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Geht doch! Patrick Ebert erzielte eins von drei Toren gegen Osnabrück. Foto: dapd

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Sport: 2500 Zuschauer und ein Eigentor

Bei Michael Skibbes Debüt müht sich Hertha zu einem 3:2 gegen Osnabrück.

Berlin - Wer sich noch einmal erinnert, wie unappetitlich Hertha BSC sich in die Weihnachtspause verabschiedet hatte, den verwundert es nicht, dass die aufgewühlte Anhängerschaft sämtliche Schritte im neuen Jahr genauestens verfolgen würde. Und so zog es gestern selbst zu einem belanglosen Testspiel gegen den Drittligisten VfL Osnabrück rund 2500 Zuschauer ins Amateurstadion.

Einer der Gründe dürfte der erste offizielle Auftritt von Michael Skibbe an der Seitenlinie gewesen sein. Der 46-Jährige betreute den Berliner Bundesligisten erstmals seit der seltsamen Lügentrennung vom bisherigen Trainer Markus Babbel. Die rasche Bestellung von Skibbe wurde zunächst vornehmlich mit Skepsis bedacht. Gestern aber gab es warmen Applaus für den früheren Gehilfen von Nationalelf-Teamchef Rudi Völler.

Doch die wohlwollende Unterstützung wurde auf eine harte Probe gestellt. Der Tabellenachte der Dritten Liga ließ einen Klassenunterschied nicht erkennen. Die Mannschaft vom neuen, alten Trainer Claus-Dieter Wollitz zeigte sich engagiert und mutig. Das Spiel endete 3:2 (1:1) für die Berliner. „Wir haben ein interessantes Spiel gesehen“, sagte Skibbe hinterher. Was vor allem daran lag, „dass Osnabrück druckvoll gespielt hat“.

Michael Skibbe wollte dieses Testspiel noch unbedingt vor dem Trainingslager bestritten wissen. An diesem Samstag reist Hertha zu einem einwöchigen Camp nach Belek in die Türkei. Für den Test gegen Osnabrück würfelte Skibbe zwei Formationen bunt zusammen, die jeweils eine Halbzeit zum Einsatz kamen. Die erste Hälfte bestritt Hertha BSC in der Formation Aerts – Lell, Janker, Neumann, Schulz – Torun, Niemeyer, Lustenberger, Rukavytsya – Raffael – Lasogga. Die zweite Hälfte absolvierten die Berliner mit Burchert – Morales, Hubnik, Brooks, Kobiaschwili – Ebert, Perdedaj, Ottl, Ronny – Ben-Hatira – Ramos. Einzig Kapitän Andre Mijatovic und Torwart Thomas Kraft kamen beim Start in das neue Fußballjahr nicht zum Einsatz.

In der ersten Halbzeit tat sich der Bundesligist schwer. Erst kurz vor der Pause traf Hertha ins Tor. Nach einem Kopfball von Pierre-Michel Lasogga an die Latte, nutzte Nikita Rukavytsya den Abpraller zur Führung. Ein Bock von Christoph Janker in der Verteidigung machte es dann dem Osnabrücker Claus Costa leicht, quasi mit dem Halbzeitpfiff den Ausgleich zu erzielen.

Der zweite Abschnitt begann etwas flotter. Schon bald nach Wiederbeginn traf Patrick Ebert zum 2:1, was Skibbe allerdings regungslos quittierte. Herthas Trainer verfolgte den Kick ebenso stehend wie sein Gegenüber Wollitz. Irgendwann hätte Ebert sogar ein weiteres Tor erzielen können, aber er vergab eine große Gelegenheit lässig. So musste schon der VfL selbst nachhelfen. Jan Mauersberger unterlief ein Eigentor zum 1:3. In der 73. Minute erzielte Elias Kachunga schließlich das Anschlusstor zum 2:3.

Der Abpfiff wurde wieder beklatscht. Michael Skibbe winkte ins Publikum, das relativ zufrieden wirkte. Kein Wunder, den Kick gab es bei freiem Eintritt.

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