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Sport: 3B ist 1a

Berlin. Nach dem Sieg wurde erst mal geschimpft.

Berlin. Nach dem Sieg wurde erst mal geschimpft. Nicht etwa, weil die Damen vom Tischtennis-Bundesligisten 3B Berlin zum ersten Mal im Finale um die deutsche Meisterschaft stehen. In eigener Halle bezwangen sie im Halbfinal-Rückspiel den TSV Betzingen unerwartet hoch mit 6:1. Das Hinspiel vorigen Mittwoch ging mit 2:6 verloren. Doch die Begegnung endete nicht im Jubel der 300 Zuschauer. Sondern mit Pfiffen und hitzigen Diskussionen. Drei Spielerinnen wollten beim Stand von 5:1 weiterspielen. Nur die vierte, Qianghong Gotsch, die wollte nicht.

Nachdem der Nummer eins der Betzingerinnen im Spitzeneinzel gegen die Berlinerin Ran Li beim Stand von 0:1 Sätzen zum wiederholten Male Aufschläge als falsch abgezählt wurden, beendete die ehemalige Europameisterin aus Protest das Spiel. Der Schiedsrichter hatte sie noch in der Satzpause verwarnt. Gotsch reichte ihrer Gegnerin die Hand, verließ den Tisch und besiegelte damit die Niederlage ihrer Mannschaft. Und das in einem Halbfinale. Der Abteilungsleiter des TSV Betzingen, Gerald Horner, nahm seine Spielerin aber in Schutz: „Ich kann sie schon verstehen.“ Gotsch soll außerdem verletzt gewesen sein, so Horner. Wahrscheinlich kam beides zusammen. Protest wollten die Betzinger aber nicht einlegen.

Obwohl 3B Berlin damit in das Finale einzog, war Manager Rainer Lotsch sehr verärgert: „So ein unfaires Verhalten, Gotsch kann nur nicht verlieren. Alle unsere Spielerinnen wollten richtig gewinnen.“ Und danach sah es auch bis zu diesem Zeitpunkt aus. Nachdem die beiden Eingangs-Doppel gewonnen wurden, konnten Veronika Pavlovitch gegen Gotsch, Ruta Budiene gegen Gaby Rohr und Christina Fischer gegen Viktoria Pavlovitch punkten. Ran Li verlor das einzige Spiel gegen Yaping Ding. Die Berlinerinnen benötigten zu diesem Zeitpunkt noch einen, die Gegnerinnen zwei Siege aus den beiden nächsten Spielen.

Im Finale trifft 3B nun in einer Woche auf den FSV Kroppenbach. Und wie es auch ausgehen wird – die Berlinerinnen werden zu Ende spielen. Jörg Petrasch

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