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Stolpergefahr. Lukasz Piszczek (l.) und Borussia Dortmund taten sich beim Drittligisten schwer.

© Reuters

Update

3:0-Sieg bei den Sportfreunden Lotte: Borussia Dortmund mit langem Anlauf ins Halbfinale

Eine Halbzeit lang tut sich der BVB im Pokalviertelfinale beim Drittligisten Sportfreunde Lotte schwer, setzt sich letztlich aber doch noch sicher durch.

Es ist nicht ungewöhnlich, dass der Torhüter eines Außenseiters im Spiel gegen einen großen Favoriten über sich hinauswächst; dass er viele Bälle und seine Mannschaft wider Erwarten lange im Spiel hält. Benedikt Fernandez, der Torhüter des Drittligisten Sportfreunde Lotte, war trotzdem ziemlich überrascht, als er nach dem DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Borussia Dortmund die Trophäe für den „Man of the Match“ überreicht bekam. „Ich weiß zwar nicht, warum“, sagte er, nahm das Ding dann doch entgegen. Immerhin ein Spieler der Sportfreunde, der an diesem Abend etwas gewonnen hatte. Lotte wehrte sich zwar mit Kräften und hielt eine knappe Stunde die Null – musste sich am Ende aber mit 0:3 (0:0) dem BVB geschlagen geben.

Damit kommt es im Halbfinale mal wieder zum Duell zwischen dem FC Bayern München und den Dortmundern – zum sechsten Mal in den vergangenen sechs Jahren. Sollte der BVB in München gewinnen, würde er Geschichte schreiben. Er stünde als erster Verein zum vierten Mal hintereinander im DFB-Pokalfinale.

Die Sportfreunde aus Lotte konnten die Dortmunder jedenfalls nicht aufhalten, obwohl die ohne Pierre-Emerick Aubameyang und Julian Weigl (beide Adduktorenprobleme) antreten mussten. „Wir haben ein bisschen gebraucht, um reinzukommen“, sagte BVB-Kapitän Marcel Schmelzer.

In der ersten Halbzeit war Lotte die bessere Mannschaft

Lottes Trainer Ismail Atalan hatte für die Neuansetzung der Partie, die vor zwei Wochen wegen Unbespielbarkeit des Rasens abgesagt worden war, eine offensive Gangart angekündigt. Und genau so begann seine Mannschaft: Mutig spielte der Außenseiter nach vorne, zeigte sich bereits in der zweiten Minute erstmals vor dem Dortmunder Tor und hatte wenig später seine erste Großchance. Tim Wendel scheiterte jedoch freistehend an Torhüter Roman Bürki.

Der BVB schien vom engagierten Auftritt der Sportfreunde zunächst überrascht, war in den Zweikämpfen nicht präsent und zeigte sich erst nach einer Viertelstunde erstmals gefährlich im gegnerischen Strafraum. André Schürrles Flanke auf Ousmane Dembélé war jedoch zu ungenau. Die Borussia kam erst allmählich besser in die Partie, übernahm nach rund 20 Minuten die Regie und hatte mehr Ballbesitz. Klare Torgelegenheiten erspielten sich die Gäste jedoch in der ersten Hälfte nicht. Zwei Distanzschüsse von Raphael Guerreiro und Gonzalo Castro, die ihr Ziel verfehlten – das war’s. „Wir haben uns nicht schlecht verkauft“, sagte Lottes Stürmer Kevin Freiberger.

Das änderte sich Anfang der zweiten Hälfte. Erst scheiterte Shinji Kagawa an Fernandez, Sekunden später klärte Matthias Rahn einen Kopfball von BVB-Verteidiger Matthias Ginter. Eine Co-Produktion von Dembélé und Christian Pulisic brachte Dortmund dann in Führung: Dembélé passte im richtigen Moment in den Strafraum, wo Pulisic Fernandez per Flachschuss durch die Beine überwand. Neun Minuten später traf Schürrle nach einer Kopfballablage von Guerreiro, ehe Schmelzer mit einem direkt verwandelten Freistoß den 3:0-Endstand erzielte. „Es ist einfach schwer, solche Qualität vom Tor fernzuhalten“, sagte Lottes Trainer Atalan. (Tsp)

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