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Geschafft. Brasiliens Kapitän Dani Alves stemmt den Siegerpokal in die Höhe.

© Juan Mabromata/AFP

3:1-Sieg im Finale gegen Peru: Brasilien gewinnt die Copa América

Auch ohne Neymar hat die Seleção gegen Peru zum neunten Mal die Copa América geholt. Dabei spielten die Brasilianer 20 Minuten in Unterzahl.

Nach zwölf Jahren setzt sich die Seleção wieder die Krone des Südamerikameisters auf. In einem spannenden Spiel im legendären Maracanã-Stadion in Rio de Janeiro schlägt die brasilianische Fußballnationalmannschaft den überraschenden Final-Gegner Peru mit 3:1 (2:1) und gewinnt zum neunten Mal die Copa América. Bei der Siegesfeier auf dem Rasen lassen die Spieler ihren Trainer Tite hochleben, für das Foto mit dem Pokal mischt sich Staatspräsident Jair Bolsonaro unter die Mannschaft. Ebenso Superstar Neymar, der das Turnier aufgrund einer Verletzung verpasste.

„Es ist ein unglaubliches Gefühl“, sagte der brasilianische Mittelfeldspieler Arthur nach dem Abpfiff. „Seit dem Beginn des Turniers habe ich gesagt, dass das unser Traum ist. Es ist unbeschreiblich, die ganze Arbeit hat sich gelohnt.“

Auch Nationalcoach Tite, der sich während des Turniers mit öffentlichen Äußerungen zurückgehalten hatte, meldet sich nach dem Triumph zu Wort. „Heute bin ich wirklich zum Nationaltrainer geworden“, sagt er nach dem Sieg im Maracanã. „Durch die Symbolik dieses Tempels, des größten Tempels des Fußballs. Es ist unvorstellbar, ich kann dieses Glück nicht in Worte fassen.“

Peru war als Außenseiter in das Finale gegangen und zeigte sich dennoch als würdiger Gegner. Das Team von Nationalcoach Ricardo Gareca fand zunächst sogar besser ins Spiel, musste in der 15. Minute allerdings den ersten Treffer hinnehmen. Gabriel Jesus schlug von rechts eine Flanke über die peruanische Defensive hinweg auf Everton, der völlig frei stand und mit einem kräftigen Schuss ins rechte Eck die Führung für die Seleção klar machte. „Das Wichtigste ist, dass wir uns mit der Zeit weiterentwickelt haben“, sagte Gareca. „Wir hatten einen sehr effektiven Gegner. Ich glaube, wir haben uns gut geschlagen, trotz der Niederlage. Wir sind auf dem richtigen Weg.“

Paolo Guerrero trifft zum Ausgleich für Peru

Der ehemalige Bundesligaprofi Paolo Guerrero verwandelte in der 44. Minute einen Elfmeter für Peru. Der Schiedsrichter hatte den Strafstoß gewährt, nachdem er sich per Videobeweis von dem Handspiel von Thiago Silva überzeugt hatte. Kurz vor dem Abpfiff der ersten Halbzeit ging die Seleção in der 47. Minute erneut in Führung. Arthur stieß aus dem Mittelfeld bis zum Strafraum vor und passte zum links mitgelaufenen Gabriel Jesus, der flach ins linke Eck einschieben konnte.

Die letzten 20 Minuten spielte Brasilien in Unterzahl, nachdem Gabriel Jesus wegen eines Fouls an Renato Tapia mit einer Gelb-Roten Karte vom Platz gestellt wurde. Paradoxerweise brachte das mehr Ruhe in das brasilianische Spiel, während die Peruaner zunehmend hektisch auftraten, aber dennoch nicht zum Abschluss kamen.

Kurz vor Abpfiff wurde Everton im Lauf auf das Tor von Carlos Zambrano zu Fall gebracht. In einer umstrittenen Entscheidung gewährte Schiedsrichter Roberto Tobar nach Videobeweis einen Elfmeter für die Gastgeber. Richarlison verwandelte den Strafstoß mit einem flachen Schuss und machte den 3:1-Sieg klar.

Bei der gesamten Copa América hatten Entscheidungen von Schiedsrichtern und der Einsatz des Videobeweises für viele Kontroversen gesorgt. Im Finale zog der Unparteiische die Aufzeichnung gleich zweimal zurate, um die Strafstöße des Spiels zu bestätigen: den ersten zugunsten von Peru, den zweiten für Brasilien.

Mit dem Sieg vom Sonntag holte die brasilianische Nationalmannschaft vor heimischer Kulisse zum neunten Mal die Copa América. Zum letzten Mal hatte die Seleção die Südamerikameisterschaft 2007 gewonnen und es seitdem noch nicht einmal unter die besten Vier geschafft. Bereits im nächsten Jahr treffen die südamerikanischen Nationalmannschaften wieder bei der Copa América aufeinander. Dann wird die Meisterschaft allerdings in einem neuen Format ausgetragen und von Kolumbien und Argentinien gemeinsam ausgerichtet. (dpa)

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