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Finaler Jubel. Robert Lewandowski schoss den FC Bayern weiter.

© Kai Pfaffenbach/Reuters

3:2 gegen Bremen im DFB-Pokal: Bayern München spielt gegen RB Leipzig um den Titel

Der FC Bayern gewinnt das Halbfinale im DFB-Pokal gegen Werder Bremen – auch dank einer umstrittenen Schiedsrichter-Entscheidung.

Als Schiedsrichter Daniel Siebert am Mittwochabend das Spiel zwischen dem SV Werder Bremen und Bayern München anpfiff, tat sich im Weserstadion ein kleines Rätsel auf. Nur schwer auszumachen war nämlich, wer intensiver brannte: die mit viel Lux bestückten Flutlichtmasten oder doch eher die Werder-Fans. Energisch schwangen letztere ihre grün-weißen Fahnen, schrien und klatschten und gaben alles, um ihren Verein ins Endspiel des DFB-Pokals nach Berlin zu tragen. Es half nur nichts. 2:3 (0:1) verlor Werder Bremen gegen Bayern München. Damit spielt der deutsche Rekordmeister und Rekordpokalsieger im Finale am 25. Mai gegen RB Leipzig, das sich die Endspielteilnahme am Dienstag mit einem 3:1 gegen den Hamburger SV sicherte.

Das Spiel begann mit Schwung

Robert Lewandowski brachte die Münchner vor der Pause in Führung, Thomas Müller erhöhte nach etwas über einer Stunde auf 0:2. Als alles für Bayern zu sprechen schien, drehten die Bremer nochmal auf. Yuya Osako und Milot Rashica glichen binnen einer Minute zum 2:2 aus (74./75. Minute), das Weserstadion tobte. Dann verhängte Schiedsrichter Siebert einen Elfmeter, der mehr als zweifelhaft war. Theodor Gebre Selassie hatte Kingsley Coman leicht geschoben, und ebenso leicht war Bayerns Flügelspieler zu Boden gesunken. Lewandowski trat an und setzte den Ball sicher zum 2:3 ins Netz. Das Weserstadion tobte erneut, diesmal vor Wut.

Das Duell begann der Atmosphäre entsprechend schwungvoll, woran vor allem die Bremer Fußballer Anteil trugen. Mit viel Elan, Ideengeber Max Kruse und einem gewitzten Milot Rashica starteten sie in den Nord-Süd-Klassiker, der im DFB-Pokal meistens eine Münchner Angelegenheit war. In sieben von acht Pokalduellen gewannen die Bayern, während Bremen nur aus dem Finale 1999 siegreich hervorging. Werders Trainer Florian Kohfeldt wählte eine mutige Variante, um die Bilanz aufzubessern. Die Heimelf, angepeitscht von ihren energiegeladenen Fans, versuchte direkt, die Bayern in deren Hälfte zu beschäftigen.

Die Schlussphase geriet emotional

Das gelang zunächst, wenngleich die erste Großchance des Spiels Thomas Müller vorbehalten blieb. Einen Querpass von David Alaba beförderte Müller im Fallen mit der Hacke knapp neben das Bremer Tor. Nach etwas mehr als einer Viertelstunde, die Bayern tauten allmählich auf, verpasste er die Führung erneut, Niclas Moisanders Fuß stand dem 0:1 im Weg. Für Werder vergab zunächst Davy Klassen die beste Möglichkeit, als er aus wenigen Metern über das von Sven Ulreich bewachte Münchner Tor zielte.

Die Intensität blieb hoch, Klaassen stieg Joshua Kimmich rüde auf den Fuß, Mats Hummels kurz darauf auf jenen Rashicas. Beide Male gab es Gelb. Lewandowski belohnte die Münchner Bemühungen nach etwas über einer halben Stunde mit der Führung. Eingeleitet hatte das Tor Jerome Boateng, dessen in den Strafraum geschlagene Bogenlampe der flinke Müller an den Innenpfosten setzte, Lewandowski staubte locker ab. Nun meldeten sich erstmals die Bayern-Anhänger lautstark, "ein Schuss, ein Tor, die Bayern" sangen sie vergnügt.

Nach der Pause wurde ihre Laune noch besser, ebenso ihr Team. Müller bediente Coman, der völlig freistehend zum Volleyschuss ansetzte, Werders Keeper Jiri Pavlenka verhinderte das 0:2. Auf der Gegenseite köpfelte Kevin Möhwald eine Flanke von Klassen in die Arme Ulreichs.

Nach über einer Stunde misslang dem eingewechselten Leon Goretzka ein Schuss, der aber bei Müller landete - und der machte das denkbar Beste daraus. Annahme mit links, Abschluss mit rechts - 0:2. Kurz darauf landete der Ball an der Latte des Bremer Tores, er kam von einem Werderaner Abwehrspieler. Doch statt 0:3 hieß es wenig später 2:2. Es war der Auftakt in eine höchst emotionale Schlussphase, an deren Ende die Bayern jubeln durften. (Tsp)

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