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Sport: 3 B mag Europa mehr als Deutschland

Berlin - Für 3B Berlin ist der Europapokal so etwas wie ein Freund, auf den sich der Verein verlassen kann. Den nationalen Titel konnten die Tischtennis-Spielerinnen noch nie gewinnen.

Berlin - Für 3B Berlin ist der Europapokal so etwas wie ein Freund, auf den sich der Verein verlassen kann. Den nationalen Titel konnten die Tischtennis-Spielerinnen noch nie gewinnen. Auf europäischer Ebene fällt ihnen der Erfolg dagegen leichter. 2002 und 2004 sicherte sich 3B jeweils den Pokal, und nach dem Gesetz der Serie könnte 2006 wieder ein siegreiches Jahr werden. Einen Schritt dorthin können die Berlinerinnen heute im Halbfinal-Hinspiel tun. Dann empfängt 3B den spanischen Vertreter Grupo Relesa Cartagena (19 Uhr, Anton-Saefkow-Halle) und steht damit bereits zum fünften Mal unter den letzten vier Teams im ETTU-Pokal.

Die Berliner sind selbstbewusst. „Wir haben zu Hause noch kein Europapokalspiel verloren“, sagt Manager Rainer Lotsch. Der Vorjahres-Finalist aus Cartagena ist allerdings nicht zu unterschätzen. Gegen Postas Budapest gewannen die Spanierinnen im Finale immerhin auswärts, verloren aber zu Hause – und in der Addition das Endspiel. Gezählt wird jeder einzelne Satz und Punkt.

Als eines der Schlüsselspiele sieht Lotsch das Duell der beiden Spitzenspielerinnen zwischen der Hongkong-Chinesin Song Ah Sim von 3B und der eingebürgerten Spanierin Shen Yanfei. Cartagena tritt mit zwei weiteren Nationalspielerinnen an: Adriana Zamfir aus Rumänien und Martina Safran aus Slowenien. Auf Berliner Seite ist neben Song Veronika Pawlowitsch gesetzt. Der dritte Platz im Team ist noch offen. Darum streiten sich Bao Di, Tanja Hain-Hofmann und Gaby Rohr. Diese Entscheidung fällt erst kurz vor dem Spiel.

Eine andere Entscheidung fällt Mitte Februar: die Aufstellung für die neue Saison. Mit Song und Pawlowitsch plant Manager Lotsch weiter. Dahinter ist alles offen. Euphorisch wird Lotsch nur, wenn er von seinen Nachwuchsspielerinnen Gaby Rohr und der Rumänin Julia Necula spricht. „Das erste Mal seit Jahren haben wir zwei junge und entwicklungsfähige Spielerinnen.“ Hauptsächlich für die Förderung der beiden 20-Jährigen, die gelegentlich in der ersten Mannschaft spielen, unterhält 3B seine zweite Mannschaft in der 2. Bundesliga – aus finanziellen Gründen wohl zum letzten Mal. Die erste Mannschaft steht in der Bundesliga im Moment auf dem fünften Platz, weit weg vom Titel. Daher ist der ETTU-Pokal für 3B Berlin ein umso wichtigerer Freund.

Jörg Petrasch

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