehen im Viertelfinale. Erneut schießt ein ehemaliger PSG-Profi das wichtige erste Tor.

Von Christian Kunz, dpa

Matthijs de Ligt ballte die Fäuste und jubelte wie nach einem Tor. Der Innenverteidiger des FC Bayern München hatte soeben einen Schuss von Vitinha von der Linie gegrätscht und damit einen kapitalen Fehler von Torwart Yann Sommer bereinigt. Später schossen Eric Maxime Choupo-Moting und Serge Gnabry die Tore für die Münchner, doch die Rettungsaktion des niederländischen Abwehrchefs beim Stand von 0:0 war wohl die entscheidende Szene im Achtelfinalrückspiel gegen Paris St. Germain.

Nach dem 1:0-Sieg in Frankreich gewann der deutsche Serienmeister auch das Rückspiel. Durch das 2:0 (0:0) gegen das Starensemble um Lionel Messi und Kylian Mbappé vor 75.000 Zuschauern in der ausverkauften Münchner Arena steht der FC Bayern im Viertelfinale der Champions League.

Die Münchner Defensive um de Ligt, Dayot Upamecano und den erstaunlich abgeklärten Josip Stanisic bremste die Angriffe der Pariser Ausnahmekönner über weite Strecken gut aus. Trainer Julian Nagelsmann konnte dank einer taktisch reifen Leistung am Spielfeldrand seinen bislang größten Sieg als Bayern-Trainer bejubeln. Der Viertelfinalgegner wird am 17. März ausgelost.

Als das „absolute Spiel in der Champions League“ hatte Bayern-Chef Oliver Kahn die Partie kurz vor dem Anpfiff bei Dazn bezeichnet. Nur eben schon im Achtelfinale. Die hohe Anspannung angesichts der enormen Bedeutung war beiden Teams anzusehen.

Mbappé versuchte es in der zweiten Minute zum ersten Mal gegen Bayerns Torwart Sommer, der im Hinspiel überragend gehalten hatte. Einige Nachlässigkeiten der Münchner - offensiv wie defensiv - ließen die Gäste zu Beginn leicht überlegen wirken. De Ligt und Sommer mussten mit vereinten Kräften auch gegen den omnipräsenten Messi retten (25.), zuvor war Nuno Mendes auf der auch laut Nagelsmann „unfassbar schnellen“ linken PSG-Seite mit nur einem öffnendem Pass frei gespielt worden.

Stanisic und Upamecano machten ihre Sache als extra abgestellte Mbappé-Aufpasser gut. Der Vize-Weltmeister konnte seine enorme Schnelligkeit nur selten ausspielen. Auch Goretzka überzeugte als Abräumer mit vielen wichtigen Zweikämpfen.

Offensiv gelang dem deutschen Rekordmeister aber bis zur Pause wenig. Hinter Choupo-Moting sollten Kapitän Müller, Jamal Musiala und Hinspiel-Torschütze Coman für Unruhe in der PSG-Abwehr um Altstar Sergio Ramos sorgen. Der starke Abschluss von Musiala, den PSG-Torwart Gianluigi Donnarumma parierte (32.), war der bis dahin beste Versuch.

Dann hätte Sommers misslungenes Dribbling, das der frühere Dortmunder Achraf Hakimi erahnte, fast zum Gegentor geführt. Vitinha schoss den geklauten Ball aufs Tor, de Ligt grätschte. Zur zweiten Halbzeit wechselte PSG-Trainer Christophe Galtier den früheren Leipziger Nordi Mukiele aus - der Franzose war erst in der 36. Minute für den angeschlagenen Kapitän Marquinhos in die Partie gekommen.

Den deutlich besseren Start nach dem Wiederanpfiff erwischten im Anschluss die Bayern - zwar wurde die vermeintliche Führung durch Choupo-Moting schon in der 52. Minute wegen einer Abseitsposition von Müller zurückgepfiffen. Der zweite Versuch wenige Minuten später zählte aber. Mit ausgestreckten Armen bejubelte der Stürmer das Tor gegen seinen Ex-Klub - das Viertelfinale war jetzt ganz nah.

Sommer machte seinen Patzer in der 65. Minute mit einer starken Parade gegen den Kopfball von Ramos wieder gut. Die Bayern vergaben vor dem Schlusspfiff gleich mehrere Konterchancen, die Fans feierten trotzdem ausgelassen. Erst recht, als der lange verletzte Sadio Mané eingewechselt wurde und sein Comeback feierte. Gnabry machte den Abend für die Münchner dann perfekt. (mit Tsp)

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