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© dpa

20-Kilometer-Gehen: Olga Kaniskina geht am schnellsten

Zum fünften Mal in Folge siegt eine Russin beim Gehen. Kaniskina lobt die Stimmung Unter den Linden.

Riesenjubel im russischen Lager, große Enttäuschung beim deutschen Team: Mit Olga Kaniskina gewann bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Berlin in 1:28:09 Stunden am Sonntag zum fünften Mal in Folge eine Russin das 20-Kilometer-Gehen der Frauen. Die einzige deutsche Starterin Sabine Krantz aus Wattenscheid gab nach 47 Minuten auf dem 26. Platz liegend entkräftet auf. Enttäuscht verließ die 27-Jährige die Strecke.

„Das ist unendlich traurig. Viele Monate mit hartemTraining sind quasi umsonst gewesen. Ich weiß auch nicht, woran es gelegen hat“, sagte ihr Trainer Heiko Schulz und ergänzte: „Man will das hohe Tempo mithalten und unter die ersten zehn kommen, vielleicht war das heute der Knackpunkt.“

Ungeachtet der sommerlichen Hitze hatte Kaniskina ihr Tempo durchgezogen, ähnlich ihrem Landsmann und Kollegen Waleri Bortschin, der einen Tag zuvor, am Samstag, bereits das 20-Kilometer-Gehen der Männer gewann. Während Sabine Krantz nach dem Rennen zunächst niemanden sehen oder sprechen wollte, ließ sich Olga Kaniskina nach ihrem Zieleinlauf hinter dem Brandenburger Tor feiern. Die 24-Jährige bleibt bei den Geherinnen das Maß aller Dinge über die 20 Kilometer, nach der olympischen Goldmedaille 2008 gewann sie am Sonntag bereits ihren zweiten WM-Titel in Folge.

„Das fühlt sich toll an“, sagte sie. „Es ist eine große Ehre für mich, hier zu laufen und vor einem so großen Publikum zu siegen.“ Wie schon am Samstag beim Wettkampf der Männer säumten auch am Sonntag wieder rund 100 000 Zuschauer die Strecke Unter den Linden.

Den zweiten Platz belegte überraschend Olive Loughnane aus Irland (1:28:58) vor Hong Liu aus China (1:29:10). Loughnan ist erst die vierte irische Medaillengewinnerin der WM- Geschichte und wurde entsprechend ausgelassen gefeiert. Ihre Betreuer trugen die 33-Jährige über den Pariser Platz. „Ich habe hier ein wundervolles Team, das mich unterstützt. Dieser Tag ist der schönste in meiner Karriere“, sagte Loughnane. Ihre beste internationale Platzierung war bislang Platz sieben bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking gewesen.

Erstmals in der WM-Geschichte wurden die Medaillen bei den Wettbewerben der Geher in der Stadt und nicht in einem Stadion vergeben. „Das war Werbung für die Leichtathletik und ein großer Erfolg“, sagte Clemens Prokop, der Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes, angesichts der ausgelassenen Party am Straßenrand. dpa

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